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13 kleine Friesenmorde

13 kleine Friesenmorde

Titel: 13 kleine Friesenmorde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theodor J. Reisdorf
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erfuhren wir jedoch, dass diese wissenschaftlich hoch renommierte Dame mit ihrer Assistentin erneut zu einem Vortrag nach Heidelberg unterwegs ist. Ich habe mir die Fahrpläne Ihrer Konkurrenz besorgt und sie studiert. Wenn Frau Doktor so logisch handelt, wie ihr Ruf das verspricht, dann ist sie an Bord! Aber nicht in der Kabine 382 E, denn die belegen wir, wie Ihnen bekannt ist.«
    Petersen hatte geduldig zugehört.
    »Ein Bier oder einen Aquavit?«, fragte er.
    Knutsen lehnte ab. »Sagen wir gegen 23 Uhr, falls Sie dann Zeit haben?«
    »Melden Sie sich«, antwortete Petersen und fragte: »Was kann ich jetzt für Sie tun?«
    Dabei hielt er dem Beamten seine Zigarettenschachtel entgegen.
    Knutsen nahm eine Zigarette.
    »Es würde unseren Recherchen entgegenkommen, wenn Sie feststellen könnten, ob Frau Dr. Kirkenö und ein Fräulein Ingeborg Almankis oder mit ähnlich klingendemNamen an Bord sind. Wenn ja, dann interessiere ich mich für ihre Kabinennummer.«
    »Wenn es weiter nichts ist«, sagte der Kapitän und griff zum Telefonhörer.
    Innerhalb einiger Minuten sagte er: »Suite 9 A! Die Damen wohnen zusammen.«
    »Danke, Kapitän!« Knutsen drückte die Zigarette aus und ging zur Tür. »So gegen 23 Uhr«, sagte er.
    Petersen nickte und zog seine Unterlagen in das Licht der Tischlampe.
     
    Der Kommissar suchte den Umweg. Der Duty-Free-Shop hatte geöffnet. Kaufinteressenten bewegten sich mit Drahtkörbchen durch die schalen Gänge, in denen dicht gestapelt zollfreie und damit billige Waren zum Kauf reizten. Es waren Süßigkeiten, Kaffee und Tee, Tabakwaren und die Spirituosen der weltbekannten Hersteller.
    Knutsen durchschnüffelte die Dosenware. Er fand nicht das, was er suchte. Vor der Kasse saß eine blonde Schönheit mit dem Wildgansemblem auf dem blauem Kittel.
    »Haben Sie keine ?Kong-Harald-Cola??«, fragte er das hübsche Mädchen.
    »Nein, wir führen an Bord nur die gängigen Marken, die dort ausliegen«, sagte sie mit einem Augenaufschlag, den ein Lächeln begleitete.
    »Schade, ich habe mich in Norwegen an die Marke gewöhnt«, sagte Knutsen und fragte: »Bekomme ich denn ?Kong-Harald-Cola? an einem Automaten oder in der Bar?«
    »Bei uns an Bord nicht«, sagte die Kassiererin freundlich.Sie drückte auf Zahlenknöpfe und entnahm Waren einem Drahtkorb, der vor ihrer Kasse stand.
    Knutsen steuerte ohne Umwege direkt die Kabine 382 E an.
    Nordmann schlief. Er lag auf dem Rücken, und seine Mütze hatte sich tief in sein Gesicht geschoben.
    Knutsen grinste. Ein Bild für Kaldenkirchen, dachte er.
    Er rüttelte den Freund wach.
    »Junge, verlass die Träume. Ein Dienstauftrag wartet«, sagte er laut.
    Nordmann kam langsam zu sich. Die Prinz-Heinrich-Mütze rollte auf das Bett. »Was ist los?«, fragte er.
    »Lars, komm hoch. Wir müssen Frau Dr. Kirkenö befragen«, sagte Knutsen.
    Nordmann erhob sich. Er wischte sich den Schlaf aus den Augen und fragte verwirrt: »Wen willst du befragen?«
    Knutsen sprach gedehnt. »Frau Dr. Kirkenö!«
     
    Nordmann zog die Jacke über, griff nach seiner Mütze und folgte Knutsen, der sich in dem Gewirr der Schiffsgänge gut auskannte.
    Die Pendeltür trug in Großbuchstaben die Worte
    »NUR FÜR PASSAGIERE DER SUITEN!«
    Die Kriminalbeamten ließen die Tür hinter sich und suchten die Kabine mit der Nummer 9 A.
    »Hier wohnt sie«, sagte Knutsen leise. Sie hörten Schritte.
    Ein Filipino in weinroten Hosen und weißer Jacke mit asiatischem Lächeln trug ein Silbertablett. Bratengeruch umgab ihn.
    Knutsen stellte sich ihm in den Weg.
    »Wer hat das bestellt?«, fragte er.
    Der Filipino schaute die Herren fragend an.
    »Ich weiß nicht. Muss nach 9 A bringen«, sagte er scheu.
    Nordmann ergriff das Tablett.
    »Polizei«, sagte er, und Knutsen hielt ihm die Dienstmarke hin.
    Der kleine Mann verbeugte sich kurz und eilte davon.
    Knutsen konzentrierte sich, dann klopfte er.
    Ihm drang von innen eine weibliche Stimme entgegen. Er stieß die Tür der Kabine auf. Während er einen Blick in die Suite warf, ließ er Nordmann den Vortritt.
    Die Damen saßen an einem Tisch, der mitten im Raum stand. Sie blickten von Schreibmaschinenseiten und Unterlagen überrascht auf.
    Nordmann setzte die Platte auf dem Tisch ab. Knutsen zog seine Dienstmarke.
    »Kriminalpolizei!«, sagte er hart.
    Von den Beschreibungen her erkannte er Frau Dr. Kirkenö, die plattbrüstig ihre eckigen Schultern in Lambswool drückte und mit dicker Hornbrille auf spitzer Nase den Durchblick suchte.
    Die

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