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13 kleine Friesenmorde

13 kleine Friesenmorde

Titel: 13 kleine Friesenmorde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theodor J. Reisdorf
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an.
    »Da fällt eine Menge Schreibkram an«, meinte Grüther, stellte das Tablett auf den Tisch und reichte Büscher das Geschirr.
    »Da hat der Düwel seine Hände im Spiel. Wie ich Arjes kenne, wird er uns am Nachmittag mit den Wehrleuten in die Dünen schicken und nicht eher Ruhe geben, bis die Klamotten des Urlaubers irgendwo auftauchen«, meinte Büscher müde, schob das Geschirr zurecht und bugsierte Sahnetopf und Kluntjebecher in die Mitte des Tisches, ohne die Zigarette aus dem Mundwinkel zu nehmen.
    Grüther hob die Schulter und ging mit dem Tablett davon. Er brühte im Personalraum den Tee auf.
    Büscher drückte die Kippe in den Ascher, erhob sich und trat an das Fenster. Er blickte in den schönen Sommerhimmel. Gegenüber saßen Urlauber an den Tischen und erfrischten sich im kühlenden Wind. Ihre Fahrräder lehnten an der Wand.
    Grüther brachte den Tee und stellte das Stövchen auf den Tisch. Büscher reichte ihm das Feuerzeug. Der Kollege zündete das Teelicht an.
    »Der Chef kommt gleich«, sagte er.
    Büscher setzte sich zu ihm an den Tisch.
    Arjes Feen betrat das Konferenzzimmer. Er trug einen Schnellhefter und nahm am Tisch Platz. Grüther schenkte den Tee aus.
    »Den großen Papierkrieg erledigen wir am Montag«, sagte er und entnahm dem Hefter das Kurzprotokoll. »Eure Unterschrift!«, fügte er hinzu, langte zur Teetasse, bediente sich mit Kluntje und Sahne und nahm einen kräftigen Schluck zu sich.
    Die Kollegen nahmen den Kugelschreiber und unterschrieben.
    »Chef, nachher startet die große Suche?«, fragte Büscher und trank Tee.
    Arjes Feen winkte ab. »Menke Detering bespricht sich vorher noch mit dem Kurdirektor. Er will keinen Wirbel. Wenn, dann erst nach 18 Uhr.«
    »Eine korrekte Maßnahme. Die Urlauber stören nur bei der Suche. Sie haben es an sich, zu allem ihren Senf dazuzugeben«, meinte Grüther und schenkte Tee nach. »Ich habe Frau Winkler angerufen. Schrecklich!«
    »Und, gab sie Hinweise?«, fragte Grüther. »Hatte sich ihr lieber Werner mit Satanisten angelegt? Oder sich Feinde in seiner rheinischen Heimat geschaffen.«
    Sie tranken Tee.
    »Weder noch. Diplom-Ingenieur Urding pflegte keine Bierlokale aufzusuchen. Er bevorzugte Cafés«, antwortete er.
    »Dann machte er eine verhängnisvolle Ausnahme und geriet dabei in Teufelshände«, meinte Büscher.
    »Das wird wohl so gewesen sein«, antwortete Kommissar Feen nachdenklich. »Dennoch bargen wir seine Leiche nach nur wenigen Tagen. Dabei bleibe ich skeptisch, was die Gehilfen des Satans betrifft. Erfahrungsgemäßgreifen heute junge Leute öfter als je zuvor zu Kampfmessern, um Dispute auszutragen. Dafür gibt es im ostfriesischen Raum genügend traurige Beispiele. Urding war ein hochqualifizierter Manager, der in der Welt herumkam und mehrere Sprachen beherrschte. Der Ton pöbelnder Jugendlicher war ihm mit Sicherheit nicht vertraut.«
    »War das die Richtung?«, fragte sich Kommissar Grüther.
    Das Telefon läutete. Kommissar Feen nahm den Hörer ab, drückte die Lautsprechertaste und meldete sich.
    »Arjes, ein Gespräch für dich, ich stelle durch«, sagte Eilt Visser.
    »Kommissariat Borkum, Feen«, sprach er in den Hörer.
    »Gemünder, Kapitän des Fährschiffes ?Ostfriesland?«, ertönte eine sonore Stimme. »Wir haben in Emden abgelegt und nehmen Kurs auf Borkum. An Bord blieb eine Reisetasche zurück, die von Hunden beschnüffelt wurde. Mein Maat Erwin Carls bugsierte sie danach auf das obere Ablagefach und behielt sie bei der Ankunft in Emden im Auge. Kraft meines Amtes an Bord veranlasste ich die Öffnung der Reisetasche. Sie trägt den Markennamen ?Flying Dutchman?. Sie enthielt eine blutbeschmutzte Wildlederjacke, mit Blutflecken versehene Wäsche und ein scharfes Messer mit breitem Plastikgriff. Wir legen gegen 15.30 Uhr auf Borkum an. Ich bitte Sie, die Tasche bei mir in Empfang zu nehmen.«
    »All up Stee! Herr Gemünder, da passt eines zum anderen. Wir bargen heute die Leiche eines vermissten Urlaubers«, antwortete der Kommissar.
    »Ich muss noch hinzufügen, dass eine Menge Kaninchenköttelbei der Inaugenscheinnahme des Tascheninhaltes zum Vorschein kamen«, sagte der Kapitän. »Bis dann.« Er legte auf.
    Die Beamten tranken Tee.
    »Der oder die Mörder befanden sich an Bord«, zog Kommissar Feen das Fazit. »Er oder sie fühlten sich durch den Maat beobachtet und ließen die Tasche stehen, um nicht in Verdacht zu geraten.«
    »Die Tasche wird zum Bumerang. Sie enthält mit Sicherheit die

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