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13 kleine Friesenmorde

13 kleine Friesenmorde

Titel: 13 kleine Friesenmorde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theodor J. Reisdorf
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fügte er hinzu und schüttelte sich angewidert.
    »Wo war das?«, fragte Kommissar Feen.
    »Am Ende der Promenade, Ecke Süderstraße«, antwortete Jens Haffinger.
    »In welche Richtung gingen sie?«, fragte Büscher und blickte auf die ausgebreitete Generalstabskarte.
    »Sie betraten den Krischan-Wollen-Pad«, sagte Haffinger.
    »Hervorragend. Sie und Ihr Freund Tilo Pechstein sahen den Vermissten als Letzte lebend«, meinte KommissarFeen nachdenklich. »Wir werden entsprechende Recherchen in die Wege leiten.«
    »Haben Sie dem noch etwas hinzuzufügen?«, fragte Kommissar Grüther. »Unterhielt sich der Ingenieur vielleicht mit seinen Begleitern?«
    »Ich hatte Eindruck, dass sie auf ihn einredeten«, antwortete der nette, junge Bäckergeselle.
    »Herr Haffinger, von dieser Stelle herzlichen Glückwunsch zu Ihrem Geburtstag«, sagte Kommissar Feen. »Alles Gute! Wir bedanken uns für Ihre Unterstützung bei der Aufklärung eines möglichen Verbrechens.«
    »Ich habe mir Notizen gemacht und erstelle ein Protokoll«, warf Büscher ein.
    »Sie und Ihr Freund Tilo Pechstein wohnen in der Moormelander Straße?«, fragte er.
    »Nr. 17«, antwortete Haffinger.
    »Und Ihr Geburtstag ist der 13. Juni?«
    »Ja, 1982 in Emden«, sagte der Bäckergeselle.
    »Ihr Freund Tilo Pechstein begleitete Sie. Wir werden ihm morgen einen Besuch abstatten. Er kann dann das Protokoll bestätigen«, sagte Kommissar Büscher und erhob sich.
    »Morgen fährt Tilo nach Emden, um seine Eltern zu besuchen. Doch das geht in Ordnung«, antwortete er.
    Büscher verließ den Konferenzraum und suchte das Schreibzimmer auf.
    »Herr Haffinger, warten Sie noch einige Minuten«, sagte Feen höflich.
    »Gerne«, antwortete der Bäcker gelassen.
    »Wir bedanken uns bei Ihnen, wie bereits gesagt«, meinte Grüther.
    Jens Haffinger errötete. »Nichts zu danken. Ich hasse diese Idioten, die Friedhofsschänder!«
    Kommissar Feen nickte. »Sie sind bisher kaum auf Borkum in Erscheinung getreten, abgesehen von den Grabschändungen, doch das liegt Jahre zurück«, warf er ein.
    Büscher betrat das Konferenzzimmer. Er legte dem netten sympathischen Bäckergesellen das Protokoll vor.
    »All up Stee«, sagte Haffinger und unterschrieb.
    »Danke, grüßen Sie Ihren Freund. Sie hören von uns, wenn wir weitere Fragen haben. Alles Gute und ein schönes Wochenende.«
    »Wir Bäcker sind Frühaufsteher. Auch morgen und am Sonntag wünschen die Gäste Frühstücksbrötchen«, erwiderte Haffinger.
    Kommissar Feen begleitete den jungen Mann zur Tür und reichte ihm die Hand.
    »Auf der Insel wird viel getratscht. Wenn Ihnen weitere Informationen zu Ohren kommen, suchen Sie uns bitte wieder auf«, sagte er.
    »Das werde ich«, sagte Haffinger und trat in den Flur.
    »Das Fazit?«, fragte der Kommissar, als er die Tür hinter sich in das Schloss zog.
    »Glaubwürdig, dennoch recht seltsam. Satanisten an der Seite des erfolgreichen Managers, der als weltgewandter Akademiker mit Sicherheit nicht in diese Richtung tendierte«, meinte Grüther.
    »Und Penner, die es auf seine Geldbörse abgesehen hatten? Frau Winkler wies darauf hin, dass er eine teure Rolex-Uhr besaß«, sagte Feen.
    »Das alles spricht gegen einen Tod in den Wellen«, meinte Kommissar Büscher. »Feierabend, Fragen über Fragen. Ich fahre noch zu Menke Detering. Er soll seine Wehrleute morgen für eine Suchaktion zusammentrommeln«, fügte er hinzu.Am Samstagmorgen blies der Wind mit Stärke 6 aus nordwestlicher Richtung. Der Himmel war leicht bewölkt.
    Heinrich Roitzheim, 65, pensionierter Lehrer, und seine Frau Marga, 62, aus Aachen wohnten im Hause »Huberta« am Geusenweg. Sie hatten für vier Wochen gebucht, waren am Mittwoch angereist und fühlten sich wohl in der gutbürgerlichen Pension.
    Seit Jahren verbrachten sie im Frühsommer ihren Urlaub auf einer der sieben ostfriesischen Inseln. Borkum war für die Roitzheims Neuland und enttäuschte sie in keiner Weise. Sie liebten das Baden in der Brandung, das Sonnen und Dösen im Strandkorb. Ihre blassen Stadtgesichter zeigten bereits erste Sonnenbräune.
    Die Meteorologen hatten eine Wetterbesserung mit Wolkenauflockerungen und größeren Sonnenabschnitten vorausgesagt.
    Nach einem reichhaltigen Frühstück verließen die Roitzheims die Pension, stiegen auf ihre Räder, radelten über die Bakkerstraße, überquerten die Boedinghausstraße und folgten am Ostkap dem Rad- und Wanderweg. Sie fuhren mit Rückenwind über die Bürgermeister-Kieviet-Promenade,

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