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13 kleine Friesenmorde

13 kleine Friesenmorde

Titel: 13 kleine Friesenmorde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theodor J. Reisdorf
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Dirks und Ocken fahren gleich los, um sich an späte Passanten zu wenden«, sagte der Wachtmeister.
    »Bis morgen«, sagte Wibke und legte auf.
     
    Wibke Meesters verließ bereits um sieben Uhr nach einem bescheidenen Frühstück ihr Apartment und suchte die Dienststelle auf. Ostdorp beendete seinen Nachtdienst.
    »Keine Neuigkeiten. Die Feuerwehr startet um neun Uhr eine Suchaktion. Die Kollegen Klüver und Luitjensbefinden sich bereits auf dem Weg zur Sammelstelle. Unsere berittene Einsatzstaffel nimmt ebenfalls an der Suche teil. Kurdirektor Schuler hat einige Angestellte zur Mithilfe abgeordnet«, sagte Ostdorp.
    »Ich gehe davon aus, dass Brandmeister Tammen die Suche leitet«, sagte die Kommissarin nervös.
    »Einen Moment«, sagte der Wachtmeister und drückte die Tasten des Telefons.
    »Tammen«, meldete sich der Feuerwehrchef.
    »Ostdorp, ich gebe weiter an Kommissarin Meesters«, sagte er und reichte Wibke den Hörer.
    »Meesters. Herr Tammen, Sie kennen das Inselgelände. Ich überlasse Ihnen die Koordination. Sie erreichen mich hier im Revier«, sagte Wibke.
    »All up Stee!«, antwortete der Feuerwehrchef und legte auf.
    »Der Seeoffizier kann sich ja nicht in Luft aufgelöst haben«, sagte Ostdorp und reichte Wibke die Hand.
    »Viel Erfolg«, sagte er und begrüßte den Kollegen Menke Willers, der ihn ablöste.
     
    Kommissarin Meesters verließ das Polizeirevier. Die Sonne schien. Der aufgebriste Wind strich aus östlicher Richtung über die Bepflanzung des Onno-Visser-Platzes. Sie ging über die belebte Winterstraße zum Hochhaus auf der Kaiserstraße.
    Der Hausmeister schob einen Müllcontainer an die Straße. Die Kommissarin näherte sich ihm, blickte in das Gesicht des alten Mannes.
    »Entschuldigen Sie, Sie sind Herr Raß?«, fragte sie und hielt das Messingkettchen mit der Dienstnummer in der Hand.
    Der Hausmeister blickte sie ernst an. »Gestern am späten Abend waren Ihre Kollegen hier. Sie hatten Fragen, die Herrn Offermann betreffen«, sagte er.
    »Sie kennen den Vermissten?«, fragte Wibke Meesters.
    »Seit etlichen Jahren wohnt er im Mai für zehn Tage in dem Apartment eines Arztes aus Rheine«, antwortete Raß.
    »Gab es irgendwelche Besonderheiten? Bekam er Besuch? Fiel Ihnen irgendetwas auf? Wirkte er bedrückt? Gab es Unregelmäßigkeiten in seinem Tagesablauf?«
    »Eine Menge Fragen! Ich beobachte die Gäste nicht. Ich betreue mit meinen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen 152 Wohnungen. Zu einigen Dauergästen bekommt man im Laufe der Jahre Kontakt«, sagte der Hausmeister gelassen und verließ den Container.
    »Zu diesen gehört auch der pensionierte Marineoffizier?«, fragte Wibke Meesters.
    Der Hausmeister nickte. »Irgendetwas stimmt da nicht«, sagte er besorgt, hob die Prinz-Heinrich-Mütze vom lichten Haar und setzte sie wieder auf.
    »Seine Frau rief uns auf den Plan«, sagte die Kommissarin.
    Raß nickte. »Die haben wir nie zu Gesicht bekommen«, antwortete er.
    »Mit ?wir? meinen Sie sich selbst und Ihr Personal?«, fragte Wibke.
    Raß nickte. »Seine Ferien verbrachte er Jahr für Jahr mit Dusie«, sagte er.
    »Und Dusie? Wohnt sie noch hier?«, fragte Frau Meesters. Sie schritten am geschorenen Rasen vorbei und näherten sich dem Haus B.
    Raß blieb stehen. »Sie ist am Sonntag abgereist. Ich war Zeuge, als Offermann ihre Koffer zum Porsche trug«, sagte er.
    »Und wer ist diese Dusie?«, fragte Wibke.
    »Eine wohlhabende Frau. Es wird gemunkelt, sie sei seine frühere Sekretärin beim Bund gewesen. Sie ist etliche Jahre jünger. Dusie buchte immer ein anderes Apartment, in Haus B«, antwortete der Hausmeister.
    »Und ?Dusie? ist ihr Familienname?«, fragte die Kommissarin.
    Der Hausmeister lachte verschmitzt. »Wir nennen sie ?Dusie?! Wenn sie und Offermann sich mit uns unterhielten oder sich in unserer Nähe befanden, dann siezte sie den Pensionär, waren sie alleine, dann duzte sie ihn.«
    »Und sie wohnten korrekt getrennt?«, fragte Wibke.
    »Zumindest hatte es den Anschein«, sagte Raß.
    »Kennen Sie den Vermieter des Apartments, in dem sie gewohnt hat?«, fragte Wibke.
    Der Hausmeister nickte. »Ein pensionierter Lehrer vom Festland. Er heißt Hubertus Jander und wohnt in Arle. Sie finden seine Telefonnummer unter Großheide.«
    »Ist Herr Offermann mit dem Auto angereist?«, fragte die Kommissarin.
    Raß wies auf den Parkplatz, der sich seitlich von Haus B befand. »Sein BMW trägt das Kennzeichen OL-WO 1234«, sagte er.
    »Wir wissen zurzeit nicht, ob er noch

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