Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1291 - Die Verblendeten

Titel: 1291 - Die Verblendeten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
oder, besser gesagt, notgelandet, denn Stalkers Schiff war im Raum von Feuerkapseln angegriffen und so schwer beschädigt worden, daß es sich nur nach gründlichen Instandsetzungsarbeiten wieder von der Insel erheben konnte - und dazu wurden wir keine Zeit finden, wenn es uns nicht gelang, die Nonkarties nachhaltig zurückzuschlagen.
    Danach sah es aber ganz und gar nicht aus.
    Vielmehr schien es, als würden die Feuerkapseln die ganze Insel mit ihrem Netz einfangen und auf Nonkart herabziehen, wo sie versinken und mitsamt uns verglühen würde.
    „Wir müssen verhindern, daß das Netz an den Türmen verankert wird", erklärte Stalker. „Ich werde das erledigen, während ihr mir Rückendeckung gebt" Es bedurfte nicht der Bestätigung durch Nia, Domo und mich. Für uns war es ganz selbstverständlich, daß wir den Befehlen unseres Sotho bedingungslos gehorchten - und die drei arkonidischen Shada würden genau das tun, was wir Shana taten.
    Skorsh sprang auf Stalkers Rücken und schlang seinen Knorpelschwanz um die Halswirbel des Sotho, als wollte er sie brechen.
    „Du hast den Verstand verloren, Tal Ker!" keifte er. „Wenn auch nur ein Faden des Netzes dich berührt, wirst du in ein anderes Netz geschleudert - in das Netz der Gorims. Warum schickst du nicht die drei preisgekrönten Shana hin?"
    „Weil sie noch viel stärker gefährdet wären als ich", gab Stalker zurück. „Sie hätten überhaupt keine Chance, die Verankerung des Netzes an den Türmen zu verhindern."
    Urplötzlich nahm er seine Extremerscheinung an. Zuerst wurden seine Augen rauchigtrüb, dann bildeten sich aus Zehen und Fingern schwarze Krallen; der Unterkiefer reckte sich weit nach vorn, die Oberlippe schob sich hoch, und er zeigte sein Raubtiergebiß.
    Skorsh sprang mit einem Entsetzensschrei von seinem Rücken.
    Stalker aber aktivierte mit Hufe seines Psi-Pressors einen silbrig flimmernden Schutzschirm, der ihn kokonförmig einhüllte. Im nächsten Moment raste er als nur schemenhaft erkennbarer Energiewirbel davon und auf die nächste Burg zu.
    Natürlich handelte es sich bei den Burgen um keine echten Burgen, sondern um künstliche Denkund Schalteinheiten der Raumstation, die wie die Station selbst vor undenkbaren Zeiten von unbekannten und sicher längst ausgestorbenen Intelligenzen konstruiert worden waren. Sie erfüllten ihre Punktionen, zu denen auch der Schutz der Insel gegen die Nonkarties gehörte, nur noch teilweise und sporadisch. Nur deshalb hatten wir so in Bedrängnis geraten können.
    Der an sich völlig transparente Schutzschirm, der von den Burgen über die Insel projiziert wurde und sie vor dem Vakuum des Weltraums schützte, flackerte, als fünf Feuerkapseln gleichzeitig gegen einen Turm anzurennen versuchten.
    Genau auf diesen Turm raste der Energiewirbel zu, als der Stalker dem menschlichen Auge erschien. Doch noch bevor er ihn erreichte, hatte sein Animateur ihn eingeholt und überholt.
    Skorsh jagte an dem Turm hinauf und erreichte seine Spitze in dem Augenblick, in dem es den fünf Feuerkapseln gelang, ihre Fäden an den Turm zu schleudern. Ich erkannte die Treffer daran, daß der schwarze Turm an den betreffenden Stellen durchscheinend wurde.
    Skorsh stürzte sich auf eine Stelle, an der zwei Fäden aus psionischer Energie gleichzeitig auftrafen. Es knisterte laut und bedrohlich, dann wurde der Animateur transparent, nur noch ein Schemen in seiner ursprünglichen Gestalt.
    Im nächsten Moment löste sich der Schemen auf.
    Doch da hatte Stalker ebenfalls die Turmspitze erreicht. Ich sah, wie die acht peitschenartigen Gebilde seines Psi-Pressors aus dem Schutzfeld hervorschnellten und auf die unsichtbaren Fäden der Feuerkapseln einhieben.
    Sie entfachten ein wütendes Energiegewitter. Die eben noch durchscheinenden Stellen des Turmes nahmen ihre frühere Konsistenz wieder an. Aber zwei der Peitschenschnüre waren spurlos verschwunden.
    Und schon schnellten sich die nächsten Fäden von den Feuerkapseln auf den Turm und den Sotho zu.
    „Warum wehrt er sich nicht?" grollte Domo Sokrat.
    Die Frage war berechtigt, denn Stalkers Psi-Pressor konnte nicht nur die Peitschenschnüre ausfahren, sondern außerdem Energieleitungen, die bis in die Zehen- und Fingerspitzen seines Trägers reichten. Dadurch wurden Stalkers Kräfte nicht nur um das Zehnfache verstärkt, sondern jeder Finger und jeder Zeh in eine Hochenergie-Strahlwaffe verwandelt Vorausgesetzt, der Sotho befahl seinem Psi-Pressor, diese Möglichkeiten

Weitere Kostenlose Bücher