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130 - Das Mädchen mit den Monsteraugen

130 - Das Mädchen mit den Monsteraugen

Titel: 130 - Das Mädchen mit den Monsteraugen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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dem aus der Ohnmacht erwachenden »Kollegen« in die Hocke.
    »Larry, hallo! Wie geht’s? »Vanessas Stimme klang natürlich und nicht im geringsten verändert und verräterisch.
    X-RAY-3 war noch nicht ganz da. Der Bumerang hatte ihn perfekt getroffen und für geraume Zeit auf Eis gelegt. Die Stelle, an der ihn die scharfe Kante getroffen hatte, war geschwollen und blutverkrustet.
    »Vanessa? !« sagte Larry verwundert, noch ehe er die Augen aufschlug. »Deine Stimme zeigt mir, daß alles in Ordnung ist. Nett, daß du gekommen bist, wir wieder auf die Beine zu helfen. Ich muß wohl ’ne Zeitlang hier gelegen haben, wenn du gekommen bist, um nach dem Rechten zu sehen ... Wenn du mir jetzt den Kerl noch auf dem Tablett servierst, damit ich ihn mir vorknöpfen kann, hätte sich mein Aufenthalt in Australien wenigstens gelohnt«, bemerkte er scherzhaft.
    Vanessas weiche, warme Hand lag auf der einen Seite seines schmerzenden Kopfes und drückte ihn langsam herum.
    In die gleiche Drehung bewegte sich Larry - und schlug die Augen auf.
    Er blickte von schräg unten in Vanessas Pupillen - und es war zu spät, um noch den Kopf herumzureißen.
    Der Anblick der Monsteraugen bannte und hypnotisierte ihn und schickte ihn erneut auf die Bretter, wo er den Kampf seines Willens, seines Geistes und seines Körpers gegen den Eindringling ausfocht. Das Fremde war stärker und übernahm die Kontrolle über den Geist und Körper.
    So kam es, daß kurze Zeit später drei Personen mit den Augen des Monstergirls in einem Ford-Kombi davonfuhren.
    Sie verließen Louth in Richtung Whisinggale.
     
    *
     
    »Hallo !« sagte Hein Kilian verwundert, als er die Fremde bemerkte. »Hier scheint wohl ein Nest schöner Frauen zu sein*...« Sein Mund verzog sich genüßlich, und er starrte auf die langen, hübschen Beine, die in den Lichtkreis getreten waren. »Vivian ... ich glaube, Sie haben mir doch die ganze Wahrheit nicht gesagt .«
    »Das mag schon sein«, erwiderte die Frau erregt. »Aber anders, als Sie denken...«
    Vivian Mails Hände ballten sich unwillkürlich zu Fäusten, und mehr als zuvor fragte sie sich, ob sie das wirklich alles erlebte oder nur träumte.
    Der scharfe Schmerz in ihren Handinnenflächen, der entstand, weil sich ihre spitzen Fingernägel hineinpreßte , zeigten ihr an, wie sie dieses Ereignis einzuordnen hatte.
    »Willkommen!« Hein Kilian streckte theatralisch die Arme aus. »Ich habe noch ’ne Menge Wasser an Bord, bin ausreichend versorgt mit Konserven und Trockenobst und habe in meinem gasbetriebenen Kühlschrank auch noch ein paar Steaks, die ich heute mittag in Louth gekauft habe. Wir sind bestens versorgt. Und Platz zum Schlafen finde ich auch noch. Wenn allerdings noch eine dritte Besucherin zu uns stößt, wird’s kritisch. Hätte ich das eher gewußt, würde ich mich von Anfang an für ein größeres Wohnmobil entschlossen haben .. . Aber solche Überraschungen, wie diese Nacht sie beschert, konnte ich nicht vorausahnen .«
    Es war noch mehr, was er nicht vorausahnen konnte und weitere scherzhafte Bemerkungen im Hals stecken ließ.
    Die schöne Fremde stand etwa vier Schritte entfernt, ihr Gesicht war unbeweglich wie eine Maske.
    In den Händen hielt die Ankommende eine alte, etwas zu groß geratene Flasche, die sie entkorkte.
    Wie der legendäre Geist aus der Flasche löste sich aus dem Behältnis ein heller, sich schnell verflüchtigender Nebel. Beim Austritt aus der Flasche verband sich der Nebel mit der Luft und formte eine Gestalt, die schnell an Volumen zunahm.
    Die unwirkliche Gestalt, die aus Luft und Nebel materialisierte, war breitschultrig und nackt und erinnerte an die Darstellung des Teufels. Die rötliche Haut, als wäre sie vom Feuer der Hölle beleuchtet, war glatt und glänzend. Der Schädel war kahl, und zwei dicke Hörner ragten daraus hervor.
    Dies alles war schon seltsam und beängstigend genug. Am erschreckendsten aber waren die Augen.
    Weder Hein Kilian noch Vivian Mail hatten in ihrem Leben jemals eine Teufelsdarstellung gesehen, die solche Augen aufwies.
    Das rechte Auge war gelb und rund wie bei einem Raubtier, das linke grün, rotumrändert und mehr als doppelt so groß wie das andere.
    Die Teufelsgestalt mit den Augen des Grauens löste sich blitzschnell aus der Flasche, die in einem unwirklichen, fremdartigen Licht zu leuchten begann und einiges von ihrem geheimen »Innenleben« dadurch preisgab.
    Auf dem Boden der Flasche war eine fremdartige, beklemmende Landschaft zu sehen,

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