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1251 - Stalker

Titel: 1251 - Stalker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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begeistert zu applaudieren, und Adams und Patricia stimmten darin ein, als sie das freudige Leuchten in Stalkers Augen sahen.
    „Danke", sagte er ergriffen. „Ich bin froh, daß ihr mich akzeptiert. Ich wäre vor Gram gestorben, wenn meine Mission durch eure Ablehnung gescheitert wäre."
    Bei jedem anderen hätte das übertrieben gewirkt, nicht aber bei Stalker. Er hatte ein so offenes und ehrliches Gesicht, daß man ihm glaubte – und er trug eine so unschuldige Miene zur Schau, daß man ihm selbst wegen einer Übertreibung nicht hätte böse sein können. Er breitete die Arme aus und sagte: „Dies wird für die nächste Zeit mein Zuhause sein. Bis ihr mir euer volles Vertrauen schenkt und es wagt, mich den Völkern eurer Galaxis vorzustellen."
    „Und in welcher Mission bist du unterwegs?" erkundigte sich Adams. „Das habe ich doch schon gesagt", antwortete Stalker mit leichtem Staunen. Er lächelte. „Das heißt, ich habe dir erst einen Teilaspekt verraten. Ich will die Freundschaft deines Volkes. Und diese will ich nicht nur durch ideelle Werte erreichen, sondern auch durch Handelsbeziehungen zwischen unseren Völkern."
    „Sprichst du für dich allein?" erkundigte sich Adams. „Oder bist du ein bevollmächtigter Vertreter deines Volkes? Welchen Status hast du, Stalker?"
    „Ich habe einen ähnlichen Status wie du, Gershwin", antwortete Stalker. „Ich bin der Gesandte von ESTARTU. Als ich den TS-UNAMI in der Peripherie der Galaxis Erendyra fand und mich anhand der Unterlagen über die Terraner informierte, da wußte ich sofort, daß ihr die richtigen Partner für EST-ARTU wäret."
    „Und wer ist ESTARTU?"
    „ESTARTU ist eine Superintelligenz wie ES. ESTARTU ist auch der Name für die Mächtigkeitsballung, zu der ein Dutzend Galaxien gehören. Und ESTARTU ist euer neuer Handelspartner – wenn ihr es wollt."
    „Darüber muß noch geredet werden."
    Und sie redeten darüber. Und je mehr sie darüber redeten, desto stärker wurde Adams' Überzeugung, daß Stalker der Kosmischen Hanse eine echte Chance bot, zu neuer Blüte zu gelangen. Adams konnte Stalker stundenlang zuhören, wenn er über die vielfältigen Möglichkeiten der beiderseitigen Handelsbeziehungen sprach. Die gigantische Entfernung von 40 Millionen Lichtjahren tat er mit einer Handbewegung ab. Als Adams dann aber nicht lockerließ und weiter bohrte, ließ sich Stalker sein Geheimnis entlocken.
    „ESTARTU besitzt einen Raumschiffsantrieb, der praktisch unbegrenzte Geschwindigkeiten erlaubt", behauptete er.
    „Entfernungen wie diese spielen daher keine Rolle mehr."
    „Und warum hast du dann den zeitraubenden Flug mit dem TSUNAMI unternommen?" erkundigte sich Adams.
    „Ich brauchte diese Zeit, um meine neuen Freunde studieren zu können."
    Adams überlegte auch, daß die Völker von ESTARTU mit Raumschiffen, für die Entfernungen keine Rolle spielten, bis an die Grenzen des Universums vorgedrungen sein mußten. Und er wunderte sich, daß man in der Milchstraße noch kein Lebenszeichen von ESTARTU bekommen hatte. Er wollte sich die Antwort selbst geben, indem er sagte, daß die Superintelligenzen vermutlich die Grenzen ihrer Mächtigkeitsballungen eifersüchtig behüteten. Aber Stalker sagte darauf: „Es ist schon eher so, daß die Kosmokraten die Grenzen abstecken."
    Stalker sagte es in einem Ton, der Adams hellhörig werden ließ. Aber bevor er tiefer in diese Materie eindringen konnte, wechselte Stalker das Thema und schwärmte von den „Wundern von ESTARTU". Und damit konnte er Adams allemal fesseln. Adams vertraute aber nicht nur Stalkers schönen Worten. Reden konnte er, ja, das konnte er.
    Aber Adams ließ sich nicht einlullen. Er ließ Stalker nie allein im STALHOF, sondern war darauf bedacht, daß stets zumindest einer seiner drei Vertrauten anwesend war.
    Stalker bekam eine von NATHAN abgesicherte Unterkunft zugewiesen, in die er sich zurückziehen konnte, wenn andere Hanse-Sprecher in den STALHOF kamen.
    Adams verfolgte auch die Aktivitäten des Dekalogs der Elemente aufmerksam und suchte nach Querverbindungen zu Stalker.
    Er fand keine, und das beruhigte ihn. Besonders erleichtert war er, als sich Beweise dafür fanden, daß Kazzenkatt persönlich die Aktionen in der Eastside leitete. Damit war wirklich eine große Last von ihm genommen. Er sagte daraufhin zu Stalker: „Kazzenkatt kannst du wenigstens nicht sein."
    Und sie lachten beide.
    Adams faßte immer mehr Zutrauen zu Stalker, auch wenn er manches an ihm störend fand.

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