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1273 - Poker mit dem Tod

1273 - Poker mit dem Tod

Titel: 1273 - Poker mit dem Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zurückgezogen.«
    »Das glaube ich dir nicht, dass die anderen besser sind als du, Kid.«
    Longo musste lachen. »Du kennst sie nicht. Die sind wirklich super. Das lass dir gesagt sein.«
    »Klar, du bist der Fachmann. Aber dann wird auch die Kohle weniger, nehme ich an.«
    Kid Longo grinste. »Es reicht zum Leben. Und deshalb nehme ich noch ein frisches Bier.«
    »Gern.«
    Der Wirt ging zur Zapfanlage und füllte das neue Glas. Die beiden Männer an der anderen Seite der Theke hatten aufgehört zu streiten und waren zum Whisky übergegangen, den sie mit großem Genuss tranken.
    Kid Longo vertrieb sich die kurze Wartezeit, indem er die Karten noch mal durchmischte.
    Wieder hörte er dieses wunderbare Geräusch, und dann packte er sie wieder zu einem perfekten Haufen zusammen.
    Der Wirt brachte das Bier. »Lass es dir schmecken.«
    »Danke.«
    Alfred schaute auf den kleinen Stapel. »Hast du damit etwas Besonderes vor?«
    »Ja.«
    »Was denn?«
    »Zieh du für mich vier Karten.«
    Alfred wunderte sich. »Äh, nicht dass ich davor Angst hätte, aber warum sollte ich das tun?«
    »Die Karten sagen das Schicksal voraus.«
    »Hör auf, daran glaube ich nicht.«
    »Doch, bestimmt.«
    Der Wirt tippte mit der rechten Zeigefingerspitze auf den kleinen Stapel. »Ich soll jetzt die vier Karten ziehen, aus denen du dein weiteres Schicksal abliest?«
    »Genau. - Zumindest das in den nächsten Tagen oder Wochen. Bitte, es ist doch kein Problem.«
    Alfred zögerte noch. Er wusste nicht, ob er lachen oder weinen sollte. Schließlich wischte er über seine Schürze und griff zur ersten Karte.
    »Deck sie auf, Al!«
    »Warum?«
    »Mach schon.«
    Der Wirt wollte sich nicht lange zieren und nahm die Karte mit spitzen Fingern hoch, bevor er sie dann umdrehte.
    Es war ein Karo-Bube!
    »Und?« fragte er.
    Kid zuckte die Achseln. »Es gibt zwar bessere Karten, aber immerhin.«
    »Was sagt sie dir denn?«
    »Dass es jemand gibt, der nicht mit normalen Maßstäben zu messen ist. Einen gefährlichen Mann.«
    »Aha.«
    »Die nächste Karte.«
    Alfred griff jetzt schneller zu. Er deckte die Karte auf und legte sie neben die erste.
    Es war der Herz-Bube!
    Kid Longo runzelte die Stirn, was auch Alfred sah. »Gefällt sie dir nicht, Meister?«
    »Das kann man nie so sagen, aber nimm mal die nächste!«
    »Wie du willst!«
    Alfred beobachtete seinen Gast nicht. Hätte er es getan, dann wären ihm wohl die kleinen Schweißperlen auf der Stirn aufgefallen. So aber kümmerte er sich nur um die Karte, deckte sie auf - und hörte ein Zischen.
    »Pik-Bube«, flüsterte Kid.
    »Ja.«
    »Das ist nicht gut«, sagte er langsam. »Nein, das ist nicht sehr gut, Al.«
    »Dann lass ich es lieber.«
    »Nein, noch eine. Ich will es genau wissen.« Kid fuhr mit dem Zeigefinger über die Oberlippe, um dort den Schweiß zu entfernen. Er war nervöser geworden und musste sich schon arg zusammenreißen, um still sitzen zu bleiben.
    Beide waren nicht mehr so locker. Zwischen ihnen hatte sich das unsichtbare Feld der Spannung aufgebaut. Auch Kid sagte nichts mehr. Er deutete nur auf den Stapel und nickte.
    »Soll ich wirklich?«
    »Ja.«
    »Aber es gefällt dir nicht. Das sehe ich dir an.«
    »Nimm die Karte.«
    »Auch wieder von oben?«
    »Es spielt keine Rolle. Ich habe sie durchgemischt, also kannst du sie auch von oben nehmen.«
    »Wie du willst.« Der Wirt griff mit leicht zittrigen Fingern zu, dann hielt er die Karte in der Hand, drehte sie um und legte sie neben die anderen.
    »Kreuz-Bube!«, stöhnte Longo.
    »Und? Was bedeutet das?«
    Der Spieler ging nicht auf die Frage ein. Er trank hastig einen Schluck Bier, stellte das Glas hart ab und schloss die Augen.
    »He, was hast du?«
    »Lass mich, Al.«
    »Brauchst du einen Whisky? Geht auf Kosten des Hauses.«
    »Ja, aber den bezahle ich.«
    Al verschwand, um den Whisky einzuschenken. Longo hatte ihn bewusst weggeschickt, um ein paar Sekunden Ruhe zu haben und nachdenken zu können. Er schüttelte den Kopf über diese Konstellation, die ihm einfach nicht gefallen konnte.
    Vier Buben!
    Das bedeutete nicht nur Unglück. Daraus konnte man auch das Ende oder den Tod ablesen. Viermal der Bube. Im Hintergrund lauerte etwas auf ihn, das stand fest, und er dachte wieder an das, was ihm in der Kirche begegnet war.
    Diese Gestalt war schlimm, und die Karten hatten ihm das nochmals offenbart. Vier Buben hintereinander, er wusste, was das bedeutete. Eine grauenvolle, gnadenlose und schreckliche Gestalt hielt sich in seinem

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