1241 - Der Smiler und die Sphinx
noch für dich. Als ich Timo schöne Augen machte, da hat das in ihm den Wunsch geweckt, für mich ein von einem Pfeil durchbohrtes Herz zu zeichnen."
„Und was fange ich mit einem Liebesherzen an?" fragte Tekener lakonisch.
„Es ist kein Herz daraus geworden, sondern dies hier." Sie hielt ihm eine bekritzelte Folie hin und sagte dazu: „Weißt du, Ronny, ich kann nicht nur Begierden wecken, sondern auch Unterbewußtes locker machen."
Tekener starrte auf die Folie, auf die Timo Porante statt eines von einem Pfeil durchbohrten Herzens das Symbol des Warners gemalt hatte: Drei Pfeile, deren Spitzen zu den Schenkeln eines Dreiecks geworden waren.
„Gut, diesmal hattest du Erfolg mit deiner Methode", gab Tekener zu, schränkte aber sofort ein: „Wir unterhalten uns dennoch darüber, was sich für eine heranreifende Kosmokratin geziemt und was nicht."
*
„Homer, was kannst du mir über Timo Porante sagen?"
„Ein fähiger Mann, er wird seinen Weg machen. Sieh dir nur seine Personalakte an, Tek."
„Was ich brauche, ist keine nüchterne Datensammlung. Ich möchte den Menschen Porante kennen lernen. Was er denkt und fühlt, welche geheimen Wünsche er hegt, was er sich persönlich zum Ziel gesetzt hat. Verstehst du, Homer?"
„Frage ihn doch selbst. Vielleicht öffnet er sich dir gegenüber. Warum interessierst du dich so für ihn?"
„Weil er ein Faible für den Warner zu haben scheint."
„Ich kenne einige, die für ihn schwärmen. Davon kann man jedoch kein Urteil über einen Menschen ableiten. Da gibst du mir wohl recht, Tek."
„Mit Porante ist das etwas anderes. Das Warner-Symbol ist tief in ihm verwurzelt. Als wäre es in sein Unterbewußtsein eingebrannt worden. Ich wende mich an dich, Homer, weil du ihn als Hanse-Sprecher vorgeschlagen hast. Du müßtest ihn kennen."
„Ich weiß, daß er das Zeug zu einem guten Architekten hat. Einige seiner Entwürfe wurden von der Hanse bereits realisiert. Als Hanse-Sprecher konnte er sich noch nicht richtig in Szene setzen, weil die Anforderungen im Augenblick nicht sehr hoch sind. Er ist sportbegeistert, ehrlich und offen, hat keine wie immer gearteten abwegigen Neigungen...
kurzum, ich verbürge mich für ihn."
„Wer steht ihm nahe?"
„Ich kenne seinen Bekanntenkreis nicht. Aber ich arbeite eng mit ihm zusammen. Soll ich ihn aushorchen?"
„Nein, das ginge zu weit. Ich komme schon allein voran. Danke, Homer."
„Einen Moment noch, Tek. In welchem Zusammenhang bringst du Timo mit dem Warner?"
„Sri hat ein wenig mit ihren empathischen Fähigkeiten gespielt und ihn veranlaßt, für sie ein Herz zu malen. Er brachte aber nur das Warner-Symbol zustande."
„Das muß nicht unbedingt etwas bedeuten."
„Nein, leider nicht. Aber ich sehe mich gezwungen, Porante im Auge zu behalten."
„Wie du meinst, Tek."
*
„Wie viele Leute kannst du für mich abstellen, Gal?"
„Reichen hundert?"
„Zehn tun es auch. Aber es müssen die besten Hanse-Spezialisten sein. Sie müssen Großstadterfahrung haben, am besten Terrania-Geborene, die auch den Untergrund der City kennen und denen kein Halbwelttrick fremd ist."
„Terrania ist sauber..."
„Es gibt aber eine vielfältige, sehr lebendige Subkultur. Darüber brauchen wir nicht zu diskutieren. Ich will nur etwas an der Oberfläche kratzen und sehen, was darunter blüht."
„Bist du sicher, daß du nach dem Warner suchst?"
„Also zehn der besten Hanse-Spezialisten, Gal! Ich muß jederzeit mit ihnen in Verbindung treten können und zwar auf einer stündlich wechselnden Frequenz. Meine Mitarbeiter müssen generalbevollmächtigt sein..."
„Tek, wo denkst du hin! Das kann ich nicht tun. Zu Zeiten der Seth-Apophis war das etwas anderes..."
„Um wie viel weniger gefährlich als Seth-Apophis-Agenten sind eigentlich Agenten des Dekalogs?"
„Also steckt doch Kazzenkatt hinter dem Warner?"
„Ich verfolge eine Fährte, die ein Hanse-Sprecher gelegt hat! Verstehst du mich jetzt, Gal? Wenn sich mein Verdächtiger auf seine Immunität beruft, dann brauchen meine Leute die Möglichkeit, diese durchbrechen zu können. Anders komme ich nicht weiter."
„In Ordnung. Du bekommst, was du willst. Kannst du mir nicht etwas mehr verraten?"
„Mein Verdächtiger heißt Timo Porante. Während dreier Warner-Sendungen hat er sich im STALHOF aufgehalten. Einmal zusammen mit zwei anderen Hanse-Sprechern, einmal mit Homer. Aber nicht einmal Homer ist ein Garant für Porantes Unschuld."
„Gegenfrage: Was soll
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