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128 - Die fliegenden Särge von San Franzisko

128 - Die fliegenden Särge von San Franzisko

Titel: 128 - Die fliegenden Särge von San Franzisko Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Harm Shusters
Verschwinden, Liz Mandalers Unfall und Iwan Kunaritschews tragischen Tod in
Betracht ziehe, müßten Sie logischerweise als nächstes gewissermaßen auf der
Abschußliste unseres unbekannten Gegners stehen. Er interessiert sich ganz
offensichtlich im Moment nur für die Personen, die ihm auf den Pelz rücken und
die er für sich und seine Pläne für gefährlich hält. Seien Sie auf der Hut,
X-RAY-3 !«
     
    *
     
    Kaum war die Verbindung beendet, legte der
Blinde auf. Er drückte auf einen Knopf.
    »Bony ?« sagte er,
und über die Sprechanlage wurde sein Ruf in das am entgegengesetzten Ende
liegende Zimmer getragen. Dort lag sein Diener, ein Mann, der seit seinem
Unfall nicht mehr von seiner Seite gewichen war und als einziger sein Geheimnis
kannte.
    Bony war dunkelhaarig und dünn. Er war eine
Seele von Mensch und eingespielt auf das Leben mit dem Leiter der PSA.
    »Ja, Sir ?« ertönte
es aus dem verborgen angebrachten Lautsprecher. Bonys Stimme klang müde, und er
gähnte herzhaft.
    »Zieh dich an. Wir müssen noch mal weg .«
    »Okay, Sir.«
    Gallun griff nach der Kleidung, die über der
Stuhllehne lag, und zog sich an.
    Fünf Minuten später verließen die beiden
Männer die Wohnung, benutzten den Lift in die Tiefgarage, aus der wenige
Augenblicke später ein weißer Ford Mustang rollte, den Bony steuerte. Der
Blinde an seiner Seite wirkte nachdenklich und ernst. Die dunkle Brille
verdeckte seine Augen.
    »Schlechte Nachrichten, Sir ?« erkundigte sich der Fahrer.
    David Gallun alias X-RAY-1 berichtete mit
belegter Stimme, was Larry Brent ihm mitgeteilt hatte.
    Da wurden die Linien um Bonys Mundwinkel
schärfer, und seine Lippen bildeten einen harten, dunklen Strich im Gesicht.
    Mit sicherer Hand steuerte Bony den schweren
Wagen, dessen Motor leise wie ein Uhrwerk lief.
    Viele Fahrzeuge kamen ihnen entgegen, oder
sie überholten welche.
    X-RAY-1 hatte um Eile gebeten.
    Er wollte an Ort und Stelle in der
PSA-Zentrale die Auswertungen vornehmen und gleichzeitig eine
Personenüberprüfung in die Wege leiten.
    Sie fuhren zum Central Park. .
    Dort stand das auffällige,
aus mehreren Gebäuden bestehende Tavern-on- the-Green .
    Hier kamen sie täglich her. Doch nicht durch
den normalen Eingang, den die Gäste des Restaurants benutzten.
    Der Wagen rollte mit ausgeschalteten
Scheinwerfern hinter eine Buschreihe und blieb dann stehen. Kein Mensch war in
der Nähe, der das ungewöhnliche Ereignis - das sich jeden Tag ein oder mehrere
Male wiederholte - beobachtet hätte.
    Mit einem Ultraschall-Signal wurde der Mechanismus,
der sich im Hohlraum unter der Abstellfläche befand, in Aktion gesetzt.
    Der Boden senkte sich ab. Er war eine genau
der Landschaft angepaßte künstliche Plattform, ein überdimensionaler Aufzug,
der in den Schacht glitt. In dem Moment als das Dach des Ford Mustang auf
gleicher Höhe mit dem Schachtrand war, setzte sich automatisch eine zweite
Plattform von der Seite her in Bewegung, schob sich dann nach oben und fügte
sich wieder nahtlos in die Landschaft. Dort, wo eben noch ein großes Loch
gewesen war, breitete sich wieder fester, massiver Boden aus, und die
künstlichen Büsche unterschieden sich in nichts von den natürlichen.
    Die erste Plattform mit dem Fahrzeug
erreichte den Schachtboden. Die Ebene befand sich genau zwei Stockwerke
unterhalb der normalen Kellerräume des Tavern-on-the-Green.
    Hier begann eine andere Welt.
    Der Ford Mustang kam in einem gekachelten
Schacht an. Eine Geheimtür öffnete sich. Die beiden Männer verließen den Wagen.
Ein geheimer Zugang, der niemand außer der Regierung, die diesen Umbau
finanziert hatte, und ihnen bekannt war, führte direkt in das unterirdische
Büro von X-RAY-1.
    In der Mitte des großen Raumes stand ein
wuchtiger Schreibtisch, versehen mit unzähligen Knöpfen, Tasten, mehreren
versenkbaren Mikrofonen und Tonbandgeräten. Auf dem Tisch waren mehrere
Telefone, und in der Platte befand sich ein schmaler Schlitz, in dem es
metallisch schimmerte.
    Mit der Sicherheit eines Sehenden suchte
Gallun seinen Platz auf, betätigte einen Hebel, und das versenkbare Tastenfeld
eines Computer-Eingabegerätes klappte vor ihm heraus. Er schrieb schnell und
ohne zu überlegen die Dinge auf, die er im Kopf und mit Larry Brent
abgesprochen hatte.
    Sekunden später erfolgten die ersten
Informationen. Aus dem Schlitz in der Schreibtischplatte schob sich eine
hauchdünne und doch griffige Metallfolie, in die die Auswertung in
Blindenschrift gestanzt

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