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128 - Die fliegenden Särge von San Franzisko

128 - Die fliegenden Särge von San Franzisko

Titel: 128 - Die fliegenden Särge von San Franzisko Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Triumphgebrüll
einfielen.
    Priscilla Holloway war es, die nun lachte,
die ihr Vampirgebiß fletschte und es in die weiße Haut von Barbaras Hals
schlug.
    Doch das war noch nicht alles.
    In dem Moment, da ihre Zähne Widerstand
spürten und das Gesicht ihres Opfers sich ihr seitlich zudrehte, erkannte sie,
daß die Frau mit dem langen, blonden Haar gar nicht Barbara war, sondern sie
selbst als junges, bildhübsches Mädchen, das sie mal gewesen war!
    Mit dem Biß des Vampirs tötete sie sich
selbst!
     
    *
     
    Der Schmerz, der dabei durch ihren Körper
raste, war so intensiv, daß sie auf schrie, die Augen aufschlug und von einer
Sekunde zur anderen hellwach war.
    Schweißgebadet erwachte Priscilla Holloway.
Jede Phase ihres außergewöhnlichen und lebhaften Traumes stand vor ihrem
geistigen Auge. Sie sah genau das ausgetrocknete Meer vor sich, die Höhle mit
den Teufelsmonstern und konnte sich an jedes Wort erinnern, das sie in ihrem
Traum gehört und selbst gesprochen hatte.
    Was für ein merkwürdiger Traum!
    Ihre Hand zuckte zum Lichtschalter, und die
Nachttischlampe flammte auf.
    Rings um ihr Bett entstand eine helle
Lichtinsel. Die Helligkeit dahinter nahm ab, die Dunkelheit in den Ecken wurde
leicht dämmrig.
    Im ersten Augenblick noch hatte sie das
Gefühl, in jener eigenartigen Höhle zu sein. Der Traum wirkte noch nach, und
die Konturen ihrer gewohnten Umgebung schienen die Umrisse der Höhle, in der
sie sich befunden hatte, zu überlagern.
    Da fiel ihr Blick auf ihre Hände.
    Sie waren blau, als hätte sie sie in intensiv
deckende Farbe gesteckt.
    Priscilla Holloway wußte, daß sie
    auch im Traum blaue Hände hatte .
    Ängstlich erhob sie sich und warf einen Blick
in den Spiegel, der über der Waschkommode hing, ein altmodisches Ding, das noch
von ihrer Großmutter stammte, und von dem sie sich nie hatte trennen können.
    Das Gesicht blau, die Haare kohlschwarz, die
Augen leuchtend wie von innen angestrahlter Bernstein. Doch das war noch nicht
alles.
    Als sie die Oberlippe zurückzog, sah sie die
beiden überlangen Vampirzähne, die ihr gewachsen waren.
    Die Zähne waren nicht weiß.
    Sie waren rötlich. Blut schimmerte noch
daran, das sie vor wenigen Augenblicken getrunken haben mußte.
     
    *
     
    » Neeeiiin !«
    Carla >Clair< Neumann schrie wie von
Sinnen, und alles in ihr verkrampfte sich.
    Von oben konnte sie direkt in den Sarg sehen.
    Das war zuviel für sie.
    »Herbert!« Ihre Stimme überschlug sich, und
die Frau riß sich los von den beiden Cops, die neben ihr standen und sie
festzuhalten versuchten. Sie rutschte auf dem Po in die Grube, und Larry fing
sie auf. »Ist er tot? Sagen Sie, daß er es nicht ist !« schrie sie.
    »Tut mir leid, Carla«, sagte Larry. »Aber da
ist nichts mehr zu machen. Ich konnte keine Herz- und Atemtätigkeit mehr
feststellen .«
    Schluchzend wurde sie abgeführt und in Jenkins’
Wagen gebracht.
    Larry wußte, daß sie in diesem Augenblick, da
sie der ganze Schmerz ergriff, für keine Worte und Tröstungen zugänglich sein würde . Im Angesicht des Todes, der - wie in diesem Fall -
ein junges Glück spontan zerstörte, mußten alle Worte armselig bleiben.
    Jenkins sorgte dafür, daß Carla in ärztliche
Behandlung kam. Die junge Frau war nervlich völlig am Ende, ihr Zusammenbruch
absehbar, wenn man nicht etwas für sie tat.
    »Warum ?« brüllte
sie, daß es schaurig über den nächtlichen Friedhof hallte. Sie hatte das
Fenster heruntergekurbelt und den Kopf hinausgestreckt. »Können Sie mir sagen,
warum dies alles geschieht? Was geht hier eigentlich vor? Ich will das endlich
wissen, ich will wissen, weshalb er sterben mußte .«
    »Das, Carla, wollen wir auch .« Larry rief diese Worte jedoch nicht laut der
Davonfahrenden nach, sondern sagte sie mehr im Selbstgespräch vor sich hin.
»Wir müssen und werden es herausfinden .«
    Er leitete alles in die Wege.
    Jenkins und sein Team hatten Gelegenheit,
einen PSA-Agenten in voller Aktion zu sehen. Dieser Mann war in seinen Augen
ein Organisationstalent und Hans Dampf in allen Gassen. Er kümmerte sich um
alles. Er ließ Sarg und die beiden Leichen sicherstellen.
    Der fragliche Sarg wurde aus der Grube
gewuchtet. Um so weit zu kommen, war es notwendig, den Boden rings um das
Objekt noch weiter abzuheben.
    Dabei stießen die Spaten auf Widerstand.
    Im ersten Moment glaubten die Männer, es
handele sich um einen Stein.
    Aber der war sehr groß, von schmutzigem Weiß
wie Kalksandstein. Bei näherem Hinsehen stellte sich

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