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124 - Die Königin der Nacht

124 - Die Königin der Nacht

Titel: 124 - Die Königin der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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auf nicht klar ersichtliche Art und Weise herumhantierte und Veränderungen der Gegebenheiten vornahm.
    Unga deutete auf ihn und fragte: „Was macht er da?"
    Olivaro blickte hoch. Die dunklen Augenhöhlen auf ihn gerichtet, gab er Unga selbst die Antwort. „Ich nehme einige Beschwörungen vor, die die Janusköpfe abhalten sollen. Weniger wirksam als Dämonenbanner sind sie bestimmt nicht."
    „Du mußt deine Vorurteile gegen Olivaro abbauen, Unga", sagte Dorian. „Vergiß alles, was früher war! Er gehört von jetzt an zu uns."
    Unga warf Coco einen prüfenden Blick zu und sagte dann an Dorian gewandt: „Wenn du vergessen kannst, kann ich es auch."
    „Gut. Damit wäre das Kriegsbeil begraben." Dorian atmete auf. „Jetzt sage uns alles, was du über das magische Schach weißt."
    Unga antwortete nicht sogleich. Er suchte sich zuerst eine Sitzgelegenheit, die er in einer alten, morsch wirkenden Truhe fand.
    „Don hat euch gewiß von meinem Abenteuer mit dem Dämon Ravana erzählt", sagte er schließlich. „Ja", erwiderte Coco. „Und auch davon, daß man dich danach wie einen Gott verehrte, du dich aber aus dem Staub machtest, weil dir dieses süße Leben nicht behagte."
    „Das war nicht der einzige Grund", sagte Unga. „Ich suchte Hermon, der mich in dieses Land gebracht hatte, ohne mir zu sagen, welche Aufgaben ich hatte. Ich verlor ihn aus den Augen. Auf der Suche nach ihm hörte ich auch von Kantilya. Man sagte mir, daß dieser Magier schier alles wüßte.
    Wenn einer mir helfen könnte, meinen Herrn zu finden, dann sei es Kantilya. Aber man warnte mich, denn nicht umsonst wurde der Magier der Verschlagene genannt. Ich war also gewappnet."

    Ungas Geschichte:
    Der Ruf des Dämonentöters war Unga vorausgeeilt. Wohin er auch kam, wurde er als jener geheimnisvolle Fremde gefeiert, der den Dämon Ravana besiegte. Man gab ihm viele Ehrennamen, von denen sich einer durchsetzte, der auf seine Güte und seinen edlen Charakter hinwies:
Mahatma Unga -
die Große Seele. Wenn er irgendwo erkannt wurde, pilgerten sofort die Kranken zu ihm. Krüppel baten ihn, ihnen wieder zu gesunden Gliedern zu verhelfen, Mütter wollten, daß er ihre Kinder für eine Weile in den Armen hielt, damit sie nie wieder von Dämonen bedroht wurden, und kinderlose Ehefrauen oder mannlose Weiber wollten von ihm Kinder haben.
    Was Wunder, daß Mahatma Unga bald versuchte, inkognito zu reisen. Aber das half nur wenig, denn seine Erscheinung verriet ihn, und er fiel nur noch mehr auf, als er sich einen Bart wachsen ließ.
    In dieser Zeit hörte er immer wieder von dem großen Kantilya. Man nannte den Namen dieses Magiers nur hinter vorgehaltener Hand, so gefürchtet war er. Aber die Leute erzählten sich auch, daß er schier allmächtig und allwissend wäre. Mußte das nicht eine Herausforderung für den Mahatma sein?
    Kantilya wurde für Unga jedoch erst interessant, als Boten ihm zutrugen, daß Kantilya den Aufenthalt seines Herrn Hermon kennen würde - ja, daß es sogar möglich wäre, daß Kantilya ihn in seinem Palast gefangenhielt.
    Da entschloß sich Unga, Kantilya aufzusuchen.
    Es ergab sich, daß Unga einen Händler kennenlernte, der eine nach Norden ziehende Karawane anführte.
    Der Händler klagte ihm: „Alle Kaufleute, die durch den Herrschaftsbereich von Kantilya reisen, müssen an den Magier große Abgaben leisten, ob sie nun ihre Waren dort absetzen wollen oder bloß durchziehen. Dadurch ist Kantilya unsagbar reich geworden. Er soll größere Schätze besitzen, als selbst der Maharadscha, dessen Berater er ist. Wir haben nur die Möglichkeit, uns von Kantilya ausbeuten zu lassen oder die Handelsstraße zu umgehen und den beschwerlichen Weg durch die Wildnis zu wählen. Wenn wir Kantilyas raffgierigen Händen entwischen, dann können wir im Norden reich werden. Wir gehen das Wagnis ein. Willst du uns begleiten, Mahatma Unga? Es soll dein Schaden nicht sein."
    Unga stimmte zu.
    Die Händler der Karawane stellten ihm ein vollblütiges Pferd und den kräftigsten Elefanten zur Verfügung, der eine vornehm ausgestattete Sänfte trug. Der Elefantenstab, den man Unga überließ, war fast so viel wert wie das Tier selbst.
    Nach vier Tagen kam man in das Herrschaftsgebiet von Kantilya. Hier wich die Karawane vom Handelsweg ab und nahm eine Route durch die Wildnis, die sie in einem Halbkreis um Kantilyas Palast führen sollte. Dieser Umweg kostete sie zwei Tage. Gegen Ende des zweiten Tages, als man sich schon in Sicherheit wähnte, wurde

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