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130 - Das Mädchen mit den Monsteraugen

130 - Das Mädchen mit den Monsteraugen

Titel: 130 - Das Mädchen mit den Monsteraugen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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deJongs.
    Mehr als zuvor schien gerechtfertigt, auch dort Recherchen einzuleiten.
    Der Holländer war nachweislich das erste Opfer der unheimlichen Augen. Er sprach von dem Mädchen mit den Monsteraugen zu einem Zeitpunkt, als Bette Mail bereits tot war. Nach dem Tod des Girls war das »Mädchen mit den Monsteraugen« zum erstenmal in Erscheinung getreten.
    Das war bestimmt kein Zufall.
    Und noch etwas anderes ging ihm durch den Kopf:
    Er mußte ganz plötzlich an die Crowdens denken. Mit dieser Familie - die man auch die Dämonischen mit den Mordaugen nannte - hatte es seine besondere Bewandtnis. Zum erstenmal waren er, Iwan und Morna Ulbrandson, die schwedische PSA-Agentin, einige Meilen nördlich von New York auf die Unheimlichen gestoßen. Die Crowdens hatten ihren Ursprung in Irland und hatte sich von dort aus über die ganze Erde verbreitet. Sie hatten keine normalen Augen. Das Licht der Dämonensonne hatte sie ausgebrannt, und dieses tödliche Licht war gleichzeitig zu ihrer furchtbaren Waffe geworden.
    War hier in Australien eine neue Variante der Crowdens entstanden oder entwickelte sich etwas Eigenständiges? Solange die Informationen noch so dünn waren, mußten sie alles in Betracht ziehen.
    Piet deJongs Haus lag in einer vornehmen Gegend.
    Rund um das Anwesen wuchsen hohe Buschrosen, die den Blick auf das riesige Grundstück erschwerten. Reparaturwerkstatt und Tankstelle lagen an der Hauptdurchgangsstraße und einige Straßenecken weiter.
    Piet deJong hatte allein gelebt. Das große Haus hatte zwölf Zimmer.
    Die Tür war versiegelt. Larry hatte die richterliche Erlaubnis, das Siegel zu entfernen und ins Haus zu gehen. Mit einem Universalschlüssel drang er dort ein.
    Er nahm sich einen Raum nach dem anderen vor.
    Was für ein Mensch war Piet deJong? Womit hatte er sich befaßt? War die Begegnung zwischen ihm und dem »Mädchen mit den Monsteraugen« irgendwie durch seine Lebensweise vorprogrammiert gewesen - oder war sie schicksalhaft wie ein Blitz aus heiterem Himmel erfolgt?
    X-RAY-3 hoffte, daß sein Besuch in dem großen, stillen Haus, das vom guten Geschmack, aber auch vom Abenteuerleben seines toten Besitzers kündete, ihm hierüber Aufschluß verschaffte.
    Besondere Aufmerksamkeit widmete Larry Brent dem wuchtigen Schreibtisch. In den aufgeräumten Schubladen stieß er auf Geschäftspapiere, persönliche Briefe und ein Tagebuch. Es war nicht das einzige. Piet deJong hatte in einem Regal über dem Schreibtisch alle Tagebücher der letzten Jahre gesammelt, in denen er über seine Reisen und Abenteuer in der ganzen Welt berichtet hatte.
    Larry kam nicht mehr dazu, sich eingehend mit dem einen oder anderen Text zu beschäftigen.
    Ein ungeheurer Schlag traf ihn am Hinterkopf.
    Der Agent brach wie vom Blitz gefällt zu Boden, und der kräftige, mit scharfer Kante versehene Bumerang, der ihn getroffen hatte, beschrieb in dem großen Raum einen Bogen und schwang in die Hand des urwelthaft aussehenden Eingeborenen zurück. Der stand wie eine Erscheinung aus einer anderen Welt am entgegengesetzten Ende des über hundertfünfzig Quadratmeter großen Raumes und sah mit unbewegter Miene, wie der Getroffene lautlos zu Boden ging.
    Die Gestalt wäre Vivian Mail sofort bekannt vorgekommen.
    Es war der Ureinwohner mit dem Zyklopenauge.
     
    *
     
    Die Frau lag im Schatten hinter einem Erdhügel, auf dem einige Büsche und mickrige Bäume standen.
    Nur eine Steinwurfweite von dem rötlichen Boden entfernt erhob sich wie eine bizarre Pagode aus Erde ein Termitenhügel. Dahinter breiteten sich sanft dunkel die Hügel der Darling Ranges aus, hinter denen die Sonne glutrot versank.
    Die Hitze des Tages war vorbei.
    Vivian Mail erwachte wie gerädert und richtete sich langsam auf.
    Im ersten Moment wußte sie nicht, wo sie sich befand und wie sie hierher kam.
    Stöhnend richtete sie sich auf. Wirr hingen die Haare in ihr Gesicht, und nervös strich sie sie nach hinten.
    Der trockene Sand rieselte durch die Finger und klebte an ihrem - Nachthemd.
    Im ersten Moment glaubte Vivian Mail nicht recht zu sehen. Wenn sie noch ihr Nachtgewand trug, mußte sie also im Bett liegen - und dies alles nur träumen!
    Aber sie lag nicht im Bett - und träumte nicht...
    Sie fühlte die Hitze auf ihrer Haut, das Schlagen ihres Herzens und den Sand, der durch das dünne Gewebe ihres Hemdes drang.
    Wie kam sie hierher?
    Vivian Mail zwang sich zur Ruhe, obwohl sie brennenden Durst verspürte und sehnsuchtsvoll nach einer Quelle schaute.

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