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1270 - Belials Liebling

1270 - Belials Liebling

Titel: 1270 - Belials Liebling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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manchmal auch zwei, wenn es die Zeit erlaubte, und wartete auf die Kinder, damit sie seinen Bus füllten.
    Er war nicht besonders groß. Zwanzig Personen hatten darin Platz, und eigentlich waren die Plätze niemals alle besetzt, denn irgendwelche Kinder waren immer krank.
    Die Schüler mochten ihn. Zur Hochzeit hatten sie ihm sogar ein Bild geschenkt, auf dem sie sich alle verewigt hatten. Jeder hatte etwas für ihn gemalt. Natürlich hatte der Bus im Vordergrund gestanden, denn ihn liebten sie alle.
    Larry Gale war ein recht großer Mann. Breit in den Schultern, schmal in den Hüften. Ein Mensch, der anpacken konnte und das auch tat. Seine innere Einstellung allerdings stand in krassem Gegensatz zu seiner äußeren Erscheinung, vor der viele Erwachsene zurückwichen, denn sein Äußeres glich mehr dem Frankenstein-Monster als einem Brad Pitt. Die Natur hatte ihm da einen Streich gespielt und es auch mit seinen Haaren nicht so gut gemeint, denn die ersten waren ihm bereits ausgefallen.
    Nicht nur deshalb trug er immer eine Mütze. Er mochte sie einfach und fand, dass es cooler aussah.
    Auch die Kinder liebten ihn. Bei ihnen spielte es keine Rolle, wie er aussah, sie merkten mit ihrem todsicheren Instinkt, dass er eben eine gute Seele besaß, und das allein war wichtig.
    Larry warf die Kippe zu Boden, trat sie sorgfältig aus und musste grinsen, als er die Schulschelle hörte. Da hatte er seine Qualmerei wieder super getimt.
    Auf der Hinfahrt war der Bus sogar sehr voll gewesen. Nur ein Platz war frei geblieben, aber bei diesem schönen Wetter wurde man ja auch nicht krank oder spielte krank.
    Larry löste sich aus dem Schatten des Busses und trat an sein Führerhaus heran. Es gab noch einen zweiten Einstieg, aber die Kinder wollten alle vorn einsteigen, und das war schon so etwas wie ein Ritual, denn er hatte für jeden ein nettes Wort.
    Die Schule versteckte sich hinter einer nicht sehr hohen Mauer. Auf der anderen Seite befand sich ein Gehsteig. Dort warteten die Mütter auf ihren Nachwuchs. Ein Schülerlotse, der den Verkehr stoppte, um die Kinder über die Straße zu lassen, war in dieser ruhigen Gegend nicht nötig. Wer hierher fuhr, der wusste Bescheid, dass es eine Schule in der Nähe gab, deren Tor jetzt geöffnet war, damit die Schüler ins Freie strömen konnten.
    Die Kleineren schrieen und jubelten. Sie brauchten eben ihre Bewegungsfreiheit, wenn sie lange gesessen hatten und wieder im Bus sitzen würden.
    Wie immer beobachtete Larry Gale lächelnd die Ankunft der Schüler und Schülerinnen, die allesamt im Waisenhaus lebten, das kein Elternhaus ersetzen konnte. Mochten sich die Mitarbeiter auch noch so viel Mühe geben.
    Die Ersten stürmten heran. Sie jubelten, sie stießen sich gegenseitig aus dem Weg, weil jeder als Erster den Bus erreichen wollte.
    »He, he, he, mal nicht so schnell. Ich nehme euch alle mit. Keine Sorge.«
    Die Worte wirkten. Sie wirkten eigentlich jeden Tag, und Larry Gale öffnete erst jetzt die Tür, damit die Schüler einsteigen konnten. Gale hatte wirklich für jeden ein freundliches Wort.
    »Alles klar, Danny?«
    »Immer.«
    »Und bei dir, Sandra?«
    »Auch.«
    »Das ist super.«
    »Tolle Mütze, Ken.«
    »Die ist neu.«
    »So eine kaufe ich mir auch.«
    »Mit Spider Man drauf?«
    »Warum nicht?«
    »Dann sieh dir erst mal den Film an.«
    »Ist mir zu aufregend.«
    Ken lachte und verschwand im Bus.
    So ging es weiter, bis auch der letzte junge Fahrgast eingestiegen war. Die etwas Älteren gingen sofort nach hinten, um dort ihre Stammplätze einzunehmen.
    Eigentlich hätte Larry ebenfalls einsteigen können. Genau das tat er noch nicht, denn er bekam plötzlich große Augen, weil ein Junge neben ihm stand, den er noch nie gesehen hatte. Er gehörte schon zu den Älteren und hatte halblanges schwarzes Haar. Große Augen schauten den Busfahrer an.
    Der Blick dieser dunklen Augen verunsicherte Larry etwas. Er fragte: »Du willst auch mit?«
    »Ja, gern.«
    »Ich kenne dich nicht.«
    »Na ja, ich bin auch neu.«
    »Aber auf der Hinfahrt bist du nicht dabei gewesen?«
    »Das stimmt.«
    Larry Gale schüttelte den Kopf. »Was ich jetzt sage, das musst du nicht persönlich nehmen, mein Freund, aber ich kann dich nicht mitnehmen. Das geht nicht.«
    »Es ist noch ein Platz frei.«
    »Gut gezählt. Weißt du, ich kann nur die mitnehmen, die auch durch das Heim versichert sind. Wenn uns etwas passiert, was der Herrgott verhüten möge, dann geht es mir an den Kragen und deinen Eltern

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