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126 - Ihr Mann, die Fliege

126 - Ihr Mann, die Fliege

Titel: 126 - Ihr Mann, die Fliege Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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anzugreifen, doch ich paßte höllisch auf.
    »Die Befreiungsaktion war beeindruckend, aber sinnlos«, sagte ich. »Nun habe ich dich wieder, und es sind noch einige Fragen offen. Du wirst die Güte haben, sie mir zu beantworten,«
    Er krallte die Finger in den Teppich, war schrecklich wütend und nervös, hatte aber nicht den Mut, mich anzugreifen. Das wäre auch garantiert schiefgegangen, denn ich hätte sofort abgedrückt.
    Er wollte wissen, wie ich ihn gefunden hatte.
    »Deine Prints«, sagte ich. »Du bist eine kleine Berühmtheit.«
    Ich fragte ihn, wo die Kerle wären, die ihn befreit hätten. Er wußte es nicht, Sie hatten sich nach der Flucht von ihm getrennt.
    »Was ist, wenn du sie sehen willst?« fragte ich. »Was mußt du dann tun?«
    »Ich verstehe die Frage nicht.«
    »Verdammt, Rocky, nimm mich nicht auf den Arm!« fuhr ich ihn scharf an. »Ihr trefft euch doch irgendwo! In regelmäßigen Abständen? Werdet ihr benachrichtigt? Gibt es so etwas wie eine Oberfliege?«
    »Wir kommen in der alten Abtei zusammen«, sagte Rocky Carradine.
    »Wann?«
    »Wir können kommen, wann wir wollen.«
    »Und wer erwartet euch in der Abtei?« fragte ich, »Andere Fliegen?«
    »Manchmal.«
    Wieder wollte ich wissen, wie viele Monster es gab, doch Carradine konnte mir diese Frage anscheinend wirklich nicht beantworten. Ich schoß eine Frage nach der anderen ab.
    Wenn Carradine ausweichend antwortete, hakte ich sofort nach und trieb ihn in die Enge. Natürlich fragte ich ihn auch, warum er zur Fliege geworden war.
    Er sprach von einem langen, besseren Leben ohne Furcht und Krankheit, von neuen, umwälzenden Gesetzen, die die Insekten rigoros schaffen würden.
    Das sah der verfluchten schwarzen Macht ähnlich. Sie nützte geschickt einen lange gehegten Wunschtraum der Menschen für ihre Zwecke aus. Wer wollte nicht lange oder gar ewig leben?
    Wie man sah, ging die Spekulation auf. Es gab genug Menschen, die bereit waren, der schwarzen Macht zu dienen, wenn sie dafür einer neu geschaffenen Elite angehören durften.
    Der verdammte Höllenverein hatte sogar einen vielversprechenden Namen. »Surviver« nannte sich die Clique, und es gab ein Büro, das ein gewisser Charles Weathers leitete.
    Wer sich der Elite anschließen wollte, wandte sich an ihn, und er reichte denjenigen weiter. Die Umwandlung zum Monster vollzog sich dann in der verfallenen Abtei.
    Wer die Scheusale mit Höllenkraft ausstattete, war aus Rocky Carradine nicht herauszukriegen, aber das würde ich auch ohne ihn in Erfahrung bringen.
    Im Büro der »Surviver« müßte eine Art Mitgliederliste zu finden sein, die Aufschluß darüber gab, wie viele Monster die Stadt bereits unsicher machten, deshalb wollte ich mich unverzüglich dorthin begeben.
    Rocky Carradine hatte Licht in das Dunkel gebracht. Er hatte mir sehr vie! verraten. Der Fall war für mich durchschaubar geworden.
    Ich wußte nur noch nicht, wer die Fäden im Hintergrund in der Hand hielt, aber es konnte nicht allzu schwierig sein, das herauszubekommen.
    Ich trat zurück. Rocky Carradine wertete das als Erlaubnis, aufstehen zu dürfen. Er war ein Ungeheuer, ein Killer. Er hatte gemordet und würde es wieder tun.
    Ich mußte das Monster vernichten!
    Das wußte Rocky Carradine auch, und obwohl er keine Chance hatte, griff er mich an. Provozierte er den Schuß, damit seine Artgenossen ihn nicht als Verräter jagten und töteten, oder versuchte er einfach nur sein Glück in dieser ausweglosen Situation?
    Ich werde nie erfahren, was ihn bewog, mich zu attackieren. Als er sich vorwärtswuchtete, krümmte ich den Finger, und mein Colt Diamondback entlud sich mit lautem Krachen.
    Die geweihte Silberkugel löschte sein schwarzes Leben aus,
    ***
    Das Büro befand sich in Holborn. An der Tür stand:
    SURVIVER
    DIE EINZIGEN, DIE ÜBERLEBEN
    Auch hier verschaffte ich mir Einlaß. Das Büro war nicht groß, aber es erfüllte seinen Zweck. Es bestand aus zwei holzgetäfelten Räumen. Von wem es tagsüber besetzt war, konnte ich nicht eruieren.
    War auch Charles Weathers ein »Surviver« - also ein Monster? Ich konnte mir nicht vorstellen, daß er jene, die zu einem ersten Gespräch hierherkamen, gleich als Fliege empfing.
    Oder wurden die Besucher sofort einer magischen Gehirnwäsche unterzogen? Dann war es egal, wie Weathers aussah. Ich nahm den Besucherstuhl in Augenschein, konnte daran jedoch keine gefährliche Besonderheit entdecken.
    Es gab einen Karteischrank. Er war abgeschlossen. Ich brach ihn auf, und

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