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13 kleine Friesenmorde

13 kleine Friesenmorde

Titel: 13 kleine Friesenmorde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theodor J. Reisdorf
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Ich warte auf Malzer. Allein will ich ihr nicht in den Bauch sehen.«
    Petersen legte den Hörer auf die Gabel. Dann drückte er die Sprechtaste. »Sanitätsoffizier, sofort zur Station!«, rief er wütend.
    »Der Mörder hat erneut zuschlagen wollen!«, sagteder Kommissar, dem als Kripobeamter die große Ähnlichkeit des Mädchens mit Iris Melchior aufgefallen war. »Beide sind sie langhaarig und dunkel!«, sagte er.
    Petersen fragte: »Was machen wir nun?«
    »Warten! Irgendwann wird das Mädchen zu sich kommen. Obwohl sie ziemlich besoffen war, wird sie sich bestimmt an irgendetwas erinnern.«
     
    Peter Malzer hastete zur Sanitätsstation. Erschrocken fuhr er zusammen, als er das Opfer mit dem langen schwarzen Haar sah, dessen Gesicht abgewandt und in eine Spuckschale geneigt war, die Dr. Mann geduldig hielt.
    Im ersten flüchtigen Hinsehen glaubte er, Iris Melchior wieder zu erkennen. Er vernahm Dr. Manns Stimme.
    »Ich muss sie untersuchen. Sie ist total dun«, sagte der Arzt und stülpte sich die Gummihandschuhe über.
    Der Sanitätsoffizier schaute weg, als Dr. Mann den Rock hob, um sich als gestandener Bundeswehrarzt medizinisch zu vergewissern, was mit dem jungen Ding auf nächtlichem Deck geschehen war, während es sich vom Alkohol das Sagen über ihren eigenen Körper hatte nehmen lassen.
    Als Dr. Mann die Handschuhe wegwarf, sagte er erleichtert: »Ich bin mir ganz sicher, dass unser Detektiv gerade rechtzeitig genug am Ort des Geschehens erschienen ist, um Schlimmeres zu verhindern, denn das Mädchen ist noch, wie sagt man so blumenhaft, ?unschuldig?. Dabei ist der Bursche, der hier sein Unwesen treibt, umso schuldiger«, sagte er.
    Der Sanitätsoffizier musste die Schale wechseln, alsdas Mädchen erneut unter Stöhnen einen Schwall Flüssigkeit ausspuckte.
    Der Arzt griff zur Zigarette. Er stand vor dem dunklen Bullauge und rauchte. Er war froh, dass dem Mädchen ein Schutzengel in der Gestalt von Torfner beigestanden hatte. »Peter, ich habe ihr eine Spritze verpasst. Die muss sich leer reihern. Wenn etwas Außergewöhnliches passiert, ruf mich. Ich bin für wenige Minuten beim Kapitän!« Er verließ die Station.
     
    Der Kriminalrat saß bereits um 7.30 Uhr vor seinem Schreibtisch. Er hielt ein Fernschreiben in der Hand, das ihn aus Genf erreicht hatte. Mit Vorfreude auf die überraschten Gesichter der recherchierenden Beamten wartete er auf ihre Ankunft.
    Es war Knutsen, der als Erster von Pferdchen direkt in sein Büro geführt wurde. Kaldenkirchen nickte ihm kurz zu und gab mit trommelnden Händen kund, dass er auf Nordmann wartete. Als dieser erschien, schlaksig wie immer, ohne großen Respekt den Chef fast übersah und Knutsen überschwänglich gegrüßte, hielt Kaldenkirchen den Augenblick für gekommen, seine Trumpfkarte zu ziehen.
    »Meine Herren«, setzte er an, »während Sie sich mit mehr oder weniger Erfolg . . . «, dabei hatte er sich bei seinen Beamten noch nicht einmal über deren Ergebnisse erkundigt, ». . . die Angehörigen der Toten befragten, habe ich über Fernschreiber die Aussagen der Kanton Bank in Genf . . . «, dabei sprach er Genf aus, als sei er dort gewesen, ». . . vor mir liegen. Auf meine Anfrage teilt die Bank mir Folgendes mit. Ich lese: Sehr geehrter Herr Kaldenkirchen, die uns fernschriftlich übermitteltenDaten des Auszugs deuten an, dass der Beleg gefälscht wurde. Die Ziffern der Nationalität des Inhabers weisen auf Norwegen hin. Die Personalzahl wurde versetzt, die Guthabenziffer ist entstellt, sodass weder Kontostand noch Kontoinhaber für uns leserlich sind. Mit freundlichen Grüßen. Na, meine Herren?«, sagte Kaldenkirchen stolz und schaute triumphierend hoch.
    Nordmann lächelte. »Herr Kaldenkirchen, die Sache war für uns längst klar. Dass es sich um eine Fälschung handelt, hat der Vater der Toten uns bereits ohne Fernschreiberauskunft sagen können!«
    Kaldenkirchen schaute ihn ungläubig an.
    »Und was sagt die Kanton-Bank zu den 7.000 Mark Bargeld der Iris Melchior?«, fragte Knutsen.
    Kaldenkirchen war die Tour vermasselt. Er rutschte unruhig aufdem Stuhl hin und her. Dann fragte er mit einlenkender Stimme, eine Oktave höher angesetzt: »War Ihr Besuch bei den Eltern aufschlussreich?«
    »Das kann man wohl sagen, wenn die einzige Tochter eines bekannten Zahnarztes von einem Mörder dahingerafft wird«, antwortete Nordmann.
    Die Geheimnistuerei seiner ihm unterstellten Beamten veranlasste Kaldenkirchen zu schweigen.
    Knutsen und Nordmann erhoben

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