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128 - Sohn der Ratten

128 - Sohn der Ratten

Titel: 128 - Sohn der Ratten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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seinem langen Bart. „Sie ist es aber nicht. Alles deutet darauf hin."

    Dunja wurde in die kleine Zelle gebracht, in der sie schon die Nacht verbracht hatte. Sie wartete, bis die Tür geschlossen war, dann legte sie sich auf die einfache Pritsche und schloß die Augen.
    Die Chance, daß es ihr innerhalb der nächsten Stunde gelang, mit Dorian Hunter Kontakt zu bekommen, war äußerst gering. Sie hatte es die ganze Nacht versucht, doch keinen Erfolg gehabt.
    Sie schloß die Augen und entspannte. Mit Hilfe ihrer PSI-Fähigkeit versetzte sie sich in einen tranceartigen Zustand. Ihr Geist arbeitete mit aller Kraft.
    Bis jetzt hatte sie immer auf für sie unerklärliche Weise mit Dorian Kontakt bekommen. Die Bilder, die ihr aus der Januswelt übermittelt worden waren, hatte sie zuerst als Alpträume und Wahnvorstellungen empfunden. Erst seit kurzer Zeit war ihr klar, daß die Januswelt tatsächlich existierte und sie Dorian Hunter über den Ys-Spiegel helfen konnte.
    Hoffentlich habe ich ihm und seinen Begleitern tatsächlich helfen können, dachte sie. Wenn der Einsatz der Probanden keinen Erfolg gezeitigt hatte, dann war Dorian Hunter sicherlich schon tot, und es würde ihr auf keinen Fall gelingen, Kontakt mit der Januswelt zu bekommen.
    Dunja konzentrierte sich mit aller Kraft. Vor ihrem geistigen Auge sah sie Dorian Hunter. Sie rief ihn. Immer wieder rief sie seinen Namen.
    Und das unmöglich Scheinende gelang ihr. Sie bekam Kontakt mit Dorian Hunter.
    Hörst du mich, Dorian Hunter?
    Die Gedanken des Dämonenkillers waren für sie kaum zu verstehen. Sie konnte Dorian Hunter und seine Gefährten auch nicht sehen.
    Ich bin es - Dunja Dimitrow. Du mußt mir helfen, Dorian. Sie wollen mich zwingen, daß ich…
    Da brach die Verbindung wieder ab.
    Dunja heulte enttäuscht auf. Wieder entspannte sie und versuchte es nochmals; vergeblich.
    Sie hob den Kopf, als die Zellentür geöffnet wurde und ein uniformierter Beamter eintrat.
    „Kommen Sie, bitte, mit, Genossin!" sagte er.
    Dunja erhob sich langsam und strich sich müde das Haar aus der Stirn. Sie war verbittert, daß es ihr nicht gelungen war, sich mit Dorian Hunter zu unterhalten. Resigniert folgte sie dem Beamten, der sie in das kleine Konferenzzimmer brachte.
    „Nun, wie haben Sie sich entschieden, Genossin Dimitrow?" fragte Kiwibin und starrte sie durchdringend an.
    Das Mädchen setzte sich und schloß die Augen.
    „Ich kann nur immer wieder betonen, daß ich Dorian Hunter nicht kenne", sagte sie mit fester Stimme.
    „Sie wollen es nicht anders, Genossin", sagte Kiwibin verärgert.
    Dunja öffnete die Augen und blickte Kiwibin an. Sie sah sein Gesicht plötzlich doppelt, dann wurde es halb durchsichtig. Langsam änderte sich die Umgebung rund um sie. Sie sah wieder die Januswelt und auch gleichzeitig das Zimmer, in dem sie sich befand.
    Kiwibin und Flindt hatten sich vorgebeugt und blickten sie fasziniert an.
    Jetzt sah Dunja Dorian Hunter, der die Augen geschlossen hatte und sich sichtlich konzentrierte. Hörst du mich, Dunja? spürte sie plötzlich Hunters Gedanken.
    Dunja atmete erleichtert auf. Ja, ich verstehe dich.
    Gott sei Dank! meinte der Dämonenkiller. Du hast mir geholfen, Dunja. Was hast du da getan?
    Ich habe zwei PSI-Begabte eingesetzt.
    Darüber können wir uns später unterhalten, Dunja. Du hast davon gesprochen, daß ich dir helfen soll. Irgend jemand will dich zu etwas zwingen.
    Ja, das stimmt, dachte Dunja. Ich lebe in Akademgorodok. Und der Sicherheitsdienst ist auf mich aufmerksam geworden, da ich deinen Namen ein paarmal genannt habe. Sie wollen mich jetzt zwingen, daß ich ihnen verrate, woher ich dich kenne. Kiwibin hat mir ein Ultimatum gestellt…
    Kiwibin? fragte Dorian.
    Ja, so heißt einer der Beamten. Bei ihm ist ein junger Däne, der behauptet, ein Freund von dir zu sein.
    Das kann nur Abi Flindt sein.
    Ja, so heißt er. Sind diese beiden tatsächlich Freunde von dir, Dorian? Ja, es sind Freunde. Du kannst ihnen vertrauen. Ich würde vorschlagen, daß du ihnen alles erzählst. Dunja nickte. Der Kontakt mit Dorian Hunter bestand weiter. „Genosse Kiwibin", sagte Dunja laut, „Ihre Vermutung ist richtig. Ich stehe mit Dorian Hunter in Gedankenverbindung. Er hat mir gesagt, daß ich Ihnen und Abi Flindt trauen darf."
    „Wo steckt Dorian?" fragte Abi erregt.
    Er war aufgesprungen und stand vor Dunja.
    „Auf der Oberfläche Malkuths", antwortete Dunja. „Das ist die Welt der Janusköpfe."
    „Das ist vielleicht ein Ding!"

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