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1272 - Der Geist des Zauberers

1272 - Der Geist des Zauberers

Titel: 1272 - Der Geist des Zauberers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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automatisch angeschnallt und kam sich trotzdem vor wie im falschen Film. Die letzten Minuten waren eine einzige Hektik gewesen, und sie hatte etwas getan, was sie eigentlich nicht wollte.
    Wie ein Gespenst war plötzlich Adam erschienen. Er war in die Bar gekommen und hatte nicht viel erklärt. Er wollte sie nur mitnehmen, und gegen ihn hatte sich Naomi nicht wehren können.
    »Wohin denn?«
    »Das wirst du noch sehen.«
    Die folgende Zeit war ihr wie ein kurzes Traumstück vorgekommen. Eine Sequenz, in der sie noch immer steckte und erst aus ihr hervorgerissen wurde, als sie anfuhren. Der Druck war so heftig, dass sie in den Gurt hineingedrückt wurde. Sie rollten aus dem hellen Bereich des Eingangs hinaus, und erst jetzt kam Naomi dazu, richtig durchzuatmen.
    »Bist du eigentlich verrückt?«
    »Ja, das bin ich.«
    »Super, echt. Dann bring mich sofort wieder zurück!«
    »Nein, das tue ich nicht!«
    »Warum nicht?«
    »Weil ich verrückt bin!«
    Naomi platzte fast. Es musste einfach aus ihr heraus. Sie konnte es nicht mehr länger bei sich behalten. »Verdammt, noch mal, bring mich wieder zurück in mein Hotel. Was du hier gemacht hast, das kommt einer Entführung gleich.«
    »Ich weiß.«
    »Dann halte an und lass mich aussteigen.«
    »Nein, du bleibst bei mir.«
    »Ich will aber nicht!« kreischte sie.
    »Willst du tot sein?«
    Naomi hatte sich schon eine neue Bemerkung zurechtgelegt, doch die letzte Frage traf sie wie ein Schock.
    Sie schwieg in den nächsten zehn Sekunden, und der Fahrer konnte jetzt Gas geben.
    »Mein Vater ist tot, nicht?«
    »Ja.«
    »Und ich soll auch sterben?«
    »Ich kann es mir denken.«
    »Warum denn?«
    Adam nahm eine Hand vom Steuer weg und winkte damit ab. »Es ist zu kompliziert, dir das zu erzählen, Naomi. Aber du musst dir selbst einen Gefallen tun. Du musst mir einfach glauben. Ich stehe auf deiner Seite. Ich bin nicht dein Feind.«
    »Habe ich denn welche?«
    »Ja!«
    Naomi hatte die Antwort erwartet. Trotzdem erschrak sie, weil sie sich so verdammt direkt angehört hatte. »Dann sag mir, wer mein Feind ist.«
    »Du kennst ihn nicht.«
    »Du denn?«
    »Ich habe ihn gesehen, als er aus dem Dunkel der Unterwelt auftauchte. Ja, ich kenne ihn. Er ist grausam. Er ist ein mächtiger Götze und Zauberer. Er ist stärker als wir Menschen, und das hat leider auch dein Vater erfahren müssen.«
    »Wie heißt er?«
    Adam bog mit quietschenden Reifen in eine schmale Nebenstraße ein. Er fuhr in südliche Richtung, weil er über die Themse hinwegwollte. »Du wirst mit seinem Namen nicht viel anfangen können. Er nennt sich Orru!«
    Naomi erwiderte nichts. Sie dachte aber über den Namen nach und kam zu dem Schluss, dass sie ihn noch nie zuvor gehört hatte. »Ich kenne keinen Orru.«
    »Sei froh.«
    Sie schaute aus dem Fenster. London bei Nacht war auch in der Dunkelheit interessant, denn auch dann zeigte sich die gesamte Vielfalt der Metropole.
    Naomi war nicht in der Lage, die Bilder aufzunehmen. Sie schmolzen ihrer Ansicht nach zusammen und bildeten ein Konglomerat aus Schatten und hellen Lichtreflexen, die aber kein einziges Bild richtig durchließen, sondern in der Masse versteckt blieben.
    Und so kam sie sich vor, als würde sie durch eine für sie fremde Welt fahren, die von irgendwelchen Geistern und Unholden bewohnt wurde, wobei diese nur darauf warteten, dass der Wagen stoppte, um sie aus dieser Zelle holen zu können.
    »Du willst mich also retten, Adam?«
    »Ich versuche es.«
    Naomi lachte und schüttelte dabei den Kopf. »Aber ich habe ihnen nie etwas getan. Das musst du begreifen. Ich bin nie mit dieser Magie in Kontakt gekommen.«
    »Das nehme ich dir auch ab, aber sie werden es nicht tun.«
    »Sie?«
    »Unsere Feinde. Nicht nur einer, glaube es mir. Es ist eine Gruppe, die Orru verehrt. Ein Geheimbund, wenn du so willst. Und sie verstehen alles, nur keinen Spaß und auch keine Kritik an ihren Plänen. Wenn sie davon etwas merken, ist es vorbei, das kann ich dir schwören. Da hast du keine Chance mehr, dein Leben zu retten.«
    Naomi sagte nichts. Sie nagte auf der Unterlippe. Dabei schaute sie durch die Frontscheibe. Das Bild der Großstadt hatte sich nicht verändert. Es bestand noch immer aus einer Mischung aus Hell und Dunkel.
    Du musst nachdenken!, hämmerte sich die junge Frau ein. Du darfst dich nicht verrückt machen lassen. Auch wenn alles so unlogisch scheint, musst du es doch schaffen, eine gewisse Logik in das Ganze hineinzubringen.
    »Darf ich dich was fragen,

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