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1265 - Im Visier der Schattenhexe

1265 - Im Visier der Schattenhexe

Titel: 1265 - Im Visier der Schattenhexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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töten. Das war für sie die normale und logische Folgerung, und sie hoffte, dass auch das vor ihr stehende Wesen so dachte und sie es überzeugen konnte.
    »Ich habe dir meinen Namen gesagt«, flüsterte sie. »Jetzt möchte ich wissen, wer du bist.«
    »Das ist egal.«
    »Nein, ich will es erfahren!«
    »Du hast hier nichts zu wollen, denn hier regiere ich. Es ist meine Aufgabe, die Vampirengel zu töten. Hast du gehört? Ich werde sie der Reihe nach umbringen.«
    »Warum?«
    »Weil es sie nicht geben darf. Sie gehören nicht hierher. Sie müssen in ihrem Reich bleiben. Ich will nicht, dass man sie wegholt und neue Geschöpfe schafft. Es gibt Regeln, die nicht übertreten werden dürfen. Wer es trotzdem tut, muss vernichtet werden. Ich dulde keine Konkurrenz. Das solltest du dir merken.«
    »Wer bist du denn, dass du dir das erlauben kannst?«
    Mit dieser Frage hatte Glenda genau den richtigen Ton getroffen. Darauf fuhr das Wesen ab. »Ich bin jemand, der für eine gewisse Ordnung sorgt. Der sich nicht ins Handwerk pfuschen lässt. Und ich höre auf den uralten Namen Jaxx.«
    »Bitte?«
    »Du kennst mich nicht?«
    »Nein, ich habe nie etwas von dir gehört. Ich weiß auch nicht, wer oder was du bist. Wenn ich an dir herabschaue, sehe ich eine Frau, aber ich bin mir nicht sicher.«
    »Jaxx ist beides«, erklärte er oder sie. »Ich springe zwischen den Geschlechtern, denn Engel sind oft geschlechtslos und neutral wie ihr Menschen sagt. Ich will die Ordnung nicht gestört haben, und deshalb muss ich alles aus dem Weg schaffen, was dazu führen kann. Hast du das langsam begriffen?«
    »Ja, schon. Dann sollen sie alle sterben?«
    »So wie die Vampire in unsere Welt eingedrungen sind, habe ich es geschafft, in die ihre zu gelangen. Ich werde alles wieder richten, denn auch bei uns gibt es gewisse Regeln und Gesetze.«
    »Das sehe ich ein«, flüsterte Glenda, die jetzt nichts falsch machen wollte und ihre weiteren Worte deshalb sehr sorgfältig wählte. »Du musst immer davon ausgehen, dass ich ein Mensch bin und nicht zu ihnen gehöre. Man hat mich gefangen und entführt. Ich muss wieder zurück in meine Welt. Hier mische ich mich nicht ein. Ich sehe ein, dass du das Recht dazu hast, die Verhältnisse wieder gerade zu rücken. Gib mir die Chance, dass ich diese Welt wieder verlassen kann.«
    Jaxx wiegte den Kopf. »Wir werden sehen. Engel sind gerecht. Ich bin es auch. Aber ich muss zuvor meine Strafe durchziehen, sonst ist alles vergebens.«
    »Ja, tu das!«
    Glenda hatte die Antwort ausgesprochen und sogar eine gewisse Erleichterung in ihre Stimme gelegt. Wenn sie sich allerdings vorstellte, was hier gleich passieren würde, wobei sie dann als Zeugin dastand, dann hätte sie sich am liebsten in die tiefste Erde verkrochen. Es war ein Morden. Auch wenn es dabei nicht um Menschen ging, aber Glenda zählte zu den Personen, die Gewalt im Prinzip ablehnte.
    Sie hatte gesehen, wie grausam Jaxx sein konnte, und diese Grausamkeit würde sich noch steigern, wenn es zu den vielen Morden kam.
    Die Wesen, die einmal Engel gewesen waren, spürten etwas von der Veränderung. Sie blieben nicht mehr ruhig in ihren Wandnischen hocken. Sie flogen auch nicht weg. Sie bewegten sich in den Öffnungen ruhig hin und her.
    Jaxx lächelte, bevor er sprach. »Sie merken bereits, dass sich gleich etwas verändern wird. Welche wie sie, dürfen einfach nicht weiter existieren. Sie haben die Ordnung zerstört. Niemand wird sich unserer Welt bemächtigen.«
    »Glaubst du das wirklich, Jaxx?«
    Die Stimme klang voller Hohn, als sie durch diese düstere Höhle hallte.
    Weder Glenda noch Jaxx hatten bemerkt, dass es jemanden gelungen war, die Höhle zu betreten, aber das war für eine Person wie Justine Cavallo eine Kleinigkeit…
    ***
    Plötzlich sahen die Dinge wieder anders aus. Glenda, die schon Hoffnung geschöpft hatte, einen Helfer zu finden, wurde wieder von panischer Angst erfasst.
    Jaxx hatte kaum reagiert und sich nur leicht nach rechts gedreht. Er schaute dorthin, wo er die Cavallo vermutete, und Glenda traute sich jetzt eine Frage zu stellen.
    »Kennst du sie?«
    »Ja, sie war dabei. Sie ist gefährlich.«
    »Dann weißt du, dass du Acht geben musst.«
    »Ich bin stärker!«
    Da sagte Glenda lieber nichts, weil sie davon nicht überzeugt war. Sie hatte beide kämpfen sehen, und sie war überzeugt, dass die blonde Bestie noch geschickter war. Und sie hatte keine Angst, denn sie blieb nicht am Eingang stehen, sondern schritt auf die Mitte

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