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1250 - Absalom

1250 - Absalom

Titel: 1250 - Absalom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gibt es ein Ergebnis.«
    »Ich höre zu.«
    Julie Ritter fuhr über ihre Stirn. »Ich habe Ihnen die Personen beschrieben, und nun werden wir versuchen, ihnen Namen zuzuordnen, was sehr wichtig ist.«
    »Tun Sie das.«
    »Aber die lateinischen Namen.«
    »Bitte.«
    »Von rechts nach links gesehen ist es zum einen Maria Magdalena, dann Episcipus, Bernhardus, Angelus, Angelus oder das Tau, Hugo, Orientalis und Papa…«
    »Papa?«, fragte ich.
    »Ja. Man sieht die Person mit dem Hirtenstab als den Papst an. Es ist alles nicht bewiesen. Hugo ist Hugo des Payons, der erste Großmeister der Templer oder Bernhardus ist Bernhard von Clairvaux, die Engel sind Angelus, das Tau kommt noch hinzu, und das alles setzen wir in eine Reihe.«
    »Sehr gut. Wie geht es weiter?«
    »Schlimm geht es weiter.«
    »Warum?«
    Julie hatte sich in den letzten Sekunden ziemlich erregt. Sie atmete heftiger, sie hatte auch ihre ruhige Haltung verloren und bewegte ihre Füße. Die Lippen lagen noch aufeinander, bildeten jedoch einen Spalt, als sie anfing zu sprechen.
    »Es geht jetzt um die Anfangsbuchstaben, John. M, E, B, P, A, H, O und T.«
    »Das ist klar.«
    »Denken Sie weiter.«
    »Tut mir Leid. Aber im Moment fehlt mir der Durchblick.«
    »Schade«, flüsterte sie.
    »Bitte, Julie, was haben Sie von mir erwartet? Soll ich Ihnen die Lösung sagen?«
    »Nein, entschuldigen Sie.« Sie rieb kurz über ihre Nasenspitze. »Ich hatte nur für einen Moment die Hoffnung, dass sie ebenso denken wie ich. Sie sind ja auch nicht so unbedarft.«
    »Warten wir es ab. Sie haben mir nicht grundlos die Anfangsbuchstaben ans Herz gelegt.«
    »So ist es.«
    »Und was machen wir damit?«
    Sie lächelte wieder. »Wir müssen sie nur in der richtigen Reihenfolge zusammenfügen.«
    »Ein tolles Rätsel.«
    »Öffnen Sie Ihren Geist, John. Es ist gar nicht so schwer wie Sie es sich vorstellen. Wenn wir diese Buchstaben richtig mischen, ergibt sich daraus ein Wort oder ein Begriff, der mir eine wahnsinnige Angst einjagt.«
    Ich hörte zu und versuchte gleichzeitig, die Buchstaben in eine Reihenfolge zu bringen, damit aus ihnen ein verständlicher Begriff entstand. Ich schaffte es nicht, weil ich nicht die entsprechende Ruhe besaß.
    Aber Julie Ritter half mir. »Richtig zusammengefügt lässt sich daraus ein Begriff bilden. Wenn Sie die Templer kennen, dann sollte er Ihnen nicht fremd sein. Es ist«, sie holte noch einmal Atem, wie der Spieler vor dem entscheidenden Aufschlag beim Tennis. Dann brach es aus ihr hervor wie ein Schrei.
    »BAPHOMET!«
    ***
    Das hatte gesessen!
    Ich blieb ruhig stehen. Julie hatte den Namen so laut gerufen, dass er noch als Echo durch die Krypta schwang, und ich war zunächst nicht fähig, etwas dagegen zu sagen. Ich konnte auch nicht zustimmen, denn ich musste diesen Schock erst mal verdauen.
    Es verging eine gewisse Zeit, bis ich mich wieder gefangen hatte und Julie anschauen konnte. Ihr Gesicht war blass geworden. Sie hatte die Hände angehoben und hielt ihren Mund zu, als hätte sie etwas Grauenvolles gesagt, für das sie sich jetzt schämen musste.
    Es stimmte. Wenn man die Initialen in die richtige Reihenfolge setzte, kam der Name des Dämons dabei heraus. Und das bei einem Altarbild.
    »Warum sagen Sie nichts, John?« hörte ich Julie flüstern.
    »Mir hat es schlichtweg die Sprache verschlagen.«
    »Aber Sie können mit dem Begriff etwas anfangen? Sie müssen es, wenn Sie sich mit den Templern beschäftigt haben.«
    »Ja, das kann ich. Baphomet, der Dämon mit den Karfunkelaugen, der von einer gewissen Gruppe von Templern angebetet wird. Menschen, die den falschen Weg gegangen sind.«
    »So sehe ich das auch. Aber ich komme wieder auf die beiden Gegensätze zurück, John. Gut und Böse, Sonne und Schatten. Nichts steht nur für sich allein, das Andere und Gegensätzliche ist immer vorhanden und wenn es sich wie hier, in einem Bild versteckt, über das man sehr lange nachdenken muss, um eine Lösung zu finden. Das Böse versteckt sich, und es beobachtet das Gute. So würde ich es sehr simpel ausdrücken, und da liege ich bestimmt nicht falsch.«
    Nein, das stimmte. Durch meinen Kopf schossen zahlreiche Gedanken. Hatte ich den Schlüssel gefunden? War das der Weg zu Baphomet? Und war das auch der Weg, den Vincent van Akkeren suchte, um die Herrschaft der Templer zu übernehmen und sich dann als Großmeister Nummer zu etablieren?
    Es war möglich. Ich ging sogar davon aus, dass ich eine Teilstrecke jetzt kannte. Und van- Akkeren

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