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1293 - Desothos Geschenk

Titel: 1293 - Desothos Geschenk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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geflüchtet."
    Der Kodexwahrer stöhnte gequält auf. Er drehte sich um und blickte die beiden Terraner verzweifelt an. Er war fassungslos. Ihm schien nicht in den Kopf zu wollen, daß Tekener recht hatte mit seinen Überlegungen.
    „Die Teleportgürtel unserer Offiziere sind mit einer Sicherung versehen", schloß der uniformierte Somer seinen Bericht ab. „Normalerweise können wir jeden Gürtel mit funktechnischen Mitteln anpeilen und so wiederfinden, wenn er abhanden gekommen ist.
    Diese jedoch nicht. Solono und Damus kannten die Sicherung. Sie haben sie inzwischen herausgenommen."
    „Mich überrascht gar nichts mehr", sagte der Kodexwahrer.
    „Wo könnten Solono und Damus sein?" fragte Roi Danton.
    „Überall im Siom-System", erwiderte Dokroed. „Die Teleportgürtel geben ihnen die Möglichkeit, sich beinahe zu jedem Punkt auf den besiedelten Planeten und den Monden zu versetzen."
    „Die Fahndung läuft", berichtete einer der anderen Uniformierten. Blitzende Symbole auf seiner Brust wiesen ihn als ranghohen Offizier aus. „Holographische Bilder von beiden Tätern werden überall ausgestrahlt, aber wir versprechen uns nicht viel davon. Damus und Solono wissen natürlich, daß wir nach ihnen fahnden. Ich bin sicher, daß sie ihr Äußeres ganz erheblich verändert haben."
    „Wir sind also auf dem Nullpunkt", stellte Dokroed erbittert fest.
     
    *
     
    In den folgenden Tagen suchten die beiden Permitträger überall auf Som nach den beiden Veteranen. Sie erschienen auf allen nur erdenklichen Veranstaltungen und wurden überall begeistert aufgenommen. Die Veteranen fühlten sich geschmeichelt, daß Permitträger sich mit ihnen befaßten, zumal die öffentlichen Medien über viele der Besuche berichteten und dabei zahlreichen alten Männern und Frauen die Gelegenheit geboten wurde, sich im Fernsehen darzustellen.
    Zunächst fragten Tekener und Danton offen nach Solono und Damus, erhielten jedoch nur ausweichende Antworten.
    „Die Veteranen verurteilen die beiden nicht", stellte der ehemalige Freifahrer fest. „Sie heißen ihre Taten sogar gut."
    „Ich habe den Eindruck, daß manche versucht sind, es ihnen nachzumachen, daß ihnen jedoch der Mut dazu fehlt", entgegnete Tekener.
    Danach gingen sie anders vor. Sie näherten sich dem Thema Solono und Damus auf Umwegen; sprachen deren Taten an und versuchten auf diese Weise, Hinweise auf sie zu erhalten. Damit hatten sie endlich Glück.
    Als sie Anfang Mai des Jahres 430 einen Angelwettbewerb an einem Fluß besuchten, sagte ihnen eine Frau, die kaum noch eine Feder am Körper hatte: „Die beiden waren hier. Sie wollten an dem Wettbewerb teilnehmen, aber sie hatten zwei Weiber bei sich, alberten mit ihnen herum und brachten damit zuviel Unruhe. Sie wurden von der Organisation, nicht zugelassen."
    „Weiber?" fragte Roi Danton.
    „Junge Dinger", erklärte die Greisin verächtlich. „Jedenfalls aus meiner Sicht. Sie waren mindestens zwanzig Jahre jünger als die beiden Gockel, aber sie scheinen die beiden noch mal auf Trab gebracht zu haben."
    „Ich verstehe", sagte Roi.
    „Wirklich?" zweifelte die Alte. „Das Zeug, das sie sich in die Adern gespritzt haben, scheint wahre Wunder gewirkt zu haben. Ob unsereins auch so was kriegen kann?"
    „Mit Sicherheit nicht. Weißt du, wohin sie von hier aus gegangen sind?"
    Die Alte schob einen fetten Wurm auf den Haken ihrer Angel und senkte ihn vorsichtig ins Wasser.
    „Verdammt noch mal, es ist ehrenhaft, zu ESTARTU gerufen zu werden, aber manche von uns haben es damit nicht gar so eilig. Sie würden ganz gern noch ein paar Jährchen leben, wenn ihr versteht, was ich meine."
    Sie blickte die beiden Permitträger erschrocken an, doch diese dachten nicht daran, sie für ihre Worte zu tadeln.
    „Wohin?" fragte Tekener.
    „Zu einer Show in Somota.
    „Wie sahen sie aus?"
    „Das ist das Verblüffende", erwiderte sie. „Ich habe die beiden vor einem halben Jahr gesehen. Damals waren beide fast kahl. Jetzt haben beide einen dichten Körperflaum, und es scheint, daß sie wieder Federn haben werden."
    Die beiden Permitträger bedankten sich und versetzten sich mit Hilfe der Teleportgürtel zur Stadt Somota. Sie materialisierten auf einem kleinen Platz im Stadtzentrum und befanden sich gleich darauf in einer Geschäftsstraße, in der lebhaftes Treiben herrschte.
    Es war eine offenbar besonders teure Geschäftsgegend. Sie wirkte sehr elegant, und die Männer und Frauen, die die Straße belebten, machten einen wohlhabenden

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