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1258 - Der Leichen-Skandal

1258 - Der Leichen-Skandal

Titel: 1258 - Der Leichen-Skandal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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beschützen zu wollen und wich deshalb nicht von seiner Seite.
    »Du bist ein braver Hund«, lobte Dick Paine ihn. »Du bist wirklich der Allerbeste.« Er wusste, dass Rowdy ihn verstand, und das Tier rieb seinen Körper an seinem Bein.
    Der Bau konnte abschrecken. Er war alles andere als ein Kunstwerk oder etwas, das in diese Gegend hineingepasst hätte. Da spielte es keine Rolle, ob er aus der Ferne oder aus der Nähe betrachtet wurde. Der Förster hatte vielmehr das Gefühl, als wäre das kantige Haus von einer Eisschicht umgeben, die selbst den Besucher aus der Ferne erreichte.
    Beide kamen dem Ziel immer näher. Dabei veränderte sich das Verhalten des Hundes, Rowdy wurde unruhiger. Er bellte einige Male krächzend und scharrte mit den Pfoten über den harten Boden. Er sprang vor, schaute zurück und winselte, je näher sie dem Bau kamen.
    »Ruhig, mein Kleiner, ganz ruhig. Wir wollen uns nur mit Mr. Frost unterhalten. Es wird dir nichts geschehen.«
    Rowdy trottete mit gesenktem Kopf neben dem Mann her. An der linken Seite erstreckten sich einige Gärten. Im Winter sahen sie ungepflegt aus. Das aber änderte sich im Sommer, wenn sie wieder bevölkert waren und die alten Lauben die neuen Anstriche erhielten.
    Der Parkplatz war leer. Darüber wunderte sich Dick Paine nicht. So früh trafen die Busse nicht ein.
    Zumeist gegen Mittag oder am frühen Nachmittag erreichten sie ihr Ziel.
    Vor der Tür blieb er stehen. Rowdy war jetzt ruhig geworden, aber er zitterte vor Angst. Der Förster sah sich gezwungen, seinen vierbeinigen Freund zu beruhigen. Er bückte sich und streichelte ihn mit beiden Händen. »Keine Angst, ich bin bei dir. Und wir werden nicht lange drin sein, das verspreche ich dir.«
    Nach diesen Worten klingelte er.
    Mit Dave Frost hatte er bisher nichts zu tun gehabt. Beide Männer kannten sich wohl vom Sehen, gesprochen hatten sie jedoch nie miteinander, aber das würde sich ändern. Der Förster war gespannt darauf, wie Frost auf die Vorwürfe reagierte.
    Sehr schnell wurde die Tür geöffnet, und Dick Paine zuckte zusammen, weil ihn die Reaktion überraschte.
    Vor ihm stand David Frost! Ein Typ in hellem Anzug und dunklem Hemd. Glattes Haar, ein glattes Gesicht, ein ebenso glattes Lächeln auf den Lippen, und selbst seine Stimme klang irgendwie glatt.
    »Sie wünschen, Mister?«
    »Mein Name ist Dick Paine.«
    »Gut. Ich heiße David Frost. Sie sind der Förster, nicht?«
    »Ja, das sieht man wohl.«
    »Ich habe Sie auch schon so erlebt oder gesehen. Was kann ich für Sie tun, Mr. Paine?«
    »Ich möchte gern ein paar Worte mit Ihnen reden.«
    »Hm. Worüber?«
    »Können wir das nicht im Haus besprechen?«
    David Frost schaute den Förster an. Sein Blick besaß die Schärfe eines Messers. Dick fühlte sich unbehaglich. Eine innere Stimme riet ihm, zu verschwinden, aber dagegen stand sein Pflichtgefühl. Er dachte an die Leichen und daran, was es für eine Schweinerei war, sie einfach in der Erde zu verstecken. Beweise gab es nicht, aber die würde er sich holen, dazu war er entschlossen.
    Frost zauberte so etwas wie ein verbindliches Lächeln auf seine Lippen und nickte dabei. »Dann kommen Sie mal mit, Mr. Paine. Allerdings müssen Sie mit der Hauskapelle vorlieb nehmen. Ich habe dort gerade zu tun.«
    »Das ist mir egal.«
    »Bitte.«
    Frost gab den Weg frei, und der Förster setzte einen ersten Schritt über die Schwelle, wobei ihm alles andere als wohl war. Ein Kälteschauer kroch über seinen Rücken hinweg. Unwillkürlich fasste er den Riemen des Gewehrs fester an. Er hatte den Eindruck, in ein riesiges Grab zu gehen, und als die Tür hinter ihm zufiel, blieb er stehen, wobei der Schauer auf seinem Rücken sich noch verdichtete.
    Es blieb ihm nicht die Zeit, sich im Vorraum umzuschauen, denn Frost führte ihn sofort in Richtung Kapelle, die hinter einer dunkelbeige gestrichenen Tür lag.
    Dass der Förster bewaffnet war und zudem noch einen Hund mit sich führte, machte Frost nichts aus.
    Er bat auch nicht seinen Besucher, den Hund irgendwo fest zu leinen.
    Rowdy benahm sich unnatürlich ruhig. So kannte Dick seinen Hund gar nicht. Er schlich neben ihm her, und dabei hielt er den Kopf gesenkt. Sein Fell war noch immer gesträubt, und auf der Schwelle zur Kapelle zögerte er einen Moment.
    »Komm weiter, Rowdy.«
    Ebenso zögernd wie sein Herr betrat auch der Hund die Kapelle, die anders aussah als man sich landläufig einen solchen Raum vorstellte. Schlichte Holzwände, Licht in die Decke

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