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1291 - Die Verblendeten

Titel: 1291 - Die Verblendeten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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auszuschöpfen.
    In diesem Fall tat er es nicht, sonst hätten die neuen Fäden abgewehrt werden müssen.
    Ich brachte meine Strahlwaffe in Anschlag. Es handelte sich um einen Quintadimwerfer. Nia und Domo waren ebenfalls mit solchen Waffen ausgerüstet. Stalker, der sie uns gegeben hatte, hatte geheimnisvoll angedeutet, daß sie aus einem herrenlosen Depot außerhalb unseres Raum-Zeit-Kontinuums stammten. Was darunter zu verstehen war, ließ sich nicht ohne weiteres erraten. Dafür waren den wildesten Spekulationen Tor und Tür geöffnet.
    Die drei arkonidischen Shada machten mir einen Strich durch die Rechnung.
    Sie starteten mit Hilfe ihrer Gravojet-Aggregate, als ich gerade feuern wollte (wenn man bei einem Quintadimwerfer von „Feuern" überhaupt reden konnte). Ich ließ die Waffe sinken, aktivierte ebenfalls mein Gravojet-Aggregat und raste mit hohen Beschleunigungswerten dicht über dem Boden auf den Turm zu.
    Erst kurz davor bemerkte ich, daß Nia und Domo den gleichen Gedanken gehabt hatten. Sie flogen auf gleicher Höhe mit mir - und auch sie hielten ihre Quintadimwerfer schußbereit.
    Wir kamen zu spät.
    Was über uns auf dem Türm im Detail geschehen war, hatten wir nicht sehen können. Aber auch wir spürten die Druckwelle der Explosion, die sich dort ereignet haben mußte. Zusammen mit Materialtrümmern stürzten die drei arkonidischen Shada herab, gefolgt von Stalker.
    Ich wich blitzschnell aus - und bereute es im nächsten Augenblick.
    Denn durch mein Ausweichmanöver kollidierte ich mit Nia - und dadurch wurde sie von einem Peitschenarm des Sotho getroffen und ging zu Boden.
    Ich eilte zu ihr und atmete auf, als ich feststellte, daß sie nicht ernsthaft verletzt war, sondern nur leichte Prellungen erlitten hatte. Wahrscheinlich auch eine Gehirnerschütterung, denn sie hatte das Bewußtsein verloren. Aber eine Shan vertrug mehr als nur eine leichte Gehirnerschütterung.
    Ich wandte mich den übrigen Gefährten zu.
    Stalker schien einen Schock - wahrscheinlich durch eine psionische Entladung - erlitten zu haben.
    Sein Schutzschirm war erloschen, der Psi-Pressor geschwärzt. Seine weit geöffneten Augen wirkten total ausdruckslos.
    Keine unmittelbare Lebensgefahr! konstatierte ich.
    Domo Sokrat lag nicht weit von Stalker entfernt auf dem Boden. Er war anscheinend von dem tonnenschweren Materialbrocken getroffen worden, der noch halb über seinem Körper lag. Doch für einen Haluter wäre das kein Grund gewesen, geistig wegzutreten. Dafür mußte der anscheinend weißglühende Faden verantwortlich sein, der sich straff um seinen Oberkörper geschlungen hatte und sich nach oben hin bis in den zuckenden und immer wieder aufreißenden Schutzschirm der Insel fortsetzte.
    Der materialisierte Faden des psionischen Netzes, das die Feuerkapseln woben!
    Zumindest aber schien der Haluter noch zu leben.
    Um unsere drei arkonidischen Shada stand es schlechter. Ein Blick in ihre gebrochenen Augen belehrte mich darüber, daß sie tot waren - gestorben wahrscheinlich an einem psionischen Schock, der bei Shana einer höheren Ausbildungsstufe höchstens Bewußtlosigkeit hervorgerufen hätte.
    Ich konnte nichts mehr für sie tun, folglich wandte ich mich dem Turm zu, der verdächtig schwankte.
    Im nächsten Augenblick erschrak ich.
    Denn ich sah, daß der Turm nicht nur sein oberes Drittel verloren hatte, sondern daß der Rest von oben bis unten einen klaffenden Spalt aufwies, in dem sich fünf materialisierte psionische Netzfäden pendelnd nach unten streckten.
    Sie waren nur noch wenige Meter vom Bodenniveau der Insel entfernt Wenn es ihnen gelang, diesen Boden zu erreichen und sich durch ihn in den Inselsockel zu bohren, dann mußte sie dort in mächtigen Speichern komprimierte Energie eruptiv nach oben schießen.
    Ich hatte keine Ahnung, von welchem Ausmaß die Folgen einer solchen Eruption sein würden.
    Vielleicht verdampfte nur der Rest des Turmes; vielleicht aber zerriß es auch die ganze Insel. Auf jeden Fall aber bestand keinerlei Aussicht, daß der Sotho und meine Kampfgefährten dann mit dem Leben davonkommen würden.
    Ich hob abermals den Quintadimwerfer und zielte auf einen der Netzfäden, dann preßte ich die Hand um das Griff stück, was die Waffe auslöste.
    Zwischen mir und dem Netzfaden bildete sich schlagartig das nachtschwarze, fünfdimensional orientierte Kugelfeld, das den typischen Entstofflichungscharakter eines auf „Sendung" geschalteten Transmitterfelds besaß.
    Ich lockerte meinen Griff,

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