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13 - Der Gott der Finsternis

13 - Der Gott der Finsternis

Titel: 13 - Der Gott der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana G. Gallagher
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zurückkehrte, ging er davon aus, dass auch sie sich gegen eine Mitgliedschaft im inneren Kreis Tezcatlipocas entschieden hatte. »Willkommen in der Selbsthilfegruppe der Opfer des Brennenden Spiegels.«
    »War es schlimm?«, fragte Oz sanft.
    »Na ja, irgendwie, aber nicht wirklich. Ich meine, wenn ich die fortgeschrittene Zauberei nie beherrschen werde, dann ist das doch okay, oder nicht?« Willow ließ keinem von ihnen die Chance zu einer Entgegnung. »Natürlich ist es okay. Und. ich werde es bestimmt überleben, wenn ich am M.I.T. nicht angenommen werde, richtig?«
    »Lautet die angemessene Frage nicht eher, ob du den nächsten Morgen überleben wirst?« Grob, wie Xander selbst erkannte, aber immerhin berechtigt.
    »Na ja, eigentlich - nein.« Willow krümmte sich ein bisschen. »Die wirklich angemessene Frage lautet: Werde ich bis zum nächsten Morgen überleben?«
    »Was meinst du damit?«, fragte Giles in scharfem Ton.
    »Ja!« Auch Cordelia war plötzlich wieder hellwach. »Ist das eine allgemeingültige Frage oder ein Willow-spezifisches Problem?«
    »Ah, na ja. nachdem ich letzte Nacht entkommen bin.« Willow schien unter Oz’ tief besorgtem Blick zu schrumpfen. »Ich, äh. ich bin. äh.«
    »Spuck’s schon aus, Willow«, ermunterte Xander sie.
    Willow schloss die Augen und platzte mit der Botschaft heraus: »Ich muss die Nacht mit Dem verbringen.«
    »Krass!« Cordelia erschauderte. »Obwohl er gar nicht mehr so übel aussieht, seit er diese Brille los ist.«
    »Einen Augenblick mal.« Oz beherrschte seine aufkeimende Panik mit bemerkenswerter Disziplin. »Die Nacht mit ihm verbringen. so wie zwei Menschen unterschiedlichen Geschlechts üblicherweise die Nacht miteinander verbringen?«
    »Ja.« Willow nickte bekräftigend. »Ungefähr so.«
    »Was ist bloß aus der guten alten Tradition geworden, Jungfrauen zu opfern?« witzelte Xander, um von dem Gedanken abzulenken,
    Dem oder irgendjemand anderes könnte Willow Gewalt antun. Er
    liebte sie - als eine Freundin und auf eine Weise, die er sich nie ein
    gestehen würde -, außer in den allzu häufigen Augenblicken traumatischer Schwäche, wie dieser einer war. Wenn notwendig, würde er alle Qualen der Hölle auf sich nehmen, wenn er damit nur Willows Würde bewahren konnte.
    »Die Frage wollte ich auch gerade stellen«, murmelte Oz.
    »Ich fürchte, diese Entwicklung passt zur aztekischen Tradition.« Giles rutschte unbehaglich hin und her, als sich alle Augen auf ihn richteten. »Dem wurde als Tezcatlipocas Ixiptla auserwählt. Das ist die höchste Ehre, die ein junger Mann in der aztekischen Kultur erringen kann. Im praktischen Sinne ist ein Ixiptla die Verkörperung des Gottes mit all seinen Rechten und Privilegien.«
    »Was für ein Glück für Dem«, knurrte Xander.
    »Kaum«, widersprach Giles. »Vor Jahrhunderten hat Tezcatlipocas Repräsentant seine herausragende Stellung immerhin ein Jahr genießen können, ehe er geopfert wurde. Dem hat nur bis morgen Zeit.«
    »Wir auch, aber wir müssen auf seine tollen Vergünstigungen verzichten.« Xander streckte die Hände aus. »Tut mir Leid.«
    »Nun ja.« Giles berührte sacht Willows Arm. »Dem weiß nicht, dass er getötet werden wird, Willow. Wenn du ihm das beibringen kannst, könnte der Schock Tezcatlipocas Macht über ihn brechen. Dann haben wir vielleicht ein Problem weniger.«
    »Ich werde es versuchen, aber ich sterbe lieber, als, na ja. und außerdem.« Willow lächelte tapfer. »Buffy ist immer noch da draußen, also haben wir noch eine Chance.«

Xander drehte sich nach dem Hügel hinter seinem Rücken um. Der Coyote Rock versank in tiefer Schwärze, als die Dämmerung der Nacht wich. Buffy hatte sich vermutlich eine Deckung gesucht und wartete auf den Schutz der Dunkelheit, ehe sie zuschlagen würde.
    Drei Laternen flammten auf und markierten die Standorte der Wachen. Kein Problem. Die Jägerin würden sie nicht aufhalten können.
    Als Schatten und Gestein zu ebenmäßigem Schwarz verschmolzen, schob sich Buffy aus dem großen Spalt in dem Felsenturm heraus.
    Ihre Muskeln und Gelenke protestierten, nachdem sie beinahe zwanzig Minuten zwischen zwei Felsplatten eingeklemmt gewesen waren, aber den Luxus, sich ausgiebig zu strecken, um die Verkrampfungen in ihrem Körper wieder zu lösen, konnte sie sich nicht leisten.
    Die Aufmerksamkeit der Wachen, die sie recht gut kennen gelernt hatte, während sie ihre Gespräche aus ihrem Versteck heraus belauscht hatte, hatte mit dem Sonnenuntergang

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