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1252 - Start der Vironauten

Titel: 1252 - Start der Vironauten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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unterworfen war und den er gelegentlich andeutungsweise erwähnte - vornehmlich dann, wenn er eine Entschuldigung für einen Winkelzug oder einen Taschenspielertrick brauchte.
    Jetzt schien der Moment gekommen, da dieser Kodex wirksam wurde.
    Krohn Meysenhart hatte auf einmal Angst. Obwohl Stalker immer noch lächelte und seine Haltung nichts Drohendes hatte, jagte er ihm Furcht ein. „Deine Worte treffen mich ins Innerste, mein Freund", sagte Stalker so unverbindlich, wie es immer klang, wenn ihm etwas mißfiel. „Wie soll ich nur dein Vertrauen erringen und dich für die weitere Zusammenarbeit gewinnen, wo du solch böse Worte sagst."
    Der Schreck1 lahmte Meysenhart förmlich. Er hatte das unbestimmte Gefühl, daß Stalker in diesem Moment zu allem fähig war, wiewohl er nichts Bedrohliches an sich hatte. Aber für Meysenhart war gerade die überbetonte Freundlichkeit ein Warnsignal.
    Da kam es zu einem Zwischenfall, und Meysenhart war nachträglich überzeugt, daß gerade dies ihn vor einem schlimmen Schicksal bewahrte.
    Homer G, Adams tauchte unverhofft in Stalkers Unterkunft auf, ohne seinen Besuch in irgendeiner Weise angekündigt zu haben. So überrascht auch Stalker sein mußte, er stellte sich schlagartig auf die neue Situation ein. Die Spannung löste sich von Meysenhart, er atmete erleichtert auf. „Das ist Gershwin!" rief Skorsh mit schriller Stimme, noch ehe Meysenhart den Chef der Kosmischen Hanse sah, und es klang in seinen Ohren wie eine Warnung für Stalker. „Willkommen, Gershwin! Du kommst gerade recht, um dem Medienkönig von eigenen Gnaden das freche Maul zu stopfen."
    Adams machte ein ernstes Gesicht Er blickte von Stalker zu Meysenhart und wieder zurück, Skorsh dabei geflissentlich ignorierend. „Dicke Luft?" fragte Adams. „Krohn und ich hatten eine kleine Bitte lesen Sie weiter auf Seite 37 Meinungsverschiedenheit", sagte Stalker lächelnd. „Nicht der Rede wert. Wir haben beide eingesehen, daß eine weitere Zusammenarbeit nicht mehr tragbar ist und haben eine Trennung in Güte beschlossen. Du bekommst natürlich das volle Honorar inklusive Erfolgsprämien, Krohn."
    „Es freut mich, daß du vom Erfolg meiner Werbekampagne trotz allem überzeugt bist, Stalker", sagte Meysenhart sarkastisch. Er konnte sich diese ätzende Bemerkung nicht verkneifen. Adams’ Gegenwart stärkte ihn, obwohl er eigentlich froh war, sein Auftauchen für einen raschen Rückzug nützen zu können. „Ich glaube, ich verschwinde jetzt besser."
    „Wieso?" meinte Adams. „Das, was ich mit Stalker zu bereden habe, ist durchaus für die Öffentlichkeit bestimmt."
    Meysenhart verhielt nur widerwillig den Schritt, überlegte sich, ob nicht irgendwelche Ausflüchte angebracht wären, um durch den rettenden Ausgang von der Szene abzutreten. Aber da sprach Adams schon wieder weiter. „Es hat sich ein neuer Aspekt ergeben, der es nötig macht, noch einmal über einige Punkte des zu beschließenden Handelsabkommens zu diskutieren", sagte Adams mit einer Schärfe in der Stimme, die im Gespräch mit Stalker fremd war. „Es gibt noch vieles zu klären, mein Freund", erwiderte Stalker so höflich wie immer. Skorsh verkroch sich unter seiner linken Achsel und klammerte sich mit seinem Knorpelschwanz am Becken fest, als fürchte er ein verbales Gewitter. „Wir haben erst die Grundzüge eines solchen Handelsabkommens umrissen, wie es für unsere beiden Mächtigkeitsballungen von Vorteil wäre. Und ich bin sicher, daß du sowohl bei den Politikern wie auch bei den Hanse-Sprechern auf Widerstände stößt."
    „Die Hanse-Sprecher habe ich für mich gewonnen", erklärte Adams. „Was die Politiker betrifft, so hast du nicht unrecht. Aber daran bist du nicht unschuldig, Stalker. Mein Freund, du hast es dir selbst zuzuschreiben, wenn Politiker und Militärs gegen dich eingenommen sind. Du trägst durch eine permanente Vernebelungstaktik einiges dazu bei."
    „Das sind harte Worte, Gershwin", sagte Stalker zerknirscht. „Ich lasse mich gerne belehren, mein Freund, wenn ich gefehlt habe. Ich habe geglaubt, die terranische Mentalität ausreichend studiert zu haben, um mich ihr anpassen zu können. Aber offenbar muß ich noch viel dazulernen. Reden wir über alles, Gershwin, aber bitte nicht hier."
    „Wo denn?" fragte Adams. „Ich will euch nicht beleidigen, nicht verletzen", begann Stalker umständlich. „Du darfst es also nicht mißverstehen, mein Freund, wenn ich dir sage, daß ich eure Gastfreundschaft nicht länger in

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