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1270 - Belials Liebling

1270 - Belials Liebling

Titel: 1270 - Belials Liebling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Streifenwagen hin.
    Wir wussten, wo wir Tino Caresi suchen mussten. In dem Haus, in dessen Nähe sich der TV-Wagen aufhielt, Ich kannte diese Typen, die nur nach Sensationen gierten. Wahrscheinlich hatten sie Caresis Wohnung gestürmt, um ihn zu interviewen.
    Die Kollegen brauchten uns nicht zu interessieren. Sie kümmerten sich um einige Jugendliche, von denen zwei bereits Handschellen trugen. Andere schrieen sich gegenseitig an. Es hatte hier eine Schlägerei gegeben, denn es gab auch welche, die verarztet werden mussten und am Boden hockten.
    Viele Menschen schauten nicht zu. Schlägereien schienen hier an der Tagesordnung zu sein.
    »Willst du fragen, was dort los war, John?«
    »Kein Interesse.«
    »Ich auch nicht.«
    Wir gingen auf den TV-Wagen zu. Der Typ, der ihn bewachte, wurde auf uns aufmerksam und ignorierte die Kinder, die sich in seiner Nähe aufgebaut hatten und das Fahrzeug anstarrten. Schließlich hockten sie immer lange genug vor der Glotze, um das Logo des Senders zu kennen.
    Der TV-Typ merkte schon, dass Suko und ich nicht in diese Gegend hineinpassten. Er überlegte, ob er uns ansprechen sollte oder nicht. Er ließ es bleiben, griff jedoch zu seinem Handy, als wir den Eingang des Hauses erreichten. Sicherlich rief er seine Kollegen an, um sie vorzuwarnen, denn er konnte sich denken, wen wir besuchten.
    Wir fanden den Namen Caresi auf dem Klingelbrett.
    »Vierter Stock«, sagte Suko, als wir in den Flur traten, »da gehen wir zu Fuß.«
    Ich war ebenfalls dafür. Es gab zwar einen Aufzug, doch der sah nicht eben Vertrauen erweckend aus. Die Tür hatte mal eine schmale Glasscheibe besessen. Irgendein Spaßvogel hatte sie zerstört, und so konnten wir in die Kabine hineinschauen, die mit einer Mülltonne verwechselt worden war.
    Eine alte Frau stand plötzlich wie aus dem Nichts kommend hinter uns und lachte meckernd. Sie sprach uns an, als wir uns umgedreht hatten. »Ja, schaut nur. Das ist Abfall, verdammter Abfall. Wenn man am Morgen aufräumt, ist am Abend wieder alles wie vorher. In welchen Zeiten leben wir nur? Das ist alles so furchtbar.«
    Ich stimmte ihr zu und fragte sofort nach: »Kennen Sie die Caresis?«
    »Gut sogar.« Sie hob einen Zeigefinger. »Aber die gehören nicht zu dem Pöbel. Das sind anständige Menschen. Die wenigen, die hier noch wohnen. Alles andere können Sie vergessen.«
    »Danke.«
    »Wofür?«
    »Nur so«, sagte ich und ging auf die Treppe zu, um in die vierte Etage zu gelangen.
    Dass hier jemand das Putzen vergessen hatte, war keine Überraschung. Ebenfalls die Schmierereien an den Wänden, deren Texte wirklich in die unterste Schublade gehörten. Die tollen Botschaften zogen sich bis zur vierten Etage hin, und dort gelangten wir in einen langen Flur, der ebenfalls nicht besser aussah. Man hatte hier sogar einige Türen angesprayt und auch entsprechende Botschaften hinterlassen: Ich hatte die Führung übernommen und fand die Tür, die zur Wohnung der Caresis führte. Sie war nicht geschlossen. Wir hörten die Stimmen der Personen bis in den Flur hinein und sahen auch einige Kinder in der Nähe stehen, die auf die Tür schauten, sich aber nicht trauten, sie weiter zu öffnen.
    Auch wir brauchten das nicht. Die Arbeit wurde uns abgenommen. Drei Männer verließen die Wohnung. Einer trug auf seiner Schulter eine Kamera, ein zweiter das übrige Equipment und eine junge Farbige mit rot gefärbten Haaren hielt ein Mikro in der Hand. Sie sprach in die Wohnung hinein und wir hörten, dass der Bericht am Abend zu sehen war.
    Fast wäre die Frau gegen mich gelaufen. Sie stoppte im letzten Augenblick und schaute uns an.
    »Dürfen wir mal vorbei?« fragte ich.
    »He.« Sie lachte uns an. »Seid ihr von der Konkurrenz?«
    »Sehen wir so aus?«
    »Eigentlich nicht.«
    »He, Naomi.« Einer der beiden Männer drängte. »Wir müssen los. Der andere Termin wartet.«
    »Schon gut, das weiß ich.« Naomi nickte und verengte dabei die Augen. »Die hier kenne ich. Ich weiß nur nicht, woher.«
    »Denken Sie an den Termin«, erinnerte ich sie und drängte mich an Naomi vorbei.
    Sie rief uns noch etwas nach, aber darum kümmerte ich mich nicht, denn ich stand bereits in der Wohnung, die tatsächlich blitzsauber war und so gar nichts mit dem Aussehen der Flure zu tun hatte. Eine kleine Frau mit schwarzen Locken schaute uns an. Auf ihrem runden Gesicht waren das Staunen aber auch der Ärger zu sehen. Sie wusste nicht, wie sie uns einordnen sollte.
    »Sind Sie auch von der Presse?« Ihre

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