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1272 - Revolte der Ritter

Titel: 1272 - Revolte der Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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dessen gelbes Gesicht von einem Kranz blauer Augen und einem zahnlosen, breiten Mund beherrscht wurde. Der Rest des Körpers folgte mit ruckartigen Bewegungen.
    Das Geschöpf war einer terranischen Riesenkrabbe nicht unähnlich, die es sich angewöhnt hatte, aufrecht zu gehen. Der Fremde verfügte über drei Paar Gliedmaßen, von denen er die hinteren beiden als Gehwerkzeuge benützte. Der Körper war in einen weißen, mattschimmernden Panzer gehüllt. Das Wesen schob sich vollends durch die Türöffnung, dann hielt es an.
    „Du hast mich gerufen, Furaha?" drang es aus dem Kehlsack.
    „Porleyter!" schrie Taurec.
    „Warum nicht Porleyter?" erkundigte sich der Zwerg. „Sie haben vor kurzem schon einmal ins kosmische Geschehen eingegriffen, als sie ihren Freunden die Waffe zur Verfügung stellten, mit der der Herr der Elemente unschädlich gemacht werden konnte.
    Sie folgten unserem Ruf gerne. Ihrem Wissen und ihren technischen Mitteln fiel es nicht schwer, die Oyi vor dem Untergang zu bewahren."
    „Und was habt ihr damit erreicht?" brüllte Taurec, außer sich vor Zorn. „Ihr begrabt die Oyi unter der Erde, aber in ein paar Wochen wird die explodierende Sonne den Planeten dennoch in seine Bestandteile zerreißen."
    „Oh", lächelte Furaha, „wir hätten keinen Grund, auf unsere Leistung stolz zu sein, wenn wir so schlampige Arbeit verrichteten." Er ging zu einer der Schalteinheiten, von denen aus die Projektionsgeräte bedient wurden. Auf einer der großen Videoflächen entstand ein Bild. Es zeigte am Rand, durch Filter auf erträgliche Leuchtstärke reduziert, die flammenden Gasmassen der sterbenden Sonne Diyal. Den Rest des Bildes machten die Schwärze des Alls und die dicht beieinanderstehenden Lichtpunkte der Sterne der fremden Kleingalaxie aus. Das Auge mußte suchen, bevor es fand, was es außer der glutenden Supernova Außergewöhnliches in diesem Bild zu sehen gab.
    Ein greller, weißblauer Lichtpunkt glänzte nahe der Mitte der Projektion. Sterne haben außer ihrer Farbe und einer bestimmten Stelle innerhalb einer Konstellation keine Charakteristika, an denen man sie wiedererkennen kann, und die Farben sind obendrein alles andere als eindeutig. Diesen Stern aber glaubte Perry Rhodan zu kennen. Er hatte ihn gesehen, als er mit den beiden Freunden und Taurec zusammen im Raum schwebte, kurz bevor der Kosmokrat sie auf die Oberfläche der Oyi-Welt beförderte.
    „Solches hatte der Moralische Kode ursprünglich vorgesehen, nicht, wahr?" sagte Furaha. „Ein massiver weißer Zwerg passiert Diyal in geringer Entfernung und entreißt ihr mit Hilfe seiner Schwerkraft etwa dreißig Prozent ihrer Substanz. Die Verwandlung zur Supernova wäre damit nicht aufgehoben; sie würde nur verzögert, und es blieben uns, die wir am Schicksal der Oyi interessiert sind, weitere zehn- oder zwanzigtausend Jahre, um eine endgültige Lösung des Problems zu finden.
    Nun, der Moralische Kode mag mutiert sein, und der weiße Zwerg wurde nicht wie geplant auf den Weg geschickt. Unseren Freunden, den Porleytern, fiel es nicht schwer, Ersatz für ihn zu finden. Weiße Zwerge gibt es in Hülle und Fülle. Einer befand sich sogar in greifbarer Nähe. Er kommt heran, Taurec, siehst du ihn? In ein paar Monaten wird er beginnen, auf Diyal einzuwirken. Er wird ihr Löcher in den Leib reißen und den katastrophalen Kollaps aufhalten. Wie ein Komet wird er davonschießen, ein Drittel der Diyal-Materie hinter sich her ziehend. Diyal wird sich beruhigen, und die Oyi können wieder aus ihren Löchern kommen."
    Das Bild erlosch. Aller Augen, selbst der aus acht Sehorganen bestehende Kranz im Gesicht des Porleyters, waren auf Taurec gerichtet. Mit dem Kosmokraten war eine merkwürdige Veränderung vor sich gegangen. Sein Gesicht hatte sich gerötet. Seine Augen waren düster. Er bebte vor Zorn.
    „So also soll mein Plan durchkreuzt werden." Die Mühe, mit der er sich zu beherrschen versuchte, verlieh seiner Stimme einen gepreßten Klang. Er fuhr mit einem Ruck herum und wandte sich den drei Rittern der Tiefe zu. „Mein Versuch ist mißlungen", stieß er mühsam hervor. „Andere Mächte, mit deren Tätigkeit ich nicht gerechnet hatte, sind am Werk, die Absichten der Kosmokraten zunichte zu machen. Euch dreien sage ich: Ihr werdet eines Tages das, was heute hier geschehen ist, zutiefst bedauern. Ihr werdet einsehen, daß von den übergeordneten Mächten des Kosmos einzig die Kosmokraten dem richtigen, dem gerechten Pfad folgen.
    Gebt euch mit

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