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1295 - Der neue Sotho

Titel: 1295 - Der neue Sotho Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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daß mir dabei etwas Vernünftiges eingefallen wäre. Auf der anderen Seite wußte ich genau, was ich nicht wollte - nämlich einen Keil zwischen Leonard Frood und Anne Piaget treiben.
    Deswegen hatte ich Leos Kindergarten verlassen und war auf ziellose Fahrt gegangen.
    Wenn ich jetzt mit der KOKON losflog, wohin sollte ich mich dann wenden?
    Über eines war ich mir im klaren: Irgendwann führte mein Weg wieder nach Terra zurück. Auf Terra war ich Gestalt geworden. In den Bergen von Shonaar hatte die Manifestation der Kosmokratin Vishna feste Form angenommen. Terra war meine Heimat.
    Ich würde dorthin zurückkehren - und sei es nur, um die Terraner darüber aufzuklären, daß sie von Stalker nur Lügen zu hören bekamen. Die Mächtigkeitsballung ESTARTU war kein Reich des Ewigen Friedens, und die Wunder, von denen der Sotho schwärmte, waren in Wirklichkeit Mechanismen, mit denen das psionische Netz gestört und den Gorims, wer immer sie sein mochten, das Leben schwergemacht werden sollte.
    Diese Überlegung gab schließlich den Ausschlag. Was wußte ich schon über die Absichten und die Strategie der Ewigen Krieger? Wenn ich mit Informationen nach Terra zurückkehren wollte, dann war ich besser beraten, wenn ich mich noch ein wenig umsah.
    Was ich bisher wußte, war Stückwerk. Die Terraner würden nicht viel damit anfangen können. Ich brauchte Daten, aus denen sich ein Gesamtbild konstruieren ließ. Die Gefahr, die von ESTARTU ausging, mußte deutlich werden, und zwar so deutlich, daß an ihrer Existenz niemand mehr zweifeln konnte.
    „Nein", sagte ich. „Das will ich nicht. Wir bleiben noch eine Zeitlang hier. Sieh dich um.
    Ich muß wissen, was hier vorgeht. Wenn wir wieder verankert oder angekoppelt werden, analysiere die Art der Koppelung oder des Ankers. Es kann sein, daß wir Hals über Kopf aufbrechen müssen."
    „Ich hätte das alles auch von mir aus getan", antwortete Ko. Fast klang sie ein wenig beleidigt. „Ich kann mir vorstellen..."
    Es geschah selten, daß Ko sich mitten im Satz unterbrach. Die virotronische Intelligenz besaß die Vielfalt und das Anpassungsvermögen eines Großcomputers. Ko konnte sich mit Hunderten von Dingen gleichzeitig beschäftigen. Ein Ereignis, das ihre gesamte Aufmerksamkeit in Anspruch nahm, gab es so gut wie nie. Aber diesmal war es offenbar eingetreten.
    „Was gibt es?" fragte ich.
    „Ein Raumschiff nähert sich", antwortete Ko nach kurzem Zögern. „Es ist von derselben Konstruktion wie die Schiffe der Ewigen Krieger, nur größer. Was hat das zu bedeuten?
    Gibt es dreizehn Krieger...?"
     
     
    ROI DANTON
     
    Wir hätten den Ort, an dem das große Ereignis stattfinden sollte, auch dann gefunden, wenn die Koordinaten nicht im Autopiloten gespeichert gewesen wären. Er war unübersehbar. Schon aus mehr als einhundert Kilometern Entfernung sahen wir die Staubglocke, die sich über dem Tal wölbte und die gesamte Talsohle überspannte. Der Staub war aufgewirbelt worden von mehreren hundert Fahrzeugen unterschiedlichster Bauart, die in den vergangenen Stunden hier gelandet waren. Es waren Beiboote der Flotte, die sich im Orbit über Boldar versammelt hatte.
    Das Tal bildete an dieser Stelle eine kreisrunde Senke mit einem Durchmesser von zwei Kilometern. Es war ein natürliches Amphitheater, das sich die Ewigen Krieger für ihre Versammlung ausgesucht hatten. Die Fahrzeuge standen in wirrem Durcheinander über den sandigen Talboden verstreut. Es fiel mir jedoch auf, daß keines von ihnen in geringerer Entfernung als anderthalb Kilometer vom Rand der Senke gelandet war. Auch unser Autopilot wählte einen Landeplatz in gehörigem Abstand, gut zwanzig Minuten zu Fuß von der Felsenschüssel entfernt. Wesen aller Arten und Formen trieben sich zwischen den Fahrzeugen und auf der freien Fläche rings um das Amphitheater herum.
    Sie alle trugen Shants. Sie waren allesamt Absolventen der einen oder anderen Lehrstufe einer Upanishad. Sie gehörten alle zum inneren Kern des Trosses, den die Ewigen Krieger um sich geschart hatten. Sie waren Soldaten. Sie waren kodextreu.
    Ron und ich hatten die beiden Frauen zwischen uns genommen. Die beiden Siganesen hatten es sich in unseren Taschen bequem gemacht. Luzian Bidpott räkelte sich aus der Unken Brusttasche meiner Jacke und hatte die Ellbogen auf den Taschenrand gestützt, als wäre er eine Balkonbrüstung. Susa Ail kauerte in Ronald Tekeners Hüfttasche und musterte die Umgebung mit wachen Augen. Man schenkte uns zunächst

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