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1291 - Die Verblendeten

Titel: 1291 - Die Verblendeten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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stellte Ris Bhran fest „Sie vermittelt eine optimale Klarheit des Denkens und befähigt zu größter Effizienz des physischen Handelns. Das werden auch die Blues früher oder später einsehen. Bis dahin meiden wir eben die galaktische Eastside."
    „Wir geben euch aber nicht auf, versprach ich dem Blue impulsiv. „Sobald ihr wieder toleranter seid, kümmern wir uns auch wieder um euch."
    „Toleranter!" zwitscherte der Blue. „Bei allen grünen Sandkreaturen! Unter Toleranz hast du früher etwas ganz anderes verstanden, Julian Tifflor. Was hat man nur mit dir gemacht?"
    „Höre nicht auf ihn!" sagte Yag Veda. „Er redet Unsinn."
    Nein! wollte ich aufbegehren. Aber ich konnte es nicht. Etwas hinderte mich daran.
    „Ihr werdet den achten Schritt eben auf Plophos absolvieren statt auf Gatas", erklärte Ris Bhran und schnitt damit meine erneuten Grübeleien ab.
    „Plophos ist gut", meinte Yag Veda. „Dort leben wenigstens Menschen, beziehungsweise Menschenabkömmlinge. Also nehmen wir Kurs auf Plophos!"
     
    *
     
    Diesmal stand die weitgehend solähnliche gelbe Sonne Eugaul in Flugrichtung, als wir in den Normalraum zurückfielen. Rechts von uns bewegte sich ihr dritter Planet namens Plophos auf seiner scheinbar ewigen Kreisbahn um sie herum.
    Auch hier meldete sich die Raumkontrolle, noch bevor Yag Veda sie anrufen konnte, denn wieder waren wir ziemlich nahe bei unserem Zielplaneten angekommen.
    Aber hier war der Empfang ganz anders als im Verth-System.
    Wir wurden herzlich begrüßt und erhielten sofort Landeerlaubnis. Die Raumkontrolle bestand sogar darauf, daß wir auf dem Raumhafen von New Taylor, der Hauptstadt des Planeten landeten und von dort nach der Begrüßung durch Vertreter der planetarischen Regierung durch eine Eskorte zur Upanishad begleitet wurden.
    Selbstverständlich stimmten wir zu.
    Es war ein wunderbares Gefühl, als wir schließlich auf dem Raumlandefeld ausstiegen und von einer begeisterten Menschenmenge begrüßt wurden.
    Auch die Vertreter der planetarischen Regierung waren erfreut und überaus zuvorkommend. Das tat nach der Enttäuschung von Gatas besonders gut.
    Dennoch war ich froh, als wir endlich zur Upanishad aufbrachen, begleitet von einem Dutzend Luxusgleitern der Regierung.
    Die hiesige Heldenschule ragte als monumentaler Bau aus einem einzigen blauschimmernden Monolithen aus der windgekräuselten Oberfläche eines flachen Ozeans. Sie hieß Iratio Hondro, nach dem im 23. Jahrhundert regierenden Obmann von Plophos gleichen Namens. Er war ein Rebell und Tyrann gewesen, aber auch ein genialer Taktiker und Stratege - und er hatte sich im Augenblick seines Todes mit Perry Rhodan versöhnt. Die Benennung nach ihm, bewies besser als vieles andere, daß wir Anhänger der Upanishad-Lehre große Persönlichkeiten der Geschichte auch dann würdigten, wenn sie zu ihren Lebzeiten nicht so tolerant gegenüber Andersdenkenden gewesen waren wie wir.
    Mein Herz schlug höher, als wir auf dem Flachdach der Iratio Hondro von mindestens tausend Schülern der Lehre mit Hochrufen empfangen wurde. Plophoser waren eben Menschen und keine dekadenten Arkoniden oder weichherzigen Blues!
    Nach diesem Empfang hatte ich eine Art Festbankett erwartet. Nia ging es ebenso. Ich bemerkte es an ihren Gesten und Blicken, als unsere beiden Panisha uns von der Menge weg und in die Tiefe der Upanishad führten, wo sie mit uns einen würfelförmigen, schmucklosen Raum betraten, der nicht ein einziges Möbelstück enthielt.
    „Was sollen wir hier?" fragte Nia beklommen.
    „Da ihr das Sothalk beherrscht, wißt ihr, was Charlashad bedeutet", erwiderte Yag Veda sanft.
    „Über das Selbst hinaus", nannte Domo die Übersetzung. „Eigentlich sollten wir das inzwischen schon gelernt haben. Wir ertrugen Hitze und Kälte und den Entzug von Atemluft, opferten uns für den Sotho und unsere Kampfgefährten - wenn auch nur in Simulationen - und sind uns voller Stolz der Ehre bewußt, auf dem Weg zur Vollendung zu sein."
    „Du hast noch etwas vergessen, Shan Sokrat", sagte Ris Bhran. „Den Großmut. Auf Ertrus habt ihr Großmut bewiesen, als ihr die Ertruser in Satans Arena schontet, weil sie euch unterlegen waren."
    „Nicht deshalb, sondern...!" fiel Nia ihm hitzig ins Wort.
    Sie verstummte, als Ris Bhran gebieterisch die Hand hob.
    „Wir sind nicht hier, um zu diskutieren", erklärte er. „Der achte Schritt verlangt von euch, durch Verzicht auf alle Fleischeslust über euch selbst hinauszuwachsen."
    Er machte eine

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