Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
126 - Ihr Mann, die Fliege

126 - Ihr Mann, die Fliege

Titel: 126 - Ihr Mann, die Fliege Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
eingefunden, um ihm zu huldigen?
    Mein Blick war starr auf den roten Höllenschlund gerichtet. Wer würde ihm entsteigen? Ich war froh, nicht allein die Höhle des Löwen betreten zu haben.
    Mit Shavenaars tatkräftiger Unterstützung würde es mir gelingen, dieses blutige Treiben zu beenden. Gemeinsam mit dem Höllenschwert würde ich mich hier schon irgendwie durchschlagen.
    Das zornige Knurren wiederholte sich. Es schien aus den Tiefen der Verdammnis emporzusteigen, und plötzlich erfüllte eine Stimme dröhnend den Raum, und sie behauptete, einer, der nicht dazugehöre, befände sich unter den Anwesenden.
    Kein Insekt!
    Ein Feind!
    Verdammt, damit war ich gemeint. Das Böse hatte mich durchschaut, obwohl ich maskiert war.
    ***
    Metal hob den Kopf. Cuca stand in der Tür. Die Hexe musterte ihren Sohn nachdenklich. »Du schläfst nicht?« sagte sie.
    »Du auch nicht«, gab der Silberdämon zurück. »Ich muß immerzu an meinen Vater denken.«
    »Silver lebt nicht mehr.«
    »Das ist es, was ich nicht glauben kann«, sagte Metal.
    »Hätten wir nicht schon längst ein Lebenszeichen von ihm erhalten, wenn er noch lebte?«
    »Vielleicht ist er dazu nicht in der Lage. Er kann in einer der vielen Höllenschluchten gefangen sein, unfähig, sich selbst zu befreien, möglicherweise einem langsamen Sterben preisgegeben, wenn niemand aufbricht, um ihn zu suchen und ihn zu befreien.«
    Cuca legte die Hand auf ihre Brust. »Ich würde es wissen, wenn er noch am Leben wäre, aber mein Herz empfängt kein Signal von deinem Vater.«
    »Ich will mich nicht damit abfinden, daß er tot ist«, sagte Metal trotzig.
    »Tony Ballard hat ihn im Stich gelassen.«
    »Auch das kann ich nicht glauben. Sie sind die besten Freunde. Tony Ballard braucht Mr. Silver. Er kann auf so einen starken Kampfgefährten nicht verzichten.«
    »Er hat sich das Höllenschwert unter den Nagel gerissen. Das konnte er erst nach Silvers Tod tun. Tony Ballard ist raffiniert und mit allen Wassern gewaschen.« Cuca kam näher. »Was haben wir hier noch zu suchen? Wir zogen in dieses Haus, um mit Silver zusammenzuleben, und wir hatten ihm versprochen, neutral zu sein. Doch nun zerfällt alles. Es gibt für uns keinen Grund mehr zu bleiben. Laß uns fortgehen, Metal, in eine andere Dimension, wo uns nicht alles an Silver erinnert.«
    »Du möchtest in die Hölle gehen«, sagte der Silberdämon.
    »Da gehören wir hin«, erwiderte die Hexe, Metal schüttelte heftig den Kopf. »Meine Heimat ist die Silberwelt, nicht die Hölle.«
    »Asmodis hat die Silberwelt zerstört.«
    »Dennoch betrachte ich sie immer noch als meine Heimat«, erwiderte Metal.
    »Wie stellst du dir deine Zukunft vor?« fragte Cuca. »Du kannst nicht ewig neutral bleiben. Irgendwann -vielleicht schon bald - wird man dich zwingen, dich zu entscheiden,«
    » Man ? Wer?«
    »Möglicherweise Tony Ballard. Unser Neutralitätsstatus ist ihm ein Dorn im Auge, Er wird versuchen, etwas dagegen zu unternehmen.«
    »Das hat er bereits. Er kennt meine Antwort, und er hat sie akzeptiert,«
    »Ja, für dieses eine Mal, aber dieser Mann ist hartnäckig. Er wird wiederkommen. Er wird dir keine Ruhe geben.«
    »Meine Antwort wird immer die gleiche sein«, sagte Metal.
    »Warum willst du nicht mit mir gehen? Es müßte nicht die Hölle sein, die wir aufsuchen. Ich hätte dich gern bei mir. Du bist mein Sohn. Es gibt so viele Welten und Zwischenreiche, wo wir leben könnten, wie es uns gefällt.«
    »Das können wir auch hier«, behauptete Metal, Doch Cuca schüttelte den Kopf. »Hier wird man immer wieder versuchen, uns in Dinge hineinzuziehen, die wir eigentlich nicht tun wollen.«
    »Ich lasse mich zu nichts zwingen,«
    »Aber ich ließ mich bereits zu etwas zwingen«, sagte die Hexe.
    Metal musterte seine Mutter ernst, »Was hast du getan?«
    »Ich habe versucht, das Höllenschwert zu stehlen, aber ich wurde dabei erwischt.«
    Der Silberdämon betrachtete die Hexe verständnislos. »Warum hast du das getan? Es hätte dich das Leben kosten können.«
    »Loxagon verlangte es von mir«, antwortete Cuca. »Ich konnte es ihm nicht abschlagen.« Sie erzählte ihrem Sohn, wie blamabel die Sache für sie ausgegangen war.
    »Du warst sehr leichtsinnig«, sagte Metal.
    »Es nützt nichts, jetzt noch lang und breit darüber zu reden«, erwiderte Cuca. »Ich habe es versucht, und es ist schiefgegangen. Verstehst du nun, warum ich von hier fort möchte? Ich will mit dem Dämonenhasser nicht länger in derselben Stadt leben, mit

Weitere Kostenlose Bücher