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1292 - Die Blutbrücke

1292 - Die Blutbrücke

Titel: 1292 - Die Blutbrücke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Klinik einen guten Job in der Verwaltung gefunden. Er war dafür verantwortlich, dass die Logistik klappte und dass die Waren, die eingekauft wurden, auch pünktlich eintrafen und an die entsprechenden Stellen verteilt werden konnten.
    Momentan hatte er sich Urlaub genommen. Vier Tage. Hinzu kam der Allerheiligen-Tag, der Feiertag war und auf einen Freitag fiel. In der Nacht zuvor fanden die Halloween-Feiern statt, und er hatte überlegt, ob er eine dieser Partys besuchen sol te.
    Jetzt war alles anders gekommen. Angela Finkler würde ihn besuchen, und sie brachte einen Kollegen, einen Reporter, mit, der etwas über die Blutbrücke schreiben wollte.
    Heiko stand auf und schaute zur hohen Zimmerdecke seiner Altbauwohnung. Wenn er aus den großen Fenstern blickte, sah er die vielen Bäume, die sich an den Straßenrändern verteilten und allmählich auch ihr letztes Laub verloren. Immer wieder wirbelten Blätter durch die Luft, und der mörderische Sturm in der vergangenen Woche hatte die meisten Blätter schon von den Zweigen und Ästen gerissen.
    Die Wohnung bestand eigentlich aus zwei großen Zimmern. Eines davon hatte der Vermieter geteilt und ein Bad einbauen lassen. Den Rest benutzte Heiko als Schlafzimmer, in dem auch eine Glotze stand. Im großen Raum hatte er seine Möbel verteilt, die aus einem schwedischen Möbelhaus stammten und alle sehr leicht und hell wirkten. Der Computer stand auf einer großen Holzplatte, es war auch rechts und links noch genügend Platz für seine Hi-Fi-Anlage und das Telefon.
    Die weiß gestrichenen Wände waren kaum zu sehen, weil Heiko sie mit Postern geschmückt hatte.
    Ihre Motive zeigten computerisierte Aufnahmen und auch alte Filmplakate aus einer Zeit, als der Farbfilm noch in den Kinderschuhen gesteckt hatte.
    Das helle Regal fasste zahlreiche Bücher. Da mischten sich verschiedene Richtungen. Neben den Grusel- und Fantasygeschichten standen auch Fachbücher über Software, und auch einige Märchenbücher aus seiner Jugendzeit hatte er behalten.
    Der Anruf ließ ihn nicht los. Er hatte ihn durcheinander gebracht, fast schon aufgeputscht. Das Blut war ihm in den Kopf gestiegen und hatte das Gesicht gerötet. Er wollte so viel tun und wusste nicht, wo er anfangen sollte.
    Natürlich musste er immerzu an die Blutbrücke denken. Sie war sein Ziel, und er wollte sie sich anschauen, bevor sein Besuch bei ihm eintraf. Eine genaue Zeit hatte Angela ihm nicht gesagt. Sie hatte vom frühen Abend geredet oder vom späten Nachmittag, je nachdem wie frei die Autobahn war.
    Ungefähr zehn Minuten drehten sich seine Gedanken nur um diesen einen Vorgang. Dann endlich hatte er sich überwunden und dachte nicht mehr nur theoretisch, sondern praxisnah.
    Umziehen war wichtig. Er wollte sich nicht in seinem hellgrauen schlabberigen Jogging-Anzug auf die Straße wagen, und er brauchte auch eine Dusche. Zudem musste das Geschirr weggeräumt werden.
    Das, was er Küche nannte, war in sein Wohnzimmer integriert - eine Kochplatte, ein schmaler Schrank, in dem das Geschirr und Lebensmittel untergebracht waren, und daneben stand die Spüle sowie der nicht zu große Kühlschrank.
    Obwohl sich Heiko zur Ruhe zwang, empfand er eine gewisse Hektik. Die würde auch noch bleiben.
    Er war so nervös, dass er über den Rand der Dusche stolperte und sich die Zehen stieß. Ein Fluch verließ seinen Mund. Er unterdrückte den Schmerz, der recht bald abflaute und gab sich dem heißen Wasser hin.
    Drei Minuten später war er fertig. Der Wandspiegel gab sein Gesicht nicht wieder, weil er beschlagen war. Heiko trocknete sich ab, ließ die Haare feucht und fuhr mit der Handfläche über den Spiegel hinweg.
    Jetzt konnte er zumindest sein Gesicht sehen. Er war ein Durchschnittstyp. Keiner von diesen, die angeblich immer alles im Griff hatten und so schrecklich cool waren. Er fiel nicht auf, aber wer ihn näher kannte, der lernte auch seine Qualitäten kennen, bei denen die Verlässlichkeit an erster Stelle stand.
    Das war bei den großsprecherischen Typen oft nicht der Fall.
    Mit der Bürste kämmte er das fahlblonde Haar zur Seite. Er schaute auf seine breite Stirn, den schmalen Mund, die kleine Nase und die blasse Haut auf den Wangen. Ein paar Sommersprossen verteilten sich auf dem Gesicht, doch sie würden im Winter verschwinden, das kannte er schon.
    Heiko Fischer lebte allein. Das würde in der nächsten Zeit auch so bleiben, denn er sah keine Chancen, dass jemand bei ihm einzog und das Leben mit ihm teilte.
    Zwei,

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