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1285 - Der Vampirhasser

1285 - Der Vampirhasser

Titel: 1285 - Der Vampirhasser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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aber er schaffte sie. Der eiserne Wille hielt ihn wieder fest, und ein Vampirjäger gab nicht auf, er würde weitermachen. Da konnten ihn auch die Männer nicht aufhalten.
    Als er den Dachfirst erreichte, klammerte er sich an der rauen Ecke eines Kamins fest. Das letzte Stück zog er sich höher und kroch um den Kamin herum.
    Der First war breit genug, um ihm den nötigen Platz zu verschaffen. Er richtete sich noch nicht auf und kroch ganz hinter den Kamin. So war er von einer bestimmten Seite nicht zu sehen.
    Luft holen, den Atem beruhigen, Ruhe finden. Sich dann aufrichten, noch mal zurückschauen und nach den Verfolgern Ausschau halten. So hatte er es sich vorgestellt.
    Es kam anders.
    Urcan richtete sich auf, und auch als er stand, hielt er sich noch fest. Die Knie zitterten, die Aufregung und die Anstrengung waren noch nicht ganz vorbei.
    Er lugte an der Kante vorbei über die Schräge hinweg in Richtung Dachrand, unter dem sich auch die Leiter befand. Er hätte sich sicher fühlen können. Er war es nicht. Irgendetwas störte ihn. Er konnte keinen Grund dafür nennen. Es musste einfach das Gefühl sein, möglicherweise auch sein Erbe, das ihm stets Warnungen schickte. Er hatte jetzt einen Großteil seines Fluchtwegs hinter sich und musste zunächst zu Atem kommen.
    Der Kamin gab ihm noch immer den nötigen Halt. Die beiden Männer waren ihm nicht auf der Spur geblieben. Sie hatten sich wohl nicht getraut, den gefährlichen Weg über das Dach zu nehmen. Wer ihn nicht kannte, für den konnte es leicht bergab gehen. Der Rest des Weges war eigentlich leicht.
    Das größere Haus, auf dessen Dach er sich befand, besaß einen Speicher, der sogar recht geräumig war. Urcan wusste das von bestimmten Besuchen in diesem Bau, als er einer älteren Mieterin die Taschen des Öfteren nach oben getragen hatte. Da hatte er mal die Chance genutzt, sich auf dem Speicher umzuschauen. Er war früher mit Gerümpel voll gestellt gewesen, und Urcan ging davon aus, dass sich dies auch nicht geändert hatte.
    Die Blickrichtung war für ihn nicht mehr interessant. Er drehte sich um, weil er die letzten Schritte bis zum ersten erreichbaren Dachfenster laufen wollte. Das Glas musste eingeschlagen werden, und er war auch sicher, nicht gehört zu werden.
    Wieder ging es bergab. Er war kein Artist, dem es nichts ausgemacht hätte, über ein Dach zu laufen.
    Urcan musste sich schon sehr auf seine Füße konzentrieren und genau schauen, wohin er trat. Unter ihm lagen keine neuen Pfannen. Man mochte den Belag zwar im Laufe der Zeit ausgewechselt haben, aber auch diese Pfannen waren mittlerweile alt und brüchig geworden.
    Es gab kein Glas in den Fenstern, das geschimmert hätte. Die schrägen Flächen sahen ebenso schmutzig aus wie die Pfannen. Erst beim Näherkommen waren sie zu entdecken.
    Urcan war so schnell wie eben möglich gegangen. Neben einem schrägen Fenster hockte er sich hin und schaute auf das Glas. Er trug den Pfahl bei sich und den Pflock. Es war also kein Problem, die Scheibe einzuschlagen.
    Er wollte den Pflock hervorholen und es zunächst nur damit versuchen, als er in der Bewegung innehielt.
    Er hatte etwas gehört!
    In der Umgebung war es bisher ruhig geblieben. Abgesehen von Windgeräuschen und einem weit entfernten Verkehrsrauschen. Was nun an seine Ohren gedrungen war, das hatte mit beiden Dingen nichts zu tun. Etwas Kaltes rann über seinen Rücken hinweg. Er glaubte sogar, dass es Schrittgeräusche gewesen waren, aber das konnte er nicht unterstreichen.
    Urcan drehte sich um. Er blieb dabei hocken. Das Fenster war momentan uninteressant geworden, die Geräusche störten ihn zu sehr. Als er jetzt nach vorn schaute, weiteten sich seine Augen, denn von dem verdammten Dach, auf dem sie bisher flach gelegen hatten, waren zwei Gestalten in die Höhe gestiegen oder wie auch immer. Er machte sich keine Gedanken über den Grund, es gab nur die beiden schrecklichen Wesen.
    Nachtgeschöpfe. Blutsauger. Grässliche Gestalten, die hungrig nach dem Lebenssaft der Menschen waren. Dunkel und abgemagert, als bestünden sie nur aus Haut und Knochen. Schreckliche Köpfe mit bleichen Augen und ebenso bleichen Zähnen, die er genau sah, weil sie ihre Mäuler weit geöffnet hielten.
    Die erste Überraschung hatte ihm den Atem verschlagen. Doch dann, als er merkte, wen er vor sich hatte, verlor er die Kontrolle über sich und konnte den Schrei nicht mehr unterdrücken…
    ***
    Wenn jemand schrie, passierte das nicht ohne Grund. Genauso sahen

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