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126 - Ihr Mann, die Fliege

126 - Ihr Mann, die Fliege

Titel: 126 - Ihr Mann, die Fliege Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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konnte nicht einmal den Kopf sehen. Mir wäre es unmöglich gewesen, so zu schlafen. Ich hätte das Gefühl gehabt, ersticken zu müssen.
    Ich begab mich zum Bett, griff nach der Decke und zog sie vom Körper einer Frau.
    Sie war nicht tot, sie war verdammt lebendig - und sie hatte einen Fliegenkopf!
    ***
    Das traf mich mit der Wucht eines Keulenschlages.
    Die Fragezeichen auf der Liste! Man hatte nur noch keine Zeit gefunden, das Datum einzutragen, aber passiert war es schon! Sabrina Hart war bereits eine Fliege. Ihr Mann mit Sicherheit auch, Ihr Mann! Wo war er?
    Hinter mir!
    Ich war ihnen in die Falle gegangen! Sabrina Harts Hände zuckten mir entgegen. Sie packte mich und riß mich an sich.
    Jeremy Hart stürzte sich auf mich. Die beiden Monster waren stark, Ich versuchte, mich freizukämpfen, aber das war nicht so einfach, denn meine Gegner hatten vier Arme, mit denen sie mich hart umklammerten Ich konnte mich kaum bewegen, Jeremy Hart drückte mich nach unten, seiner Frau entgegen, die ich gierig atmen hörte. Das Fliegenmonster wollte mich beißen. Ich stemmte mich hoch, und Hart schlug mir die Faust in den Nacken, um meinen Widerstand zu brechen.
    Ich trat nach ihm wie ein wild gewordenes Pferd und versuchte, an meinen Revolver zu kommen, aber das ließen die Harts nicht zu.
    Also tat ich das, womit meine Feinde nicht rechneten: Blitzartig gab ich nach. Ich fiel auf die Frau. Das war eine Situation, die sie überraschte.
    Ich drehte mich zur Seite, hob den rechten Arm und rammte den Ellenbogen nach unten. Ich traf den Fliegenkopf unter mir, und Sabrina Harts Arme rutschten von mir ab.
    Atemlos stemmte ich mich hoch. Jeremy Hart hing wie eine Klette an mir. Ich zog ihn mit hoch und ließ mich mit ihm gegen die Wand fallen.
    Plötzlich war ich frei, und ich machte das Beste daraus. Der Colt Diamond -back sprang mir förmlich in die Hand, und als Hart mich erneut an griff, donnerte mein Revolver.
    Der Mann war keine Gefahr mehr -aber die Frau!
    Sie stand im Bett, stieß sich ab wie von einem Trampolin. Mit ihr flog mir ein kreischender Wutschrei entgegen. Ich warf mich zur Seite, Sabrina Harts Hände verfehlten mich, ich krachte gegen die Seitenwand eines Eichenschranks und setzte auch gegen die Frau den Colt ein.
    Nachdem der Knall des zweiten Schusses verhallt war, herrschte eine geradezu unnatürliche Stille im Haus, die nur von meinem wilden, lauten Keuchen gestört wurde.
    Zum Teufel, ich war hierher gekommen. um zu helfen - und hätte diese Hilfsbereitschaft beinahe mit dem Leben bezahlt.
    Ich wankte aus dem Zimmer und stolperte die Stufen hinunter.
    Diese Fliegenplage machte mir zu schaffen. Ich nahm mir im Wohnzimmer einen Drink, füllte ein Glas mit Scotch und leerte es auf einen Zug, Dann verließ ich das Haus.
    Abgeschlagen stieg ich in meinen Wagen. Ich wäre gern nach Hause gefahren. Hinlegen… entspannen… schlafen.
    Aber hätte ich schlafen können, solange diese Insekten lebten? Die Abtei war das Zentrum des Bösen, Dort wurden die Fliegen geschaffen. Dorthin mußte ich, damit nicht noch mehr Menschen zu Monstern wurden. Ich gönnte mir zehn Minuten, versuchte abzuschalten, hing mit den Armen über dem Lenkrad und spürte, wie ich mich allmählich erholte.
    Dann startete ich den Motor und fuhr los.
    ***
    Vor mir breitete sich die dunkle Fläche des aufgelassenen Friedhofs aus. Ein kühler Wind kam auf mich zu, und mir war, als würde er durñpfen Modergeruch an mich herantragen.
    Es hatte den Anschein, als wäre ich allein, aber Shavenaar befand sich bei mir. Ich trug das Höllenschwert in einer Lederscheide auf dem Rücken, hatte das lebende Schwert aufgefordert, sich vorläufig unsichtbar zu machen, und es hatte gehorcht. Nicht einmal die Lederscheide war zu sehen. Aber der Druck der Waffe ließ mich wissen, daß sie bei mir war.
    Ich hockte hinter einem Grabstein aus hellem Sandstein. Die Inschrift war nicht mehr zu entziffern. Es war auch nicht mehr wichtig, daß die Nachwelt erfuhr, wer hier ruhte.
    Jene, die es einst interessiert hatte, lebten heute selbst nicht mehr. Irgendwann würde man sich dieses Geländes erinnern und vielleicht eine Wohnsiedlung draufstellen.
    Vorhin war mir ein Mann aufgefallen, der eine Kapuze trug. Er hatte sich mehrmals umgedreht, während er sich der Abtei-Ruine näherte. Kurz darauf hatte ihn der schwarze Schatten des Gebäudes verschluckt.
    Ich brauchte nicht viel Phantasie, um mir vorzustellen, was sich unter der Kapuze befand. Es konnte nur ein Fliegenkopf

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