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1277 - Nachricht aus Gruelfin

Titel: 1277 - Nachricht aus Gruelfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Keltraton und der Meister des Lupicran-Kults nebeneinander die breite Freitreppe zum Ovaron-Platz hinunter, auf dem eine schier unübersehbare Menge, Angehörige aller Cappin-Völker, darauf wartete, dem neuen Ganjo zuzujubeln. Starke Trupps der Sicherheitskräfte waren überall verteilt und wachten mit Augen, elektronischem Gerät und spezialgeschulten Pedosinnen darüber, daß kein Unbefugter an Keltraton herankam.
    Als der Meister und er das Podest am Rande des Platzes betraten, hob der neue Ganjo die Hände und legte sie danach auf seine Brust, um mit dieser alten Geste auszudrücken, daß er dem Volk mit Hand und Herz gehörte.
    Der Chef des Sicherheitsdiensts am Fuße des Podests lächelte zufrieden. Es konnte nichts geschehen, was den Ganjo gefährdete. Alles war vor der Veranstaltung gründlich durchsucht worden. Er selber hatte sogar persönlich dem Austausch des ganzen Podests beigewohnt. Der wissenschaftliche Beirat des Sicherheitsdienstes hatte diese Maßnahme empfohlen, weil das alte Podest aus Kivvuron bestand, einem Material, das sich weder durchleuchten noch mit Hohlraumresonatoren und Ortungstastern durchsuchen ließ und deshalb einen gewissen Unsicherheitsfaktor dargestellt hatte.
    Das neue Podest dagegen war in seinem eigenen Beisein gegossen worden, so daß er sicher sein konnte, daß der Block aus Naggronit nicht den kleinsten Hohlraum aufwies, in dem jemand eine Bombe hätte verstecken können.
    Es durchfuhr ihn siedendheiß, als ihm einfiel, daß er absolut nichts über die Beschaffenheit von Naggronit wußte - und deshalb auch nicht darüber, wie es unter bestimmten Umständen auf irgend etwas reagierte.
    Er rang noch mit dem Entschluß, dem Ganjo dringend zum Abbruch der Veranstaltung zu raten, als er in dem Feuerball starb, der ihn, den Meister des Lupicran-Kults und den Ganjo so blitzschnell einäscherte, daß sie nichts davon spürten.
    Genauso wie die Menge auf dem Ovaron-Platz, die Sicherheitskräfte und die Personen, die sich zu jener Zeit im Regierungspalast befanden.
    Niemand erfuhr jemals, woraus das Naggronit wirklich bestanden hatte. Klar war nur, daß es sich zur blitzschnellen Nuklearfusion hatte anregen lassen.
    Und noch etwas erfuhr niemand jemals: daß der Meister des Lupicran-Kults mit seiner Voraussage, Keltraton würde nicht früher sterben als er, auf makabre Weise recht behalten hatte...
     
    3. 52 NGZ - 150 NGZ
     
    DER HUNDERTJÄHRIGE KRIEG
     
    Die gelbe Sonne brannte vom Zenit des Planeten Cham.
    Zeit des großen Sterbens!
    Jertaime löste den Alarm aus, dann wartete sie voller Ungeduld auf Kendamonh.
    Der Sohn von ihr und Keltraton war inzwischen ein erwachsener Mann von 24 Jahren und schlug immer stärker seinem Vater nach.
    Traurig dachte Jertaime daran, daß Keltraton nun schon seit 7 Jahren tot war, ermordet von Attentätern, die den Gerüchten zufolge von Tarjighon gedungen worden waren.
    Genaueres wußte allerdings niemand zu sagen - und Tarjighon war ebenfalls seit fast sieben Jahren tot, umgekommen in den schweren und blutigen Unruhen auf Hätvrinssan, die durch die Ermordung Keltratons und rund 300.000 anderen Cappins ausgelöst worden waren.
    Sie hatten sich nicht auf Hätvrinssan beschränken lassen, sondern sich gleich einer überlichtschnellen Flutwelle über alle von Cappins bewohnten Planeten der Galaxis Gruelfin ausgebreitet - mit ein paar Ausnahmen.
    Eine dieser Ausnahmen war Cham, dritter Planet der Doppelsonne Aroch, dünn besiedelt von den Chamyros, die von ganjasischen Kolonisten abstammten, sich aber infolge extrem schwankender Umweltbedingungen in vielfacher Hinsicht verändert hatten.
    Es war kein Zufall gewesen, daß Jertaime und ihr damals siebzehnjähriger Sohn auf Cham gestrandet waren. Hatelmonh, treuester Freund Keltratons und seiner Familie, war mit einem Raumschiff nach Hätvrinnsan unterwegs gewesen, um Jertaime und Kendamonh, die im Verlauf des Wahlkampfs zur Ganjo-Wahl zahlreiche Planeten besucht hatten, wieder mit ihrem Gatten und Vater zu vereinigen.
    Während eines Orientierungsmanövers hatte sie die Schreckensmeldung über das Attentat erreicht.
    Jertaime wollte zuerst trotzdem weiter nach Hätvrinssan fliegen, um die Suche nach den Attentätern persönlich zu leiten. Hatelmonh hatte es ihr ausgeredet. Er hatte geahnt, daß das Attentat erneut eine Krise für das Reich heraufbeschwören würde.
    Sie mußte seine Befürchtungen weit übertroffen haben, denn Hatelmonh war seit dem Tag vor sieben Jahren, als er Jertaime und

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