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125 - Todesschreie aus dem Blutmoor

125 - Todesschreie aus dem Blutmoor

Titel: 125 - Todesschreie aus dem Blutmoor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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und sich das Moor ansehen. Wir bitten um Ihre Mitarbeit. Die Familie
hat Vermißtenanzeige gestellt .«
    Der Beamte lief zu seinem Tisch, wählte eine Nummer und rief den
Streifenwagen 3 direkt an ...
    Im Fahrzeug auf dem Parkplatz im Nebel in unmittelbarer Nähe des
Moores war das Funkgerät eingeschaltet.
    »Revier an Einsatzwagen 3. Hallo Wagen Nummer 3 - bitte melden .«
    Im Polizeirevier wartete man auf eine Antwort der Kollegen. Die
erfolgte jedoch nicht. »Hallo - Nummer 3! Bitte melden ... bitte melden .«
    Der Anrufer zuckte die Achseln.
    »Da muß doch einiges los sein, daß beide aus dem Wagen sind«,
sagte der Polizeihauptmeister zu seinem Kollegen, der sich im Raum befand.
    Der Beamte nahm sich vor, innerhalb von zwanzig Minuten - sollte
sich dann noch immer niemand gemeldet haben - einen anderen Streifenwagen
loszuschicken.
     
    ●
     
    Sie liefen schnell zu dem düsteren Haus, das im wahrsten Sinne des
Wortes wie eine Spukerscheinung im Moor wirkte.
    Es war ein alter, klobiger Kasten, der Larry entfernt an eine zu
schmal und zu hoch geratene Fabrik erinnerte.
    Der Wind pfiff durch die Fensterlöcher und um den Kamin.
    Larrys Blick galt dem unruhigen, schwachen Licht im zweiten Stock
des dreigeschossigen Hauses.
    Die Schreie waren in ein klagendes Wimmern übergegangen, es hörte
sich an, als ob jemand seine letzte Stunde erlebte.
    Larry war seinen Begleitern um drei Schritte voraus.
    Gerd, der Polizeibeamte mit den graumelierten Schläfen, bildete
das Schlußlicht auf dem Pfad, der unter ihren Füßen ächzte.
    Der Untergrund war glitschig, und das wurde dem Mann zum
Verhängnis.
    Er kam ins Rutschen.
    Der Länge nach schlug er nach hinten, geriet dabei mit dem
Oberkörper über den Holzrand des Pfades und schrie gellend auf. Sein Kollege
und Larry Brent wirbelten wie von Taranteln gestochen herum. Der tückische
Schlamm begann einen halben Meter neben dem Pfad, der dort schräg abfiel und in
einer großen Mulde, die wie ein Bombenkrater aussah, mündete.
    Rücklings stürzte der Beamte in den Brei und wurde festgesaugt,
als würden unsichtbare Hände ihn halten.
    Der junge Polizist und Larry Brent waren im nächsten Moment bei
dem Mann und packten das zu versinken drohende Opfer. Larry reichte weit nach
vorn, um des Oberkörpers habhaft zu werden.
    »Nicht bewegen!« brüllte X-RAY-3.
    »Helft mir! So helft mir doch ...«, schrie der Mann, von
Todesangst erfüllt.
    »Keine Angst, Gerd! Wir werden’s schon schaffen«, meinte sein
Kollege. Seine Stimme klang belegt, und der kalte Schweiß stand ihm auf der
Stirn. Sie zogen an beiden Beinen. Zentimeter für Zentimeter entrissen sie dem
Moor das Opfer.
    Mit dem Oberkörper war er fast völlig in der zähen, schmatzenden
Erde versunken und hielt mühsam mit letzter Kraft seinen Kopf aufrecht, damit
nicht auch der noch untertauchte.
    Mit weit aufgerissenen, fiebrig glänzenden Augen aus
leichenblassem Gesicht starrte der Mann auf seine beiden Retter, die sich
ernsthaft mühten.
    »Gleich haben wir’s«, murmelte Larry Brent.
    Da schlug das Schicksal auf eine Weise zu, wie sie es nicht
erwarteten.
    Unmittelbar hinter dem Mann, den sie aus dem Moor zogen, stieg
eine dicke, breiige Blase auf, die knallend zerplatzte. Langsam schob sich ein
massiger, schlammiger Körper nach, der entfernte Ähnlichkeit mit einem
menschlichen Leib hatte.
    Schultern, Oberarme, Brust, Kopf .
    Die Schlammarme des Moormenschen kamen in die Höhe.
    Ehe der junge Polizist und Larry Brent sich versahen, klatschten
die breiten, ausladenden Hände der Gestalt aus dem Moor auf die Schultern des
Mannes, der gerettet werden sollte. Mit scharfem, kräftigem Ruck stieß das
Monster sein Opfer mit dem Kopf zuerst in den hochspritzenden Schlamm ...
     
    ●
     
    Iwan Kunaritschew hielt sich in seinem Zimmer auf.
    Zwischen den Lippen steckte eine seiner die Luft verpestenden
Selbstgedrehten, die auch hartgesottene Raucher in die Knie zwangen.
    Im Gasthaus war es völlig still.
    Alle Lichter - auch das bernsteinfarbene vor dem Eingang - war
erloschen.
    Wenn Iwan den Kopf aus dem Fenster streckte, konnte er an der
Seitenwand entlangsehen und die Konturen der beiden noch untenstehenden
Fahrzeuge wahrnehmen. Das eine war ein Opel Caravan, das andere ein Mini-Cooper.
Beide gehörten den Gesslers. Iwan fühlte sich keineswegs müde.
    Er wollte noch eine Viertelstunde verstreichen lassen und sich
dann etwas im Haus umsehen. Im Zimmer unter ihm rumorte es. Dieser Teil des
Hauses wurde von der

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