Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1237 - So rächt sich eine Bestie

1237 - So rächt sich eine Bestie

Titel: 1237 - So rächt sich eine Bestie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
rausgezogen haben, aber wer hätte auch denken können, dass du bei einem solchen Wetter baden gehst?«
    Taggert ging nicht auf die Bemerkung ein. Er fragte mit leiser Stimme: »Fischer seid ihr?«
    »Klar doch.«
    »Dann haut ab«, erklärte er hustend und keuchend. »Dann haut ab so schnell wie möglich. Haut alle ab. Hier ist die Hölle ausgesprochen, und ich bin ihr entkommen.« Taggert erinnerte sich wieder an sein Schicksal, und in seinen Augen leuchtete jetzt die blanke Angst. »Ja, ich habe die Hölle erlebt. Sie ist grauenhaft, nicht zu fassen…«
    Bevor er durchdrehte, legte ich ihm eine Hand auf die Stirn.
    »Bitte, Kevin, nicht alles auf einmal. Erzähle der Reihe nach, falls du es schaffst.«
    Der Mann verdrehte die Arme. Er leckte über seine Lippen.
    Er schluckte und sagte dann: »Ich bin wohl der Einzige, der es geschafft hat. Der Einzige. Das Schiff ist verseucht. Sie… sie… sind aus der Tiefe gekommen. Sie müssen auf dem Meeresgrund gelauert haben. Es ist furchtbar. Sie leben nicht mehr, aber sie sind auch nicht tot, denn sie wollen Blut! Ja, Blut…«
    Er hatte viel geredet und wenig Zusammenhängendes gesagt.
    Aber was wir gehört hatten, setzte zumindest mich in Alarmstimmung, denn einiges wies darauf hin, dass Justine Cavallo ihre Hände mit im Spiel hatte. Wesen, die keine Menschen waren und trotzdem so aussahen und nicht lebten, das konnte auch eine andere Umschreibung für Vampire sein.
    Taggert rollte jetzt mit den Augen. Er begann wieder zu zittern. Die Erinnerung war einfach zu viel für ihn, und er schaute uns fast bittend an, als könnten wir die Gespenster seiner Erinnerung vertreiben.
    »Was hat er da gesagt?«, flüsterte Tom mir zu.
    »Die Wahrheit.«
    »Wie?«
    »Er hat auf dem Schiff die Hölle erlebt. Das müssen wir ihm zugestehen. Ich weiß nur noch nicht, wie es genau abgelaufen ist. Das möchte ich noch klären.«
    »So was glaube ich nicht.« Tom schüttelte heftig den Kopf, als müsste er sich selbst noch überzeugen.
    Ich griff das Thema bei ihm nicht mehr auf, sondern wandte mich an Kevin Taggert. »Okay, Kevin, bist du in der Lage, mir alles so zu erzählen, wie es passiert ist?«
    »Das war die Hölle.«
    »Ich weiß. Ich weiß auch, wie schwer es dir fallen wird, darüber zu reden, aber wir müssen es wissen.«
    Er blies die Luft aus. Er verdrehte die Augen und sprach davon, dass er Vampire gesehen hatte. Ich hakte nach, und so erfuhren wir nach und nach, was dort auf dem Deck des Schiffes passiert war. Wir wussten dann auch, weshalb es genau an dieser Stelle dümpelte. Die Mannschaft hatte nach einem Klein-U-Boot tauchen müssen, um die Einstiegsluke zu öffnen.
    Dann war das Grauen über die Menschen gekommen. Wenn alles stimmte, was Taggert erzählte, dann hatten wir es mit mindestens vier Vampiren zu tun. Ihm war die Flucht gelungen, aber er hatte auch etwas Wichtiges zu uns gesagt.
    Mir war jetzt endgültig klar, wer hier die Fäden in den Händen hielt. Justine Cavallo, denn sie hatte auf dem Schiff das Kommando übernommen und nicht mehr der Kapitän. Sie musste ich noch hinzuzählen, und möglicherweise hatte sie auch den Kapitän zu einem Blutsauger gemacht. Rechnen müsste ich mit allem.
    Tom Carry hatte zugehört und sich dabei eines Kommentars enthalten. Seine Augen waren im Verlauf des Berichts, nur immer größer geworden. In seine Angst hatte sich das Staunen hineingemischt. Beides hatte aus seinem Gesicht eine Maske werden lassen.
    Er blickte mich an. Ich sah, dass ihn Fragen quälten, doch er war nicht in der Lage, sie zu stellen. Er schüttelte nur einige Male den Kopf.
    Schließlich rang er sich zu einem Kommentar durch.
    »Glaubst du das alles, John?«
    »Ja, das glaube ich.«
    »Aber es gibt keine Vampire.« Sein Gesicht war mit einer Gänsehaut überzogen.
    »Leider hast du Unrecht, Tom. Auch mir wäre es lieber, würde es sie nicht geben, aber ich hatte leider in meinem Job zu oft mit ihnen zu tun. Das ist nun mal so. Du kannst es auch als Schicksal ansehen, doch es ist sinnlos, darüber zu diskutieren. Ich habe mich damit abgefunden und tue mein Möglichstes, um diese Pest auszurotten.«
    »Aber du hast es nicht geschafft - oder?«
    Mein Lächeln wirkte verloren. »Das schafft man wohl nie, mein Freund. Es ist der berühmte Kampf gegen den Kraken. Schlägst du ihm ein Tentakel ab, dann wachsen sofort weitere nach. Daran muss man sich leider gewöhnen.«
    »Ich kann das trotzdem nicht verstehen.« Er schauderte leicht zusammen. »Auch einige

Weitere Kostenlose Bücher