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125 - Todesschreie aus dem Blutmoor

125 - Todesschreie aus dem Blutmoor

Titel: 125 - Todesschreie aus dem Blutmoor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Fremden, die unverändert schrie, hallte in ihren
Ohren. Larrys Augen brannten. Er starrte in die Finsternis und hätte tausend
Augen gleichzeitig haben müssen, um dieses ausgedehnte Moorgebiet zu
kontrollieren.
    »Unser ganzes Vorhaben ist Wahnsinn«, knurrte der junge,
dunkelhaarige Mann, der im Eilschritt Larry folgte. »Das Moor ist zu groß. Ehe
wir da sind, wo jemand unsere Hilfe braucht, ist es wahrscheinlich schon zu
spät. Und dann ist nicht mal sicher, ob wir überhaupt die Stelle finden .«
    Larry nickte. Sein Begleiter sprach ihm aus dem Herzen. Auch er
hatte das gleiche Gefühl.
    Trotzdem gab er die Hoffnung nicht auf.
    In das Knarren der Bohlen, das ihre Schritte verursachten und den
markerschütternden Todesschrei, der nicht enden wollte, mischte sich das
Gurgeln und Blubbern aus den Tümpeln, die sich links und rechts ausbreiteten
und deren Tiefe niemand ermaß.
    Das Geräusch verstärkte sich, als der hölzerne Pfad unter ihren
Füßen einen scharfen Knick nach rechts machte und Larry Brent beinahe geradeaus
weitergegangen und damit in den Sumpf getreten wäre.
    Wie vor einer unsichtbaren Mauer prallte er zurück.
    Neben ihm tauchte der junge Polizist auf, hinter ihm stand der
Fahrer.
    »Verdammt«, murmelte der Mann. »Das hätte leicht ins Auge gehen
können. Ich verstehe das alles nicht«, stieß er hervor, den Lichtstrahl seiner
Lampe über das Moor führend. »Wer soll sich jetzt in dieser gottverlassenen
Gegend noch befinden? Kein vernünftiger Mensch ist noch hier .«
    »Denken Sie an das, was ich Ihnen erzählt habe«, murmelte X-RAY-3.
    »Auch das klang recht unvernünftig und entsprach doch der vollen
Wahrheit. Alles, was im Leben so geschieht und was Ihnen und auch mir Arbeit
macht, entspringt unvernünftigen Quellen.«
    »Wie sollen wir das verstehen?« sah der junge Dunkelhaarige ihn
an. »Ihnen - Arbeit macht?«
    »Ich erklär’s Ihnen später. Wenn wir hier noch lebend rauskommen

    »Das gibt’s doch nicht!« entfuhr es plötzlich dem jungen Beamten
an Larrys Seite. Der Mann starrte mit bleichem, schmalem Gesicht an dem
PSA-Agenten vorbei.
    »Gerd ...« flüsterte er seinem Kollegen zu. »Kneif mich doch mal
in den Arm, damit ich merke, daß ich wach bin .«
    Brent folgte dem Blick des jungen Polizeibeamten.
    Da glaubte auch er, der Boden würde ihm unter den Füßen
weggerissen.
    »Das Licht! Es sieht aus, als ob sich dort drüben ein schwach
beleuchtetes Fenster befände . «, kam es über die blutleeren Lippen des jungen
Beamten.
    »Es ist ein Fenster.« Für Larry gab es nicht den geringsten
Zweifel. Keiner von ihnen sagte mehr ein Wort.
    Sie wußten alle: Was sie sahen, war eigentlich unmöglich.
    Hier in der näheren Umgebung konnte es überhaupt kein Haus geben.
Und doch nahmen sie verschwommen und kaum registrierbar die Konturen eines
Gebäudes im Nebel wahr, das unter dem bleichen, durch Nebelschichten sickernden
Mondlicht unwirklich und in höchstem Maß phantastisch wirkte.
    Sie gingen vorsichtig einige Schritte weiter, und im hellen Licht
aller drei Lampen kamen sie dem Haus im Nebel näher.
    Es war düster, bis auf ein Fenster waren alle anderen
unbeleuchtet.
    »Hiiilllfffeee!«
    Schrill hallte der Todesschrei durch die Nacht und schmerzte in
den Ohren der drei Männer.
    »Die Schreie - kommen aus dem Haus«, murmelte Larry Brent.
    »Das Haus . das Moorgasthaus«, sagte der Polizist neben ihm. »Das
gibt’s doch gar nicht mehr.
    Verdammt noch mal - das haben die doch schon Anfang des
Jahrhunderts abgerissen .«
     
    ●
     
    In der gleichen Minute - rund zwanzig Kilometer vom Blutmoor
entfernt - im Polizeirevier von Bischofsheim, wurde über den Fernschreiber eine
Meldung abgesetzt: »Betrifft dunkelblauen Audi 100 GL mit dem Kennzeichen F-QZ
3091.
    Das vorbezeichnete Fahrzeug ist unter dem Namen Herbert Hosker in
Frankfurt gemeldet. Hosker befindet sich zur Zeit nach Auskunft seiner
Angehörigen auf Urlaub im hiesigen Raum. Er hatte versprochen, heute gegen 18
Uhr zu Hause anzurufen. Dieser Anruf ist seit fünf Stunden überfällig.
    Die Familie Hosker fürchtet, daß eventuell ein Unfall passiert
ist. Unter dem zuvor genannten Kennzeichen wurde jedoch kein Unfall
registriert. Hosker befand sich in Begleitung einer Freundin, Barbara Valent.
    Das Paar logiert im >Bergpark-Hotel<. Ein Anruf dort hat
ergeben, daß das Paar zur Stunde noch nicht zurückgekommen ist. Nach Auskunft
der Angehörigen Hoskers wollte er vermutlich heute nachmittag die Höhenstraße
benutzen

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