1296 - Intrigen zwischen den Sternen
ganze Milchstraße verbreiten, denn die öffentlichen Medien hatten Zugang zu dieser Sitzung gehabt. Es kam nun darauf an, alle planetaren Regierungen darüber zu informieren, wie das Galaktikum die Vorgänge bewertete und welche Folgerungen und Empfehlungen daraus zu ziehen waren.
Diese Informationen wurden auf geheimen Kanälen verbreitet.
Unter dem Strich kam eine Forderung an alle Regierungen dabei heraus. Es galt unter allen Umständen Auswüchse und Eklats zu verhindern und insbesondere keine Konfliktsituationen mit einem der Sothos oder mit deren Gefolgschaft heraufzubeschwören.
Das Galaktikum teilte sich nach diesen dringenden Beschlüssen in verschiedene Beratungsgruppen auf, die sich zunächst noch getrennt voneinander mit den diversen Problemen befaßten.
Stalker, der neue Sotho, dessen Flotte, die Flotte Tifflors, die medizinischen Fortschritte bezüglich der Kodex-Moleküle und der Killer-Peptide, Anson Argyris' Hanse-Karawane, und was der Dinge mehr waren bis hin zu den allgemeinen Sicherheitsfragen.
Im Kosmischen Basar BERGEN herrschte in der Folgezeit eine ungewohnte Aktivität.
Ein Krisenstab unter Pratt Montmanor koordinierte alle Schritte und eingehenden Meldungen. Zu diesem Stab gehörte auch Sheela Rogard.
Sie war die erste, die davon erfuhr, daß sich einzelne Schiffe aus der ESTARTU-Flotte lösten und Kurs auf die Zentrumszone der Milchstraße nahmen.
*
Der TSUNAMI-113 aus der Spezialflotte der Kosmischen Hanse existierte schon lange nicht mehr. Das galt auch für das Schwesterschiff TSUNAMI-114, aber dessen Schicksal war insofern geklärt, als man wußte, daß das Material nicht mehr vorhanden war. Was aus den Besatzungen der beiden Schiffe, insgesamt 84 Mann, geworden war, wußte niemand im Bereich der Milchstraße - von Stalker vielleicht abgesehen. Und abgesehen von jenen 48 Überlebenden, die nun wieder in die Nähe ihrer Heimat gekommen waren.
Diese wenigen Terraner dachten jedoch nicht mehr über das Schicksal ihrer TSUNAMIS nach. Selbst an die umgekommenen Freunde und Mitstreiter verschwendeten sie kaum noch einen Gedanken.
Sie waren zu Shada geworden, die zum Troß des Kriegers Ijarkor gehörten. Und dieser Troß wiederum war ein Teil der Streitmacht, mit der der neue Sotho Tyg Ian im Gebiet des zur Milchstraße gehörenden Kugelsternhaufens NGC 5024, auch M53 genannt, in Warteposition lag.
Aus 48 Terranern waren 48 kriegerische Shada geworden, die allesamt zwischen drei und sieben Schritte in den Upanishad-Schulen von Siom Som bewältigt hatten. Viele von ihnen hatten bereits harte Bewährungsproben bestanden.
Als der Sotho Tyg Ian seinen Krieger Ijarkor wissen ließ, daß er für gezielte Aktionen gegen die Bewohner der Milchstraße ein halbes Hundert Spezialisten brauchte, die mit den hiesigen Verhältnissen bestens vertraut waren und auf die er sich blind verlassen konnte, zögerte der Ewige Krieger nicht, diese Shada zu benennen.
Ein halbes Hundert! Ijarkor nahm diesen Befehl sehr genau. Er verfügte über 48 ehemalige Terraner. Aber da waren ja noch jene vier, die über den Elfahder Volcayr zu ihnen gestoßen waren, die Hanse-Spezialisten, die sich schon bei den Kriegen der Cloreonen auf der Erendyra-Welt Eremit von den Vironauten des späteren Toshins abgesetzt hatten.
Der Sotho wurde über den Vorschlag seines Kriegers informiert.
Auf einem der 20.000 Garde-Kuppelschiffe warteten drei Männer schon ungeduldig darauf, wieder zu neuen Taten schreiten zu können. Einmal hatten sie sich bereits glänzend bewährt. (Das nahmen sie zumindest an, denn Ijarkor hatte es bestätigt). Ihr Sondereinsatz zur Abschirmung der beiden Permitträger Tekener und Danton hatte dazu geführt, daß ein Gorim namens Polynaise gestellt und beseitigt werden konnte.
(Daß zwei Siganesen, Susa Ail und Luzian Bidpott, ihnen doch ein Schnippchen geschlagen hatten, wußten sie nicht).
Diese drei Shada hießen Gerard Hoegener, Sandro Andretta und Oliver Grueter.
Hoegener, ehemals Spezialist für hyperbiologische Phänomene auf dem TSUNAMI-113, war ein nordischer Typ. Er war nie besonders ehrgeizig gewesen, und auch als eine Kämpfernatur hatte ihn früher niemand bezeichnet. Nach der Umschulung auf die Upanishad-Lehre - er hatte ohne Mühe sechs Schritte bis zum Dai bewältigt - waren in ihm ganz andere Wesenszüge in den Vordergrund getreten. Er war nun derjenige, den die Unrast am meisten beschäftigte.
Andretta war marsianischer Abstammung. Unter dem Kommando Jan van Fleets
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