Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
128 - Tod dem Satan!

128 - Tod dem Satan!

Titel: 128 - Tod dem Satan! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
freilassen konnte. Er mußte es nur wollen.
    Wir erreichten das Dorf der Schlangenwesen, Alle trugen diese abstoßend häßlichen Holzmasken, auch die Frauen. Im Dorf breitete sich Unruhe aus, und schließlich kam auch Gamm aus seiner Behausung, einem Iglu aus Lehm.
    Er baute sich vor uns auf, schwabbelig fett. Er schien das Leben in vollen Zügen zu genießen. Durch zwei Löcher in der Maske starrten mich kalte, schwarze Reptilienaugen an.
    Ich konnte mir plötzlich nicht vorstellen, daß er uns die Freiheit wiedergeben würde. Irgend etwas in seiner Haltung verriet mir, daß ich darauf nicht zu hoffen brauchte.
    Ich versuchte dennoch mein Glück, sagte ihm, wer ich war, woher ich kam und wohin ich unbedingt mußte. Der Name Loxagon war ihm bekannt. Er nickte, als ich ihn erwähnte. Von Mr. Silver hatte er noch nicht gehört. Der Ex-Dämon war ihm sichtlich egal, und es schien ihm überhaupt nicht wichtig zu sein, daß ich meinem Freund das Leben rettete.
    Dann geschah etwas, das meinen Atem zum Stocken brachte. Die Holzmaske öffnete sich. Sie klappte in der Mitte auf, und zum Vorschein kam ein gelber Schlangenkopf.
    Eine schwarze gespaltene Zunge flatterte aus dem Reptilienmaul. Mir fiel unwillkürlich Mago, der Schwarzmagier, ein. Auch er hatte so eine schwarze Schlangenzunge, und wenn er sprach, lispelte und zischelte er.
    Genau wie Gamm. »Ihr seid uns sehr willkommen«, sagte er. »Und ihr seid uns im richtigen Augenblick in die Hände gefallen. Wir haben Verwendung für euch.«
    »Wenn die Frist abgelaufen ist, wird Loxagon meinen Freund töten!« sagte ich eindringlich, aber hoffnungslos.
    »Das soll er getrost tun. Wir haben andere Pläne mit euch. Loxagon ist noch lange nicht am Ziel. Nach wie vor sitzt Asmodis auf dem Höllenthron, und ich bin davon überzeugt, daß sich daran nichts ändern wird. Deshalb wäre es falsch, für den Teufelssohn Partei zu ergreifen. Ich will mich mit Asmodis nicht verfeinden. Wer Loxagon unterstützt, stellt sich automatisch auf seine Seite und somit gegen Asmodis.«
    Ich schluckte trocken.
    Vorbei, Mr. Silver…, dachte ich. Tut mir leid, Freund, aber ich kann nicht mehr rechtzeitig kommen.
    Ich wollte wissen, was uns erwartete.
    »Lykea bekommt euch«, sagte Gamm.
    Mehr war nicht zu erfahren. Die Holzmaske klappte wieder zu. Ich fand, daß sie alle gut daran taten, solche Masken zu tragen.
    ***
    Sie brachten uns in einem riesigen hohlen Baum unter, banden uns auch die Füße zusammen, damit uns nicht die Wanderlust übermannte, und ein Schlangenwesen setzte sich vor dem Baum auf den Boden.
    Im Dorf begann ein geschäftiges Treiben. Die Männer rückten mit Äxten und Macheten aus und fällten Bäume, deren Stämme sie in der Dorfmitte zusammentrugen.
    Frauen banden die Stämme zusammen. Ich hatte den Eindruck, man würde ein Floß bauen - oder sollte es eine Art Scheiterhaufen werden?
    Ich wandte mich an meinen gehörnten Begleiter. »Wer ist Lykea?«
    »Sie ist ein Parasit, eine Dämonin, ein Wasserwesen«, antwortete Towo. »Sie lebt unter dem fallenden Wasser, nicht weit von hier. Damit sie nicht den Fluß heraufkommt und sich ein Schlangenwesen holt, schicken sie Nahrung den Fluß hinunter.«
    »Auf einem Floß«, sagte ich mit belegter Stimme.
    »Ja«, antwortete Towo.
    »Sie scheinen schon viele Floße gebaut zu haben«, knurrte ich. »Jeder Handgriff sitzt. Es wird nicht lange dauern, bis das Gefährt fertig ist. Das Tablett, auf das sie in Kürze zwei Leckerbissen für Lykea legen werden. Was könnte Gamm umstimmen?«
    »Nichts«, sagte Towo ernst. »Er hat noch nie eine Entscheidung widerrufen. Wir werden sterben.«
    »So schnell gebe ich nicht auf«, sagte ich. »Es gibt bestimmt eine Möglichkeit zu fliehen. Wir werden versuchen, uns gegenseitig zu befreien. Rück näher heran.«
    »Vor dem Baum sitzt ein Schlangenwesen«, sagte Towo.
    »Laß mich erst mal frei sein, dann schalte ich den Kerl aus.«
    »Es kommt jemand«, zischte Towo.
    Ein junges Mädchen ging an dem Mann vorbei, der vor dem hohlen Baumriesen hockte. Sie trug einen Lendenschurz aus weichem Leder. Ihr Oberkörper war nackt, sie hatte wunderschöne, noch nicht voll ausgereifte Brüste.
    Auch sie trug eine Holzmaske, auch sie war ein Schlangenwesen. In ihren Händen hielt sie einen dunklen Tonkrug.
    »Ich werde nichts trinken«, sagte ich.
    Doch Towo sagte, das könne ich gefahrlos tun, man würde uns nicht vergiften, sondern laben. Der Trank würde uns sogar kräftigen. Nun, Kraft konnte ich gut

Weitere Kostenlose Bücher