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1291 - Bitte recht teuflisch!

1291 - Bitte recht teuflisch!

Titel: 1291 - Bitte recht teuflisch! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hier im Wagen bleiben?«
    »Bitte, Mrs. Finkler. Es ist Ihr Arbeitsplatz. Ich kann Sie nicht verscheuchen. Und eine Gefahr besteht ja nicht. Ich denke, sie ist auch dann nicht vorhanden, wenn unser Freund aus seinem Zustand erwacht. Da wird er sich zunächst mal an die Fesseln gewöhnen müssen, und das bereitet ihm bestimmt keinen Spaß.«
    Sie gaben keine Antwort, aber Jens Rückert tat genau das Richtige. Er knipste das Deckenlicht an, sodass wir endlich mehr sehen konnten. Auch ich schaute mich um. Der Wagen war zwar klein und mehr Transporter als Van, aber jedes Teil hatte hier seinen angestammten Platz. Es gab auch genügend Sitzgelegenheiten. Auf einem Leuchttisch sah ich die zahlreichen Fotos, die ausgestellt werden sollten, doch das würde in dieser Nacht nicht klappen.
    »Im Film wird immer Wasser über das Gesicht eines Bewusstlosen gekippt«, sagte Angela. »Wir können das hier auch versuchen. Genügend Wasser haben wir.«
    »Wenn er noch länger bewusstlos bleibt, schon. Aber das bezweifle ich. So ein Typ ist hart im Nehmen.« Ich setzte mich auf einen kleinen Hocker, der sehr günstig stand. So konnte ich ihm ins Gesicht schauen.
    Der Mann, der unter anderem Polizist war, regte sich allmählich. Ich sah, dass es um seine Augen herum zuckte. Bei den Mundwinkeln geschah das Gleiche, und dort, wo ihn meine Handkante getroffen hatte, war der Hals geschwollen.
    Das erste Stöhnen erreichte unsere Ohren.
    Angela Finkler wich zurück. »Er… er… wird wach«, flüsterte sie und zog erschauernd ihre Schultern zusammen.
    »Das will ich auch hoffen«, sagte ich. »Wir können mal davon ausgehen, dass die folgenden Minuten ziemlich spannend werden…«
    ***
    »Das ist doch nicht normal!«, sagte Chief Inspector Tanner jetzt schon zum wiederholten Mal zu Glenda Perkins, die starr auf ihrem Stuhl saß und den Eindruck machte, mit den Gedanken weit weg zu sein, obwohl sie sich bemühte, an der Unterhaltung teilzunehmen.
    »Sie meinen Johns Verschwinden?«
    »Genau das.«
    Glenda zuckte mit den Schultern. »Ich weiß es auch nicht. Er ist manchmal komisch.«
    Tanner warf ihr einen sehr skeptischen Blick zu. »Komisch, sagen Sie? Das sehe ich nicht so. Da stimmt was nicht. John ist bestimmt nicht zu irgendeiner Fast-Food-Bude gelaufen, weil ihm hier das Hauptgericht nicht schmeckt. Da steckt mehr dahinter.«
    »Kann sein.«
    Tanners Blick wurde scharf. »Sie wissen mehr?«
    Glenda wusste nicht viel mehr, und das Wenige wollte sie nicht sagen. Sie suchte nach einer Antwort, die Tanner überzeugte, aber das war verdammt schwer. Zum Glück kehrte Mrs. Tanner zurück, die ihren Mann ablenken konnte.
    Sie war mal kurz auf der Toilette gewesen und sprach das Thema des Abends automatisch an, als sie den leeren Stuhl sah. »He, ist John Sinclair noch immer nicht da?«
    »Das siehst du doch«, brummelte ihr Mann.
    Kate nahm Platz. »Bist du sauer?«
    »Warum sollte ich?«
    »Es geht um John Sinclair, nicht wahr?«
    Er hob die Schultern. »Im Prinzip schon. Ich wundere mich darüber, dass er sich nicht hat blicken lassen. Er ist schon verdammt lange weg, und das gefällt mir nicht.«
    Kate Tanner runzelte die Stirn. »Das ist in der Tat recht ungewöhnlich«, gab sie zu, bevor sie sich an Glenda Perkins wandte: »Was sagen Sie denn dazu?«
    »Tja, ich finde es auch merkwürdig. Es ist sonst nicht seine Art, so lange wegzubleiben. Wenn ich ehrlich bin, habe ich dafür auch keine Erklärung.«
    Tanner beugte sich zu ihr hin. »Aber Sie wissen mehr, Glenda.«
    »Bitte…«
    »Ja, Kate, glaub mir. Ich kenne sie. Sie hat vorhin draußen mit John gesprochen. Da ist etwas passiert, das so dramatisch sein muss, dass John den Weg gar nicht zurückgefunden hat. Ich weiß nicht, was es ist, aber ich kann mich gut daran erinnern, dass er sich sehr intensiv nach Casey Jordan erkundigt hat. Das hat er bestimmt nicht grundlos getan. Davon gehe ich mal aus. Stimmt das, Glenda?«
    »Bitte, Mr. Tanner, ich bin auch überfragt.«
    Inzwischen kamen die Ober mit dem Dessert. Auch diesmal wurde auf Johns Platz kein Teller hingestellt. Der Chief Inspector griff zum Löffel, aß aber nicht, sondern fragte wieder Glenda: »Ist ihm vielleicht etwas aufgefallen?«
    Glenda wusste, dass sie Tanner nicht anlügen konnte und rückte deshalb mit einem Teil der Wahrheit heraus. »Ich glaube, er traut diesem Casey Jordan nicht.«
    »Ach. Warum das denn nicht?«
    »Das kann ich Ihnen nicht sagen, wirklich nicht. Ich weiß nur, dass John ihn sprechen

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