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1242 - Geheimbund Omega

1242 - Geheimbund Omega

Titel: 1242 - Geheimbund Omega Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Druck der Waffenmündung verschwand von ihrer Stirn. Auch Hilde Woodward entglitt ihrem Blickfeld.
    Sicherer fühlte sich Sarah Goldwyn trotzdem nicht. Auch wenn sie es nicht direkt sah, so wusste sie doch, dass sie sich stets im Streubereich der Waffe befand.
    Mit ihrem Stock konnte sie auch nicht viel ausrichten. Den hatte sie aus der Hand gegeben und gegen den Schreibtisch gelehnt.
    Die Woodward hantierte hinter Sarahs Rücken. Wieder wurde der Schrank geöffnet. Was Hilde daraus hervorholte, sah Sarah nicht, aber sie spürte es sehr bald, denn die Frau wickelte mit schnellen Bewegungen einen Strick um ihren Körper und schnürte auch noch die Rückenlehne mit ein. »Man muss ja auf Nummer sicher gehen, alte Frau.«
    »Haben Sie vor mir Angst?«
    »Lassen Sie den Spott. Ich habe es gelernt, mich abzusichern. Damit bin ich bisher gut gefahren. Eigentlich ist es schade um Sie, Mrs. Goldwyn.« Die Woodward trat jetzt vor den Stuhl und nickte Sarah zu. »Sie sind wirklich eine tolle, alte Lady. Fast wie die Queen Mum, aber Sie hätten sich nicht um Dinge kümmern sollen, die Sie nichts angehen. Und deshalb gibt es keine andere Möglichkeit.« Sie ging wieder weiter, blieb aber hinter dem Stuhl stehen, wo sie das Ende der Fesselleine noch richtig verknotete. »So, das war der erste Teil.«
    »Und wie sieht der zweite aus?«
    Lachend umging die Woodward abermals den Stuhl. »Das werden Sie gleich erleben, Mrs. Goldwyn.«
    Von Sarah unbeobachtet hatte sie eine Kleberolle hervorgeholt, die sie jetzt vom Schreibtisch nahm und einen breiten Streifen abriss. »Das muss leider sein, Mrs. Goldwyn. Ich möchte nicht, dass Sie in Ihrer Panik alles zusammenschreien und die anderen Leute hier nervös machen. Da sollten wir uns doch an die Regeln halten.«
    »Verstehe.«
    »Sind Sie erkältet?«, erkundigte sich die Woodward besorgt.
    »Im Moment nicht.«
    »Danke, dass Sie ehrlich sind. Das andere hätte mich aber auch nicht gestört.«
    Sarah gab keine Antwort. Sie presste die Lippen hart zusammen und versuchte schon jetzt, nur durch die Nase zu atmen.
    Sie konnte nicht vermeiden, dass ihr das Blut in den Kopf stieg und sie zu zittern begann. Auch eine alte Frau hängt am Leben und will es nicht so einfach wegwerfen. Dann erschien das Klebeband vor ihren Augen, rutschte tiefer und mit einem Ruck wurde es über ihre Lippen gedrückt.
    Im ersten Moment schoss ein Gefühl der Panik in Sarah hoch.
    Ihr Herz schlug schneller und sie befahl sich selbst, sich zusammenzureißen, wobei sie merkte, dass hinter ihrer Stirn etwas pochte und hämmerte.
    Nur keine Panik mit verschlossenem Mund. Das konnte fatal in einer Hyperventilation enden.
    Es klappte. Sie hatte sich selbst so gut in der Gewalt, dass sie es auch schaffte, durch die Nase einzuatmen und auch, die Luft wieder ausströmen zu lassen.
    Sie musste nur die Ruhe bewahren, das war alles.
    Hilde Woodward trat einen Schritt zurück, damit sie ihr Werk betrachten konnte. Sie war damit zufrieden, das deutete ihr Nicken an. Sogar ein Lächeln hatte sich auf ihren Mund gelegt.
    »Dann wollen wir mal zum zweiten Teil des Plans überwechseln«, sagte sie und holte aus der rechten Tasche der Wildlederweste ein Handy hervor.
    Bevor sie eine Verbindung herstellen konnte, klopfte es zwei Mal gegen die Tür.
    Die Woodward schrak zusammen.
    »Ja, wer ist da?«
    »Ich bin es, Paula…«
    »Moment.« Sie steckte das Handy wieder weg und ging auf die Tür zu, die sie auch öffnete. Nur spaltbreit, denn Paula sollte nicht in das Büro hineinschauen können.
    »Was gibt es denn?«
    »Mrs. Woodward, Sie haben uns doch versprochen, nachzuschauen, wenn wir fertig sind. Ich denke, es ist so weit. Die Weihnachtsdekoration für den Tisch ist perfekt. Jetzt warten wir auf Ihr Urteil. Vielleicht haben Sie ja eine Idee.«
    »Ich…?«, dehnte sie.
    »Das haben Sie uns versprochen.«
    »Weiß ich, Paula. Ich werde auch kommen, aber nicht jetzt. Ich habe noch zu tun, sagen Sie das den anderen. Ihr bleibt doch noch hier - oder nicht?«
    »Doch, bis zum Dunkelwerden. Das war ja so abgemacht.«
    »Wunderbar, dann komme ich vorher nachschauen.«
    »Gut, danke.«
    Paula verschwand wieder und die Woodward schloss mit einer kräftigen Bewegung die Tür. Sie lächelte Sarah an.
    »Haben Sie sich was ausgerechnet, Mrs. Goldwyn?«
    Die Horror-Oma schüttelte nur den Kopf.
    »Komisch«, sagte Hilde, »es ist wirklich komisch, dass ich Ihnen nicht glauben kann. Irge ndwas stört mich an Ihnen.« Sie winkte ab. »Ist auch

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