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1292 - Die Blutbrücke

1292 - Die Blutbrücke

Titel: 1292 - Die Blutbrücke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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glauben.«
    »Kennst du Baden-Baden?«
    »Nein, das nicht. Aber ich habe davon gehört. Irgendwann hat Lady Sarah mal davon berichtet. Sie ist dorthin gefahren, um zu kuren. Wenn ich mich recht erinnere, hat sie nichts Grauenvolles berichtet, aber sie kennt den Ort.« Glenda wies mit dem rechten Zeigefinger auf das Telefon. »Du könntest sie anrufen.«
    Ich hob beide Arme. »Gott bewahre! Alles, aber nicht das. Ich will sie nicht neugierig machen. Hinterher ist sie noch früher in der Stadt als ich. Nein, nein, das wollen wir mal lassen. Ich komme auch ohne sie gut aus.«
    »War nur ein Vorschlag.«
    Endlich kam ich dazu, einen Schluck Kaffee zu trinken. Obwohl Glenda großen Stress gehabt hatte, war es ihr gelungen, einen perfekten Kaffee zu kochen. Ich verdrehte die Augen und nickte ihr zu. »Er ist wieder erstklassig.«
    »Ja, ja…«
    Weitere Diskussionen wurden uns zunächst erspart, denn mein Telefon klingelte. Ich hoffte auf einen Anruf aus Deutschland und hatte mich nicht getäuscht.
    »Da bin ich wieder«, sagte Harry Stahl.
    »Und was ist mit der Blutbrücke?«
    Zunächst lachte er. »Du wirst es kaum glauben, aber die gibt es tatsächlich.«
    »In Baden-Baden?«
    »Ja und nein. Etwas außerhalb gelegen. Nicht direkt in der City. Auf der Landstraße von Sinzheim nach Baden-Oos führt eine Brücke über den kleinen Fluss Oos. Sie hat den Namen Blutbrücke bekommen.«
    »Also doch«, sagte ich leise und stellte sofort die nächste Frage. »Hast du auch herausgefunden, warum sie so heißt?«
    »Das ist eine Frage. Es gibt für alles eine legendenhafte Erklärung, wenn derartige Begriffe auftauchen. Bei Erdarbeiten hat man in der Vergangenheit ein Grab gefunden, in dem das Skelett eines Kriegers noch wohlbehalten lag. Daneben fand man ein Schwert. Jetzt geht man davon aus, dass der Krieger vor vielen hundert Jahren dort sein Grab gefunden hat. Das ist alles.«
    »Recht wenig - oder?«
    »Wie man es nimmt. Zumindest haben wir eine Spur.«
    »Aber warum heißt die Brücke Blutbrücke? Nur weil man das Skelett fand?«
    »Nein, das muss man wohl in einem anderen Zusammenhang sehen, John. Nicht weit entfernt liegt das sogenannte Blutfeld. Dort hat mal eine Schlacht stattgefunden, habe ich herausgefunden. Nur weiß ich nicht, wer da gegen wen gekämpft hat. Das ist alles, was ich dir zunächst sagen kann. Aber wir kennen uns ja, John. Bei uns bleibt es nicht nur bei der Theorie. Die Praxis ist wichtiger.«
    »Aha. Du hast in der Mehrzahl gesprochen. Heißt das, dass ich dich in Baden-Baden treffen werde?«
    »Die Stadt liegt nicht weit von meiner Wohnung entfernt. Ich denke schon, dass wir uns dort sehen, falls du überhaupt Lust hast, zu kommen und den Fall nicht mir überlassen möchtest.«
    »So weit käme es noch. Du kannst mich noch heute in Baden-Baden erwarten. Ich werde mir einen Leihwagen nehmen und von Frankfurt aus losdüsen. Aber ich rufe dich von unterwegs noch an und sage dir auch, wo ich absteigen werde.«
    »Geht klar, John. Nur eines solltest du noch wissen.«
    »Was denn?«
    »Morgen ist der Tag vor der Halloween-Nacht.«
    »Und?«
    Harry Stahl lachte in den Hörer. »Halloween ist in den letzten Jahren hier in Deutschland zu einem Kultfest geworden. Vor fünf Jahren haben sich darum nur Fans gekümmert, doch jetzt setzt eine Industrie Millionen damit um. Ich kann mir vorstellen, dass Orte wie die Blutbrücke besonders gut besucht sind.«
    »Meinst du?«
    »Ja, davon gehe ich aus. Wir werden also eine spannende Nacht erleben, darauf kannst du dich verlassen.«
    »Gut, dann schlaf schon mal vor. Und vielen Dank für deine Mühe, Harry.«
    »Keine Ursache.«
    Glenda hatte über den Lautsprecher mitgehört. Unter hochgezogenen Brauen schaute sie mich an.
    »Du willst also so schnell wie möglich nach Deutschland fahren?«
    »Genau das.«
    »Glaubst du denn, dass es die heiße Spur ist?«
    »Nenn mir eine andere.«
    Glenda winkte ab. »Das kann ich nicht, John. Außerdem möchte ich mit dem ganzen Zirkus nichts zu tun haben. Mir reicht das, was ich in der letzten Nacht erlebt habe.«
    »Das kann ich verstehen.«
    Sie stand auf und nahm auch ihre Kaffeetasse mit. »Okay, dann werde ich mich wieder in die Aufgaben einer Sekretärin reinhängen und mich um das Ticket kümmern.«
    »Und anschließend gehe lieber nach Hause.«
    »Warum?«
    »Nach der Nacht.«
    »Nein, nein, ich bleibe hier. Zwischendurch werde ich ein Nickerchen machen. Der Büroschlaf soll ja angeblich der beste sein. Haben neuerdings

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