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126 - Ihr Mann, die Fliege

126 - Ihr Mann, die Fliege

Titel: 126 - Ihr Mann, die Fliege Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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»Beeilen Sie sich!«
    Der Mann hatte ein klobiges Vorhängeschloß geöffnet, und nun rasselte er mit einer dickgliedrigen Kette, die zweimal um die Torpfosten geschlungen war.
    Die Kette verhängte sich. Immer wenn man es eilig hat! dachte ich aufgewühlt.
    Die erste Fliege erreichte das Heck des Lastwagens!
    Endlich schwang das Holztor auf. Einen Sekundenbruchteil später saß der Mann wieder neben mir, und wir verließen mit dröhnendem Motor den Schrottplatz.
    »Das ging gerade noch mal gut«, seufzte ich.
    »Wohin fahren Sie?«
    »Zu meinem Wagen. Dort steige ich um.«
    »Und was soli ich tun?« wollte der Mann wissen.
    »Sie gehen auf keinen Fall nach Hause.«
    »Diese Bemerkung hätten Sie sich sparen können, Mr. Ballard. Dazu würde mir ohnedies der Mut fehlen.«
    »Übernachten Sie in einem Hotel.«
    »Ich habe kein Geld bei mir.«
    Ich faßte in die Tasche und warf ihm ein paar Scheine in den Schoß. Kurz darauf hielt ich den Lastwagen neben meinem Rover an. Ich stieg aus.
    »Rufen Sie mich morgen an.« Ich nannte meine Telefonnummer. »Sollten Sie die Nummer nicht behalten, finden Sie sie im Telefonbuch. Ich wohne in Paddington. Sie kehren erst -auf den Schrottplatz zurück, nachdem von mir die Entwarnung kam, klar?«
    »Alles, was Sie wollen, Mr. Ballard.« Ich warf die Tür zu. Der Mann rutschte hinter das Lenkrad und kurbelte die Scheibe runter.
    »Warten Sie, Mr. Ballard. Ich möchte Sie noch etwas fragen.«
    »Tut mir leid, ich muß weg!« rief ich zurück und stieg in den Rover.
    ***
    Es war finster im Haus der Harts, Kein Wunder. Es ging auf zwei Uhr zu. Normalerweise kann man um diese Zeit niemanden besuchen, aber dies war ein Ausnahmefall.
    Jeremy Hart und seine Frau Sabrina würden das verstehen müssen. Wenn nicht… Nun, ich bin zwar ein äußerst vertraglicher Mensch, aber ich kann auch verdammt unangenehm werden. Die Harts wollten »Surviver« werden, waren angemeldet, standen gewissermaßen auf der Warteliste. Man würde sich nicht lange damit Zeit lassen, sie zu Monstern zu machen.
    Vermutlich sollte ihr Menschendasein nur noch wenige Stunden währen. Vielleicht wurden in der verfallenen Abtei inzwischen die erforderlichen Vorbereitungen getroffen.
    Bevor London von einer Insekteninvasion heimgesucht wurde, mußte ich diesen gefährlichen Umtrieben einen Riegel vorschieben.
    Ich trat an die Haustür und läutete. Während ich wartete, daß irgendwo das Lieht anging, klopfte ich mir den Staub ab und bemühte mich, meine Kleidung einigermaßen in Ordnung zu bringen, damit die Harts nicht auf die Idee kamen, sie hätten einen Penner vor sich, denn dann hätten sie mir wahrscheinlich die Tür auf die Nase geschlagen.
    Nirgendwo wurde Licht aufgedreht.
    Ich war hartnäckig, drückte abermals auf die Klingel. Lauter konnte ich nicht läuten, aber länger. Das tat ich.
    Im Haus blieb es finster. Hatten die Harts einen so festen Schlaf, oder waren sie nicht daheim?
    Die Schwierigkeiten, die sie mir machen würden, wenn ich mir unerlaubt Einlaß verschaffte, konnte ich verkraften, denn Tucker Peckinpah würde mich, wie stets in solchen Fällen, gut abblocken.
    Ich war nicht hier, um ein Verbrechen zu begehen, sondern weil ich helfen wollte.
    Damit man mir nichts vorwerfen konnte, läutete ich noch ein drittes Mal.
    Als dann immer noch keiner etwas von mir wissen wollte, machte ich mir die Tür selbst auf. Die Harts waren nicht arm, das sah ich sofort. Vielleicht waren sie mit Tucker Peckinpah persönlich bekannt.
    Da sich auf mein Läuten niemand hatte blicken jassen, ging ich davon aus, daß die Harts nicht daheim waren, Vielleicht befanden sie sich auf Reisen. Standen deshalb die Fragezeichen auf der »Surviver«-Liste?
    Wieder lernte ich ein neues Haus kennen. Die Harts hatten ihr Heim wohnlich und geschmackvoll eingerichtet. War das Ehepaar wirklich verreist?
    Wenn man wegfährt, macht man Ordnung, da bleibt zum Beispiel kein leeres Glas auf dem Couchtisch stehen. Noch dazu ein benütztes Glas. Ich sah den Rest einer roten Flüssigkeit. War es Wein? Cherry Brandy? Ich roch daran. Weder, noch, stellte ich fest Ich stellte das Glas wieder auf den Couchtisch und setzte meinen Rundgang fort. Waren die Harts ausgegangen? Hatte es einen Sinn, auf sie zu warten?
    Um sicherzugehen, daß ich allein im Haus war, suchte ich auch das Obergeschoß auf. Ich öffnete jede Tür, und plötzlich stutzte ich, Lag da jemand im Bett? Ich machte Licht, Es lag tatsächlich jemand im Bett, zugedeckt bis obenhin.
    Ich

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