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1270 - Belials Liebling

1270 - Belials Liebling

Titel: 1270 - Belials Liebling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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interessierte nicht im Einzelnen, was dort vorgefallen war, und so gingen wir wieder zu unserem Wagen. Ich hatte die Tür noch nicht aufgezogen, als sich mein Handy meldete.
    Glenda wollte mich sprechen.
    »Hi, was gibt es?«
    »Seid ihr momentan stark beschäftigt?«
    »Nein.«
    »Das trifft sich gut. Eine gewisse Sina Franklin rief an. Ihre Stimme klang ziemlich aufgeregt. Sie wollte dich unbedingt erreichen, damit du zu ihr kommst. Und zwar so schnell wie möglich.«
    »Hat sie gesagt, worum es geht?«
    »Nein. Aber sie schien Angst zu haben. Sie sprach davon, dass sie im Heim bleiben würde.«
    »Okay, wir machen uns auf den Weg!«
    Ich wusste nicht, um was es ging, aber ich wurde das Gefühl nicht los, dass sich die Dinge verdichteten, sodass wir die Spur wieder aufnehmen konnten…
    ***
    Sina Franklin war eine Frau mit starken Nerven. Bei diesem Job musste sie die auch haben. Allerdings gab es bei ihr ebenfalls eine Grenze, und die war fast erreicht. Sie sah sich nicht in der Lage, den Job so zu machen wie man es von ihr gewohnt war, und deshalb hatte sie ihre Stellvertreterin gebeten, sich um die anfallenden Dinge zu kümmern. Sie selbst blieb zwar im Haus, aber sie wollte sich schon zurückhalten.
    Vivian Donnegan war eine junge Frau, auf die man sich verlassen konnte. Sie kam auch bei den Kindern gut an und hatte Sina schon des Öfteren vertreten.
    Sie selbst sah zu, dass sie von den Kindern nicht gesehen wurde. Die meisten gingen sowieso in die Schule und wurden, wie jeden Morgen, von einem Bus abgeholt.
    Sina blieb in ihrer Wohnung in der obersten Etage. Es waren kleine Zimmer, in denen sie lebte. Ein Schlafraum mit ihrem Bett, ein kleines Bad, eine Küche, die in einer Nische im Flur zwischen dem Schlafzimmer und dem Wohn- und Arbeitsraum eingebaut worden war und die man so fertig als kompakten Block kaufen konnte. Der Hersteller machte gute Geschäfte, da es immer mehr Singles gab.
    Die Nacht hatte sie nicht vergessen, auch wenn der neue Tag alles daransetzte, um dies in die Wege zu leiten. Ein blauer Himmel, auf dem Wolken wie vereinzelte dicke Wattestücke wirkten. Sonnenschein, der die Gegend verzauberte. Es war nicht zu warm, den Wind empfand sie als angenehm.
    Eigentlich wäre es ein herrlicher Tag gewesen, um spazieren zu gehen, doch davor schreckte sie zurück. Sina hatte den Wunsch, im Haus zu bleiben. Sie konnte sich den Grund selbst nicht erklären, aber tief in ihrem Innern rechnete sie noch mit einer Rückkehr der verschwundenen Julie Wilson. Einmal war sie schon im Haus gewesen. Da hatte sie ihr schönstes Kleid aus dem Zimmer geholt.
    Warum sollte sie nicht ein zweites Mal zurückkehren? Möglich war alles im Leben.
    Julies Bild verblasste immer mehr, als sie in ihrem Zimmer saß und nachdachte. Ein anderes Motiv drängte sich in ihre Erinnerung. Es war das glatte Gegenteil des blonden Mädchens. Sie sah eine graue furchteinflößende Gestalt wie eine mächtige Warnung neben der Kleinen stehen. Belial, der Lügenengel!
    John Sinclair, dem sie vertraute, hatte ihr davon berichtet. Er kannte ihn. Er wusste wie gefährlich und grausam Belial sein konnte, aber er hatte Julie Wilson nicht getötet, und das gab ihr etwas Hoffnung. So dachte auch Sinclair. Beide gingen nun davon aus, dass Belial das Mädchen für seine Pläne brauchte.
    Was steckte dahinter?
    Sie hatte es nicht gewusst. So lange nicht, bis sie nach dem Frühstück in einigen Zeitungen geblättert hatte und die Aussagen eines Zeugen las, der ein Inferno an einer Raststätte beobachtet hatte. Da war ihr beinahe das Herz stehen geblieben, denn das Mädchen, das dieser Mann dort beschrieben hatte, wies eine frappante Ähnlichkeit mit Julie auf. Nicht nur das, es musste sich einfach um Julie handeln. Dazu passte auch das rote Kleid. Sie war so überrascht gewesen, dass sie nicht wusste, was nun zu tun war. Schließlich hatte sie sich entschlossen, John Sinclair anzurufen. Leider konnte sie nur mit einer Vertreterin sprechen. Sie war ihr unbekannt. Sina hatte sich nicht getraut, ihr die ganze Wahrheit zu sagen. Sie wollte nur, dass John Sinclair zu ihr ins Heim kam, damit sie wieder reden konnten. Möglicherweise hatte er eine Idee, wie es weitergehen konnte.
    In ihrer kleinen Wohnung, die sie hübsch eingerichtet hatte, vor allen Dingen hell, fühlte sie sich sehr wohl. An diesem Tag war das jedoch anders. Eine innere Unruhe ließ dieses Wohlgefühl erst gar nicht aufkommen. Da war die Wohnung fast zu einem Gefängnis geworden, und

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