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1249 - Bibliothek des Grauens

1249 - Bibliothek des Grauens

Titel: 1249 - Bibliothek des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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eingeschaltet hatte. Der Schalter befand sich zum Greifen nahe, und von der Decke her floss trübes Licht nach unten.
    Auf den Stufen malten sich die Abdrücke der Schuhe schwach ab. Es war schon jemand vor mir hoch gegangen, und ich rechnete damit, dass es der mir noch unbekannte Dominic Trenton gewesen war.
    Dieser Aufgang war auch nicht so stabil wie der erste. Alles war leichter gebaut worden, inklusive des Geländers.
    Ich stieg die Stufen hoch und erreichte eine weitere Etage, die nicht durch eine Tür versperrt war. Wenn mich nicht alles täuschte, war dies die letzte Etage des Hauses, obwohl darüber noch Platz war. Einen Aufgang zum Dachboden sah ich jedoch nicht.
    Hier oben roch es anders. Man konnte wirklich riechen, dass sich hier nur selten Menschen aufhielten. Die Umgebung wirkte staubig und vergammelt. Der alte Teppich, der den Gang wie eine lange Zunge bedeckte, musste den Staub ebenfalls angezogen haben, denn er sah grau in grau aus.
    Ich konnte mir nicht vorstellen, dass es in dieser Höhe keine Zimmer gab. Nach Türen hielt ich vergeblich Ausschau, aber der Flur war hier nur kurz, und an seinem Ende sah ich endlich, was ich gesucht hatte.
    Wegen des nicht sehr hellen Lichts zeichnete sich der Umriss nur schwach ab, und ich nahm meine kleine Leuchte zu Hilfe, um mich besser umzuschauen.
    Die Tür war in eine Ecke gedrückt worden. Zwei Regale standen vor der Wand. Hier hatten alte Steintöpfe ihre Plätze gefunden, und auch dort hatte sich der Staub angesetzt.
    Niemand konnte mit diesen Dingern etwas anfangen.
    Geschlossene Türen in einem Mordhaus interessieren mich immer. Auch hier wollte ich wissen, ob sie nur zugezogen worden oder richtig verschlossen war.
    Es war eine Klinke vorhanden, die ich drückte und zugleich mit dem rechten Knie gegen die Tür drückte.
    Sie war offen.
    Sie kratzte über den Boden, als ich sie nach innen schob und ich vor mir in einen düsteren Raum mit kleinen Fenstern schaute, die ich von außen nicht gesehen hatte. Wahrscheinlich befand ich mich schon ziemlich dicht unter dem Dach, und ich würde diesen Raum auch durchsuchen.
    Ich dachte auch jetzt darüber nach, aus welchem Grund man Sir Ronald Asher umgebracht hatte. Den Sohn zu fragen, brachte ja nichts ein. Entweder mauerte er oder er wusste wirklich nichts. Ich bezweifelte auch, dass er besonders erfreut über meinen Besuch war. Er hatte ihn zwar nicht abgele hnt, um es sich nicht mit der Polizei zu verderben, aber mit offenen Armen hatte er mich nicht empfangen. Sein Verhalten war mir eher wie das eines Schauspielers vorgekommen. Zudem konnte ich mir vorstellen, dass er mehr über das Motiv der Ermordung wusste, als er mir gegenüber zugegeben hatte.
    Auch interessierte mich der Enkel. Ich war gespannt darauf, mich mit ihm zu unterhalten. Erst wollte ich die nächste Nacht abwarten und auch das Treffen mit Dominic Trenton, bevor ich den Versuch startete.
    Trenton war ebenfalls eine unbekannte Größe. Ein Autor, der über Serienmörder schrieb. Was war das für ein Mensch?
    Ich kannte nicht alle Ecken und Räume in diesem Bau, aber eines stand fest: von schwarzmagischen Kräften war es wohl nicht bewohnt. Wäre es das gewesen, dann hätte sich mein Kreuz schon durch eine leichte Erwärmung gemeldet.
    Ich ging in diesen Raum hinein, der mich an eine große Abstellkammer erinnerte. Hier hatte man alles hingeschafft, was woanders keinen Platz gefunden hatte. Es war ein großes Grab für Erinnerungsstücke, und so schlecht wie in einem Grab kam mir auch die Luft hier oben vor. Niemand hatte hier in der letzten Zeit die Fenster geöffnet und gelüftet, deshalb stand die Luft auch zwischen den Wänden. Auch die Scheiben der kleinen Fenster hatten eine graue Schicht bekommen. Es war beinahe unmöglich, nach draußen zu schauen.
    Langsam ging ich weiter. Unter mir bewegten sich die Bohlen. Es war still um mich herum. Die Luft schmeckte nach Staub. Mit meiner Lampe leuchtete ich in die Runde und sah, dass zahlreiche Partikel durch den Strahl wirbelten.
    Kartons und Kisten hatte man hier hochgeschleppt. Den Inhalt sah ich nicht, weil sie verschlossen waren. Es standen auch weitere Bilder am Boden, die an den Wänden lehnten, damit sie nicht umkippten. Auch dafür hatte man keinen Platz mehr im Haus gefunden. Alte Klamotten hingen über einem fahrbaren Bügelständer und rochen muffig.
    Es gab hier oben nichts Besonderes zu sehen, abgesehen von einem kleinen Schreibtisch, der zwischen zwei Fenstern stand.
    Für ihn

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