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1285 - Der Vampirhasser

1285 - Der Vampirhasser

Titel: 1285 - Der Vampirhasser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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auf das neue Dach.
    Leider war es nicht mehr flach. Es war sogar recht groß und hatte einen Anstieg, der uns im Normalfall keine Probleme bereiten dürfte. Wir kannten jetzt zwei Dächer. Dieses hier war das größte.
    Es musste zu einem Haus gehören, in dem es mehr Wohnungen gab als in dem, das wir kannten.
    Urcan war nicht zu sehen.
    Wir sprachen beide nicht darüber. Hätte ein Fremder jedoch in unsere Gesichter geschaut, hätte er daraus ablesen können, dass wir beide den gleichen negativen Gedanken nachhingen.
    »Lohnt es sich?«, fragte Suko.
    Ich knirschte mit den Zähnen. »Irgendwo muss er doch stecken.«
    »Sollte man meinen. Aber mal ehrlich, John, wo könnte er sich denn hier verbergen?«
    Da musste ich Suko schon zustimmen, wenn ich gegen den Dachfirst schaute. Ich sah die dortige Kante, die so breit war, dass jemand darauf laufen konnte, aber es war noch mehr zu sehen, denn die Kante wurde von mehreren klotzigen Kaminen unterbrochen.
    Sie standen dort wie stumme Wächter, die irgendwann einmal ihren grauweißen Atem ausstoßen würden, doch um diese Jahreszeit wurde noch kein Ofen geheizt.
    »Weitergehen, John?«
    »Wohin?«
    »Erst mal bis zu den Kaminen. Sie sind hoch genug.. Vielleicht sehen wir von dieser Stelle etwas.«
    Meine Antwort bestand zunächst aus einem Kopfschütteln. Dann sagte ich: »Inzwischen bin ich fast der Meinung, dass er einen Durchschlupf gefunden hat, den wir übersehen haben.«
    Suko hatte trotzdem Bedenken. »Ich möchte auf Nummer sicher gehen«, erklärte er, »du kannst hier die Stellung halten. Ich laufe hoch zu den Kaminen.«
    Suko machte sich auf den Weg. Er musste vorsichtig sein, denn das Dach war nicht eben flach.
    Zwei Schritte weit kam er.
    Plötzlich änderte sich die Lage radikal.
    Beide hörten wir den Schrei!
    Und der war dort aufgeklungen, wo sich die Kamine befanden…
    ***
    Geschafft! dachte Urcan, als er die erste Dachkante erreichte, nach unten sprang und sicher landete, obwohl der Aufprall ihn nach vorn schleuderte und er sich mit den Händen abstützen musste. Er blieb einige Sekunden lang in dieser Position und lauschte dem eigenen Herzschlag, der schneller und lauter war als gewöhnlich.
    Er war ein Verfolgter, ein Getriebener, aber er war auch jemand, der sich hier auskannte. Diesen Weg nahm er nicht zum ersten Mal. Mochte seine Wohnung auch noch so bescheiden sein, für eine Flucht über die Dächer lag sie ideal, und darauf war es ihm letztendlich auch angekommen. Er richtete sich auf und freute sich darüber, keinen Knöchel verstaucht zu haben. Er konnte normal gehen und hatte schon das nächste Ziel im Blick, die schmale Leiter, die zum nächsten Dach hoch führte.
    Die Leiter war kein Problem für ihn. Anschließend wurde es riskanter, denn die Schräge war nicht so einfach zu gehen. Auch diese Strecke war ihm bekannt. Er musste nur die Kamine erreichen; dann hatte er es geschafft, denn auf der anderen Dachseite befanden sich die alten schrägen Fenster mit dem Glas, das schon längst vom Zahn der Zeit angenagt und leicht brüchig geworden war. So etwas ließ sich immer leicht einschlagen.
    Der erste Blick zurück.
    Sein Herz schlug noch schneller.
    Diesmal vor Freude, denn von seinen Verfolgern war nichts zu sehen. In diesem Moment erfasste den Vampirhasser ein wahnsinniger Stolz, den er am liebsten hinausgeschrieen hätte, aber das traute er sich nun doch nicht und blieb still.
    Dann kletterte er die Leiter hoch, und diesmal beeilte er sich wieder. Ein Gefühl sagte ihm, dass die Männer nicht aufgegeben hatten, auch wenn er sie nicht hörte.
    Er schaffte auch die letzte Stufe und sah das schräge Dach vor sich. Im ersten Augenblick bekam er eine Gänsehaut. Obwohl er den Weg kannte, kam er ihm plötzlich so anders und auch viel gefährlicher vor. Er sah die Nässe auf den alten Pfannen. Er glaubte, sie sogar klappern zu hören, aber es waren nur seine Zähne, die aufeinander schlugen, als er von einem plötzlichen Schüttelfrost erfasst wurde. Er konnte ihn sich selbst nicht erklären. Möglicherweise traf ihn erst jetzt die Reaktion auf das Erlebte.
    Er musste sich bücken und den Kopf weit nach unten senken, denn die Steigung des Dachs machte ihn schwindlig. Sekundenlang blieb Urcan in dieser Haltung, bis er sich an die gefährliche Strecke wagte. Es ging nun nach oben, und er nahm diesmal auch seine Hände zu Hilfe, um sich auf den feuchten Pfannen besser abstützen zu können.
    In dieser Nacht kam ihm die Strecke weiter vor als sonst,

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