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1277 - Nachricht aus Gruelfin

Titel: 1277 - Nachricht aus Gruelfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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mindestens viertausend Schiffe samt ihren Besatzungen gekostet hatte.
    Ein furchtbarer Blutzoll.
    Aber wenigstens konnten die Wesakenos darauf hoffen, mit ihm die Weiterexistenz ihres Volkes zu erkaufen. Auf ihren Schiffen machte sich Zuversicht breit, zumal es sicher schien, daß der Feind nicht mehr lange durchzuhalten vermochte, da er zu weit von seinen Nachschubbasen entfernt war. Er würde sich zurückziehen müssen.
    Keltraton teilte diesen Optimismus nicht - und er behielt recht.
    Am Ende des zweiten Tages forderte der Flottenbefehlshaber des Reiches ultimativ den Rückzug der Wesakeno-Schiffe zu ihren Heimatbasen.
    Natürlich lehnte die Flottenführung der Wesakenos ein solches Ansinnen ab, denn es hätte das Shuyt-System und vor allem den Planeten Veccal seiner wichtigsten Verteidigungsmöglichkeit beraubt. Raumschiffe taugten nur im Weltraum als Waffe; saßen sie unbeweglich auf Planeten fest, waren sie nicht viel mehr als Zielscheiben.
    Zwar war Keltraton sicher, daß der Flottenbefehlshaber des Reiches nicht beabsichtigte, die gelandeten Schiffe der Wesakenos zu vernichten. Er wollte nur sein Gesicht wahren und eine Kontrolle des Shuyt-Systems durch seine Restflotte demonstrieren, denn andernfalls wäre ihm nur der schmähliche Rückzug aus dem System geblieben und der Makel, damit die Niederlage des Reiches besiegelt zu haben.
    Aber seine entsprechenden Argumente gegenüber der eigenen Flottenführung trafen auf taube Ohren. Das war verständlich, denn schließlich hatten die Wesakenos trotz zahlenmäßig gleicher Verluste wie das Reich das Feld behauptet und brauchten nur den zwangsläufigen Rückzug der Reichsflotte abzuwarten, um den eigenen Sieg feiern zu können.
    Das war aber auch kurzsichtig und zeugte von mangelndem Einfühlungsvermögen in den Feind.
    Wer nichts mehr zu verlieren hatte, griff oft zu verzweifelten Mitteln.
    Das zeigte sich wieder einmal, als der Flottenbefehlshaber in einer weitern Funkbotschaft sein Ultimatum konkretisierte.
    Falls die Wesakenos seine Bedingungen nicht innerhalb eines halben Tages erfüllten, drohte er den Einsatz von Sonnenbomben an.
    Die sogenannte Sonnenbombe war eine Waffe, die beide Seiten besaßen. Nur hatten beide Seiten bisher auf ihren Einsatz verzichtet, weil ihre Anwendung gleichbedeutend mit dem Untergang aller kriegführenden Völker gewesen wäre.
    Theoretisch traf das auch jetzt zu.
    Praktisch sah die Lage jedoch anders aus.
    Die Schiffe des Reiches befanden sich im Zentralsystem des Feindes. Wenn sie die Sonnenbombe einsetzten, bedeutete das den Untergang von Vecchal und aller anderen Planeten und Raumstationen des Shuyt-Systems, auf denen Wesakenos lebten. Die Wesakenos dagegen konnten nicht schnell genug mit gleicher Münze heimzahlen, da alle ihre Raumschiffe im Shuyt-System konzentriert waren und es Tage oder Wochen gedauert hätte, die tödliche Waffe zu allen Systemen des Reiches zu transportieren.
    Bis dahin aber wäre ihr Einsatz sinnlos geworden, denn die eigene Niederlage hätte sich damit nicht rückgängig machen lassen.
    Es sah so aus, als bliebe den Wesakenos nichts weiter übrig, als sich dem Ultimatum des Reiches zu beugen.
    Aber da trat eine dritte Macht auf den Plan: der Meister des Lupicran-Kults...
     
    *
     
    Der Dakkarkom hatte sich einfach eingeschaltet - und auf dem Bildschirm war das Abbild eines hochgewachsenen Mannes mit goldbrauner Hautfarbe, hellgrünen Augen und einem kahlgeschorenen Rundschädel, auf den kabbalistische Symbole gemalt waren, erschienen.
    Keltraton war unwillkürlich erstarrt.
    Er hatte den Meister des Lupicran-Kults zuletzt vor 57 Jahren gesehen. In dieser langen Zeitspanne hätte er sich eigentlich verändert haben müssen. Alle, die Keltraton kannte, hatten sich in dieser Zeit verändert. Sie waren älter geworden - und das war ihnen anzusehen, selbst wenn sie sich bester Gesundheit erfreuten.
    Nicht so der Meister des Lupicran-Kults.
    Er schien in den vergangenen 57 Jahren nicht um einen einzigen Tag gealtert zu sein.
    Doch Keltraton ließ sich von solchen Überlegungen nicht lange ablenken. Er erinnerte sich noch genau daran, was dieser mysteriöse Mann damals, vor 57 Jahren, zu ihm gesagt hatte.
    Die Kraftlinien, die das Schicksal eines Cappins weben, reichen weit in die Zukunft.
    Doch inwiefern das Vorgezeichnete realisiert wird, hängt von der Willenskraft des Betreffenden ab - und von den äußeren Umständen.
    „Sie?" flüsterte Admiral Torvelan - was unter anderem bewies, daß er wußte,

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