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1273 - Upanishad

Titel: 1273 - Upanishad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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mehr spürt. Dann konzentriert euch darauf, euer Bewußtsein über eure Körper zu projizieren! Wir Panisha werden euch dabei helfen, indem wir einen schwach hypnotisch wirkenden Gesang anstimmen. Später allerdings werdet ihr diese Übungen aus eigener Kraft absolvieren müssen. Mit unserer Hilfe wird euch nur der Einstieg erleichtert und ihr werdet früher begreifen, welche Möglichkeiten euch der Sh'ant bietet."
    Ich stimmte dem Panisha innerlich voll zu, denn es klang alles einleuchtend, logisch und ethisch einwandfrei.
    Deshalb gab ich mich vorbehaltlos dem Einfluß des hypnotisch wirkenden Gesangs hin.
    Dennoch spürte ich Zweifel in mir nagen, allerdings keine Zweifel an der Methode, sondern an mir selbst. Ich konnte mir nicht vorstellen, daß es mir gelingen würde, schon während der ersten Meditation mein Bewußtsein über meinen Körper zu projizieren. So einfach war das ganz sicher nicht!
    Doch die Zweifel schwanden, als Nia Selegris zu sprechen anfing. Ihre Worte verwoben sich mit dem Gesang unserer Panisha zu einem geistigen Band, das uns Shada miteinander verknüpfte und unsere Fähigkeiten gegenseitig eskalieren ließ.
    Ich hatte kaum gespürt, daß meine Glieder schwer wie Blei wurden, da fühlte ich mich auch schon schwerelos. Ich sah nichts mehr und hörte nicht mehr bewußt. Dafür war ich Zelle für Zelle von Harmonie durchdrungen.
    Ich frohlockte und bereitete mich darauf vor, mein Bewußtsein über meinen Körper zu projizieren und von dort aus auf mich herabzusehen.
    Eine geistige Woge schien mich zu diesem Ziel emporzutragen.
    Jetzt!
    Der Versuch endete in einem niederschmetternden Fiasko. Anstatt geistig über mir zu schweben, fühlte ich mich plötzlich wieder in meinem Körper gefangen - und zwar auf eine Weise, die mich das ganze Ausmaß dieser Niederlage erkennen ließ.
    Ich schlug die Augen auf und sah die schemenhaften Gestalten der Panisha und der anderen Shada. Sie saßen reglos gleich Statuen da - und sie schwiegen ausnahmslos.
    Schmerzhaft wurde mir klar, daß ich der einzige der Gruppe war, der versagt hatte. Ich fühlte mich aus der Gemeinschaft ausgestoßen, durch eine Mauer von den anderen Shada getrennt. Besonders schlimm war für mich, daß Nia offenkundig den anderen und besonders mir weit voraus war. Ihre Welt hatte mit meiner kaum noch etwas gemein.
    Wahrscheinlich würde ich mich ihr niemals so nähern können, wie es mir im ersten Moment unserer Begegnung vorgeschwebt hatte.
    Ich resignierte.
    Als es heller wurde und die Panisha und Shada sich wieder regten, blieb ich schweigend sitzen und starrte vor mich hin. Ich fühlte mich ungerecht behandelt, ohne sagen zu können, von wem oder von was.
    Nach einer Weile erhoben sich die beiden Panisha, und einer von ihnen sagte: „Wir werden jetzt die erste größere Pause einlegen. Mit Ausnahme von Shad Julian Tifflor begeben wir uns in die Kantine, wo die Shada das Mittagessen einnehmen werden.
    Danach sind zwei Stunden zur freien Verwendung vorgesehen. Es stehen genügend Freizeiträume sowie eine Mikrofilm-Bibliothek, auch ein Schwimmbad und eine Sauna zur Verfügung. Shad Julian Tifflor kann diese Freizeiträume ebenfalls benutzen. Er ist lediglich vom gemeinsamen Mittagessen ausgeschlossen, Shada, folgt euren Panisha!"
    „Einen Moment noch!" rief ich und sprang auf die Füße. „Ich habe offenbar als einziger der Gruppe das Meditationsziel nicht erreicht. Ich möchte wissen, woran das gelegen hat.
    An meinem guten Willen bestimmt nicht, denn ich wollte das Ziel erreichen."
    „Es kann nur daran gelegen haben, daß du noch keine Kontrolle über deinen Sh'ant hast", sagte Nia Selegris.
    „Über meinen Trainingsanzug?" fragte ich verblüfft. „Seit wann kann man denn einen Trainingsanzug geistig kontrollieren? So hattest du es doch gemeint, oder?"
    „Du hast überhaupt nicht begriffen", erwiderte Nia zurechtweisend.
    „Vielleicht liegt es daran, daß er die Shad-Weihe noch nicht erhalten hat", warf Lüttütü zwitschernd ein.
    „Die Shad-Weihe?" echote ich.
    „Was ist das? Davon hat mir niemand etwas gesagt. Ist es identisch mit der Shan-Weihe?"
    „Es ist etwas ganz anderes", erklärte Nia kühl. „Für die Shan-Weihe muß der Shad die drei ersten Schritte erfolgreich absolviert haben. Die Shad-Weihe dagegen erhält jeder Neuling im Dashid. Durch sie wird er erst zum richtigen Shad."
    Ich wandte mich den beiden Panisha zu.
    „Dann bin ich also gar kein richtiger Shad", stellte ich grimmig fest. „Warum habt ihr

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