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128 - Sohn der Ratten

128 - Sohn der Ratten

Titel: 128 - Sohn der Ratten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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stellte die Tasse ab.
    „Ich kenne Dorian Hunter nicht", sagte sie fest.
    „Und das glaube ich Ihnen nicht, Genossin." Kiwibin beugte sich vor und rutschte näher an sie heran.
    „Es ist - aber - so", stammelte Dunja.
    „Halten wir uns an die Fakten, Genossin. Einige Zeugen - die alle glaubwürdig sind - erklärten unabhängig voneinander, daß Sie seit einiger Zeit verändert sind. Und Sie haben in den vergangenen Tagen immer wieder drei Namen erwähnt: Dorian Hunter, Coco Zamis und Olivaro. Das kann kein Zufall sein. Nur ganz wenige Leute in Rußland wissen von diesen drei Personen."
    „Ich kenne sie aber nicht", sagte Dunja, und ihre Stimme klang kläglich.
    Kiwibin rutschte noch näher. Seine Knie berührten fast die ihren.
    „Sie sind ein begabtes Medium, Genossin Dimitrow. Ich habe mich mit einigen PSI-Fachleuten über Sie und Ihre Begabung unterhalten und dabei einige interessante Dinge erfahren. Sie sind eine Spezialistin für Suggestologie, einem Spezialgebiet der Parapsychologie, das noch wenig erforscht ist. Ist das richtig?"
    Dunja nickte rasch.
    „Suggestion hat nichts mit Hypnose zu tun", sprach Kiwibin weiter. „Sie können Menschen beeinflussen, die völlig wach dabei bleiben und sich aller Vorgänge um sich her bewußt sind. Mit Suggestion kann man die PSI-Fähigkeiten der Menschen steigern. Mit Ihren Fähigkeiten können Sie Sprach-, Seh- und Hörfehler heilen helfen. Mit Ihrem Geist können Sie sich und andere völlig schmerzfrei machen. Das wurde bei einigen Experimenten mit Ihnen eindeutig bewiesen."
    Kiwibin legte eine Pause ein, strich sich einmal kurz mit der Zunge über die Lippen und rutschte noch näher an Dunja heran.
    „Sie sind äußerst sensibel, Genossin Dunja", fuhr Kiwibin mit dröhnender Stimme fort. „Und Sie sprechen auf Telepathie an. Es gelang einigen PSI-Begabten, Ihre Gedanken zu lesen. Ja, einem gelang es sogar, Ihnen seinen Willen aufzuzwingen."
    „Das ist alles allgemein bekannt", sagte Dunja. „Es steht in meiner Akte. Was wollen Sie eigentlich von mir, Genosse Kiwibin?"
    „Das werde ich Ihnen sofort sagen. Ein Wissenschaftler behauptete, daß es möglicherweise zu einer Beeinflussung Ihres Geistes gekommen ist. Vielleicht stehen Sie mit Dorian Hunter in Gedankenverbindung. "
    Dunjas Hände zitterten stärker. Sie lehnte sich zurück und versuchte möglichst entspannt zu wirken. „Das ist doch unsinnig!" sagte sie lahm.
    „Es wäre für uns äußerst wichtig, mit Dorian Hunter in Kontakt zu treten. Es ist nicht nur für uns wichtig, sondern für die ganze Menschheit. Abi Flindt und ich sind Freunde Dorian Hunters. Wir müssen wissen, ob Sie mit Dorian Hunter in Verbindung stehen, Genossin."
    Dunjas Gedanken wirbelten im Kreis herum. Sie wußte nicht, was sie tun sollte. Ich muß versuchen, mit Dorian Hunter Verbindung herzustellen, dachte sie.
    „Nun, was ist, Genossin?"
    „Ich sage nochmals, daß ich Dorian Hunter nicht kenne."
    Kiwibin seufzte. „Sie machen es mir schwer, Genossin. Und Sie lassen mir nur eine Möglichkeit. Das ist Ihnen doch klar?"
    „Mit Hypnose erreichen Sie bei mir nichts", flüsterte Dunja.
    „Sie sagen es. Doch auch Ihnen ist bekannt, daß Sotschewanow eine Wahrheitsdroge entwickelt hat, die auch bei Ihnen den gewünschten Erfolg bringen wird. Diese Droge ist nicht ungefährlich, das wissen Sie, Genossin. Aber Sie lassen uns keine andere Wahl. Wir müssen sie anwenden - auch wenn Sie dabei sterben sollten."
    Dunja biß sich auf die Zunge. Sie wußte, daß Kiwibin die Drohung wahrmachen würde. Die Wahrscheinlichkeit, daß sie durch die Droge starb, war ziemlich gering, doch die Nebenwirkungen waren unangenehm genug. Zwei Tage lang würde sie bewußtlos sein, und mindestens zwei Wochen würde sie benötigen, bis ihr Hirn wieder normal arbeitete. Dunja wußte, daß sie dieses Risiko auf keinen Fall eingehen durfte. Sie mußte gesund bleiben, denn sie war Dorian Hunters einzige Hilfe. Soll ich ihnen die Wahrheit erzählen?
    Kiwibin merkte, daß Dunja um eine Entscheidung rang. Es hatte im Augenblick wenig Sinn, sie noch weiter unter Druck zu setzen.
    „Dunja", sagte Kiwibin sanft, „ich gebe Ihnen eine Stunde Zeit, sich Ihre Entscheidung zu überlegen. Eine Stunde und nicht mehr. Entweder die Wahrheit - oder die Droge."
    Dunja stand langsam auf, nickte Kiwibin zu und verließ zusammen mit Maslow das Zimmer.
    „Ihre Vermutung, daß Dunja mit Dorian in Gedankenverbindung steht, kommt mir reichlich gewagt vor."
    Kiwibin zupfte an

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