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126 - Ihr Mann, die Fliege

126 - Ihr Mann, die Fliege

Titel: 126 - Ihr Mann, die Fliege Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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eine Weile zu Hause, hatte sich umgezogen, trug seinen Hausmantel aus roter Seide und hielt ein langstieliges Glas in der Hand.
    Er sah dem Mann, den Sabrina geheiratet hatte, nicht im Entferntesten ähnlich, war zum Insekt geworden, zum »Surviver«.
    Neue Wesen waren geschaffen worden, und da der Teufelssohn dahintersteckte, würde die Hölle Einfluß nehmen auf die Geschicke der Erde, Eine Auslese, die heute schon getroffen wurde und die der schwarzen Macht genehm war, würde neue Gesetze schaffen und neue Maßstäbe festsetzen, und Jeremy Hart würde dazugehören, Aber er wollte dieses neue Leben mit Sabrina teilen.
    Der glühende Götze hatte ihm genügend Kraft verliehen, um auch Sabrina mit magischen Fähigkeiten auszustatten, doch zuerst mußte sie das Höllenelixier getrunken haben.
    Hart näherte sich seiner Frau.
    Im Fernsehen kam endlich ein Song, der Sabrina gefiel. Sie lauschte ihm aufmerksam. Erst als das Lied zu Ende war, nahm Sabrina hinter sich eine Bewegung wahr.
    Sie wollte herumfahren.
    »Nicht umdrehen!« zischte Jeremy schnell.
    »Warum nicht?« fragte Sabrina verdutzt.
    »Ich möchte nicht, daß du mich ansiehst.«
    »O Jeremy, was ist passiert? Hattest du einen Unfall?«
    »Mit mir ist alles in Ordnung.«
    »Aber warum darf ich dich dann nicht ansehen?« fragte Sabrina verständnislos.
    »Ich habe meine Gründe.«
    »Diese Männer, die dich abholten… Sie waren maskiert, nicht wahr?«
    »Ja, sie trugen Kapuzen.«
    »Was haben sie zu verbergen?«
    »Du wirst es bald wissen«, sagte Jeremy Hart.
    »Haben sie dich aufgenommen in ihren Kreis? Bist du jetzt ein ›Surviver‹?«
    »Ja, Sabrina, das bin ich, und ich habe alles bei mir, um auch dir dazu zu verhelfen.« Er beugte sich vor und stellte das Glas neben sie. »Du mußt das trinken.«
    »Was ist das? Es sieht aus wie Wein.«
    »Es schmeckt sehr gut. Trink, Sabri na, damit wir unseren Lebensweg weiterhin gemeinsam beschreiten können.«
    »Können wir das nicht, wenn ich nicht davon trinke?«
    »Nein, dann trennen sich unsere Wege. Nur wenn du das Elixier in dir hast, bleiben wir zusammen.«
    »Jeremy, was ist mit deiner Stimme? Sie klingt so sonderbar, so fremd…« Sabrina konnte nicht länger so sitzen -von Jeremy abgewandt. Sie wollte ihn ansehen, wenn sie mit ihm sprach, und sie wollte endlich wissen, warum er etwas dagegen hatte.
    Trotz seines Verbots wandte sie sich um. Jeremy stieß einen ärgerlichen Laut aus und wich einige Schritte zurück, dorthin, wo es nicht so hell war.
    Sabrina zweifelte dennoch an ihrem Verstand, als sie das »Gesicht« ihres Mannes sah.
    Entsetzt sprang sie auf. Sie hätte beinahe das Glas umgestoßen. »Jeremy«, stammelte sie fassungslos. »Liebe Güte, was ist aus dir geworden!«
    »Ein ›Surviver‹!«
    »So sehen die aus?«
    »Es sind Insektenmenschen. Trink, Sabrina!«
    Sie spürte, wie ihr Mund austrocknete. »Kann man… Kann man das wieder rückgängig machen?«
    »Nein, wozu auch? Wir gehören einer neuen Rasse an.«
    »Wir können uns nie mehr unter Menschen blicken lassen.«
    »Wir bleiben eben in unserem Haus.«
    »Und was tun wir, wenn einer von uns krank wird und einen Arzt braucht?«
    »Mit diesem Elixier trinkst du neue Fähigkeiten, Kraft und ewige Gesundheit, Sabrina. Was gibt es da zu überlegen?«
    »Weißt du, wie du aussiehst? Hast du dich schon im Spiegel gesehen?«
    »Es ist nicht wichtig, wie wir aussehen, Sabrina.«
    Die junge Frau schüttelte entschieden den Kopf. »Nein, Jeremy, ich will nicht aussehen wie ein… Monster.«
    »Du darfst mich nicht im Stich lassen, Sabrina«, sagte Jeremy Hart. Ärger und Ungeduld schwangen in seiner Stimme mit. »Du bist meine Frau, hast geschworen, bei mir zu bleiben, bis daß der Tod uns scheidet. Du mußt den Weg, den ich für uns beide gewählt habe, weil er der einzig richtige ist, mit mir gehen. Du darfst dich nicht von mir zurückziehen, das lasse ich nicht zu!«
    Er trat in das Licht der Stehlampe, und Sabrina bekam die ganze abstoßende Scheußlichkeit des Fliegenkopfs zu sehen. Jeremy konnte vieles von ihr verlangen, aber das nicht.
    Sie wollte nicht so grauenerregend aussehen. All die Jahre war sie eine schöne Frau gewesen, der die Männer bewundernde Blicke nachgeworfen hatten. Sie hatte das immer sehr genossen, ohne ihrem Mann auch nur ein einziges Mal untreu zu sein. Es hatte ihr einfach gefallen, ihre Schönheit und Anziehungskraft bestätigt zu bekommen.
    Und nun sollte sie den Rest ihres Lebens als Monster verbringen? Als

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